Fürther Stadtpark: Kollege Computer gießt die Königin der Blumen

9.3.2021, 17:42 Uhr
Fürther Stadtpark: Kollege Computer gießt die Königin der Blumen

© Archivfoto: André De Geare

Rückblick: 1950 – Fürth hatte gerade die Großstadt-Marke geknackt – beschloss die Stadtspitze, dass eine Gartenschau mit dem Titel "Grünen und Blühen" stattfinden soll. Knapp ein Jahr hatte der damalige Stadtgartendirektor Hans Schiller Zeit, die Pläne zu verwirklichen. Als die Schau am 12. Mai 1951 ihre Pforten öffnete, begeisterte das Ergebnis die Besucher. Am Ende – im Oktober 1951 – hatte über eine Million Menschen das prächtige Blütenspektakel besucht.


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Der Königin der Blumen hat man schon damals ein eigenes, 2400 Quadratmeter großes, Reich gewidmet: Nach den Plänen Schillers entstand der Rosengarten. Über 80 Sorten können Besucher dort heute bewundern – darunter bewährte und besonders resistente Varianten, aber auch Neuzüchtungen, die ihre Widerstandsfähigkeit erst noch unter Beweis stellen müssen.

Fürther Stadtpark: Kollege Computer gießt die Königin der Blumen

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Von Mai bis Ende August ist die Blütenfülle am größten. Die Rundbeete sind mit aufrecht wachsenden Sorten bestückt, die exotische Namen wie "Amber Sun", "Lions Rose" oder "Pepita" haben. In den rechteckigen Beeten wachsen die Strauch- und Bodendeckerrosen "Schneewittchen" und "Gräfin Sonja".

An den Sandsteinsäulen der Pergola, die nachts heimelig beleuchtet sind, ranken "Rosanna" und "Bobby James" empor – Kletterrosen, die zum Teil vier Meter hoch werden und üppige Büsche bilden. Vor dem Laubengang präsentieren sich Hochstämmchen, die mit den buschigen Rosen "Amadeus" und "Heidekönigin" veredelt wurden.

Im Frühjahr sollen jetzt auch noch bienenfreundliche Sorten gepflanzt werden. Sie sind nicht gefüllt, so dass die Insekten leicht an Nektar und Pollen gelangen können. Der Schutz der Artenvielfalt spielt auch in Fürths grüner Lunge eine immer größere Rolle.

Die Blütenpracht braucht aber nicht nur Bewunderer, sondern auch jede Menge Pflege und Wasser, wenn es trocken und warm ist. Bisher haben Mitarbeiter des Grünflächenamts die Bewässerung der Rosen mit Sprengern sichergestellt, die manuell eingestellt und immer wieder verrückt werden mussten.

Durch die Sonneneinstrahlung ist dabei viel Feuchtigkeit verdunstet, bei Wind wurden manchmal neben den Rosen auch gleich noch die Wege beregnet. Damit soll nun Schluss sein. Seit kurzem werden Leitungen in der Wiese neben den Beeten versenkt, sogenannte Aufsteiger kommen zum Gießen aus dem Erdreich und versprühen das Wasser in Wurzelnähe.

Weniger Verdunstung spart Wasser

"Damit kommt es zu weniger Verdunstung und Winddrift", erläutert der für den Stadtpark zuständige Gärtnermeister Björn Bieber. Außerdem ist es für die Rosen besser, wenn sie von unten gegossen und die Blüten nicht nass werden.

Die Bewässerung wird künftig per Computer gesteuert und soll so eingestellt werden, dass sie sich früh morgens ab vier Uhr einschaltet. Dann ist das Gießen schon beendet, wenn die ersten Spaziergänger ihre Runden im Stadtpark drehen. "Dadurch kann man den Wasserverbrauch senken und belästigt die Leute nicht", sagt Bieber. Außerdem bringt die automatische Bewässerung eine Arbeitsentlastung für die Mitarbeiter.

Arbeiten in Eigenregie

"Aus diesen Gründen stellen wir im ganzen Stadtpark sukzessive auf automatische Bewässerung um", kündigt der Leiter des Fürther Grünflächenamts, Ernst Bergmann, an. Die Arbeiten werden in Eigenregie erledigt. "So wissen wir genau, wo welche Leitungen verlegt sind", sagt Björn Bieber. Das erleichtert die Wartung: Sollten Reparaturen nötig werden, sind Schadstellen leicht zu lokalisieren und auszubessern.


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Begonnen hat man 2016 mit der Wiese vor dem Stadtparkcafé, es folgten die angrenzenden Staudenbeete. Vergangenes Jahr war der Rasen vor dem Empfangsgarten neben der Auferstehungskirche an der Reihe.

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