Personalausfälle und mehr Covid-Fälle

Uniklinikum Erlangen schlägt Alarm: "Situation ist extrem angespannt"

Katrin Wiersch

NN.de-Redakteurin

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05.04.2022, 17:21 Uhr
Ein Intensivbett am Erlanger Uniklinikum.

© Universitätsklinikum Erlangen Ein Intensivbett am Erlanger Uniklinikum.

"Die Situation ist kurz nach der bundesweiten Lockerung extrem angespannt", bilanziert Klinikumspressesprecher Johannes Eissing. Derzeit fallen aufgrund von Corona-Infektionen oder Quarantäne zehn Prozent des Personals aus.

Gleichzeitig müssen aber 67 Patienten mit Covid19 stationär behandelt werden, davon 13 auf einer Intensivstation, sagt Eissing. "Die Aufnahmekapazität für Notfälle ist, wie bei allen Krankenhäusern der Region, nahezu am Ende."

Zwischen 20 und 25 Prozent aller Operationen müssen am Uniklinikum derzeit verschoben werden - sei es, weil vor allem PatientInnen vor der OP eine COVID19-Infektion haben und deshalb nicht operiert werden können oder weil OP-Personal ausfällt.

Der Sprecher übt harsche Kritik an dem neuen Infektionsschutzgesetz des Bundes, das seit 3. April gültig ist und alle Zutrittsbeschränkungen und die Maskenpflicht außer Kraft gesetzt hat. "Letztlich wurde damit der Eindruck in weiten Teilen der Bevölkerung erweckt, dass nun kaum noch Schutzmaßnahmen notwendig sind. Das ist aus unserer Sicht ein fataler Irrtum, der die Kliniken vor ungeahnte Herausforderungen stellen kann."

Zugangsbeschränkungen gelten weiter

Am 4. April kam deshalb der Krisenstab des Klinikums zusammen, um künftige Maßnahmen zu beschließen. "Wir werden den bewährten Kurs der Vorsicht unverändert fortführen", bestätigt Eissing unserer Redaktion. Das bedeutet am Uni-Klinikum Erlangen weiterhin, Zugang für alle BesucherInnen nur mit 2G+-Nachweis und FFP2-Maske und Fortsetzung der Besuchseinschränkungen (ein Besuch pro Tag für eine Stunde für alle Patienten ab 12 Jahren), regelmäßige Testpflicht und verpflichtendes Tragen einer FFP2-Maske bzw. einer OP-Maske für Mitarbeitende.

"Unsere Mitarbeitenden, egal ob geimpft oder ungeimpft, müssen sich weiter regelmäßig selber testen und das Ergebnis dokumentieren", sagt Eissing. "Wer ein positives Schnelltestergebnis hat oder Infektionsanzeichen hat, muss sich sofort einem PCR-Test unterziehen. Je nach Ergebnis ist das weitere Vorgehen in einem Hygieneplan genau festgelegt."

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