Endgültig: Fürther Kultur bekommt kein eigenes Referat
30.05.2021, 16:00 UhrDie Initiative der Grünen war bereits im vorberatenden Ältestenrat der Stadt gescheitert; zuvor hatten sich auch 16 Kulturschaffende aus Fürth in einem offenen Brief ans Rathaus dafür ausgesprochen, das Kulturreferat zu etablieren. Stattdessen wurde beschlossen und jetzt bestätigt: Ab dem kommenden September wird das komplette Sachgebiet Krippen und Kindertageseinrichtungen, bisher beim Referat IV (Soziales, Jugend und Kultur) angesiedelt, dem Referat I (Schule, Bildung und Sport) zugeschlagen, das der Zweite Bürgermeister Markus Braun leitet.
Bekommt Fürth ein eigenständiges Kulturreferat?
Damit wird das Referat IV um rund ein Drittel seiner bisherigen Aufgaben entlastet, auf diese Weise soll mehr Augenmerk auf die Kulturarbeit entfallen. Der Bereich werde dadurch "deutlich aufgewertet", bekräftigte Oberbürgermeister Thomas Jung in der jüngsten Ratssitzung die Haltung der Stadtspitze.
Öffnungsplan für die Kultur: Warum ist alles so kompliziert?
Dem pflichtete SPD-Fraktionschef Sepp Körbl bei. Die Kultur in Fürth sei "gut aufgestellt", um sie zu fördern, bedürfe es keines eigenständigen Referats, glaubt er. In dieselbe Kerbe schlug sein CSU-Pendant Max Ammon. Er halte angesichts des immer bedeutender werdenden Klimaschutzes – wenn überhaupt – eher ein eigenständiges Umweltreferat für sinnvoll.
Stephan Eichmann schließlich, einziger FDP-Vertreter im Stadtrat, sprach sich "für mehr Indianer statt Häuptlinge" aus; er wünscht sich zudem für den Sektor Kultur "mehr Geld".
Ein flammendes Plädoyer für das Kulturreferat hielt dagegen Grünen-Fraktionschef Kamran Salimi. Die Kultur, befand er, sei in Fürth "immer nebenher mitgelaufen". Nur dem überdurchschnittlichen Engagement der Mitarbeiter sei es zu verdanken, dass so gute Ergebnisse erzielt werden konnten.
Gerade nach der Pandemie, unter der die Kulturszene ganz besonders zu leiden hatte, wäre nach Salimis Ansicht mehr Aufwertung nötig. Eine Haltung, der sich Linke-Sprecher Niklas Haupt anschloss. Denn "ohne Kultur wird’s dunkel", sagte er.
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