Kreml-Lobbyist Schröder verharmlost Putins Kurs

6.2.2021, 15:27 Uhr
(Zu) gute Freunde: Gerhard Schröder und Wladimir Putin.

© Alexei Druzhinin, NNZ (Zu) gute Freunde: Gerhard Schröder und Wladimir Putin.

Ja, Dialog ist immer besser als kein Dialog. Ja, Russland ist für Deutschland schon immer ein wichtiger Partner gewesen. Ja, man müsste gerade in Krisenzeiten die diplomatischen Drähte glühen lassen.

Für all das, was Gerhard Schröder über Russland im Interview mit den "Nürnberger Nachrichten" sagt, gilt der alte Spruch von Radio Eriwan: Im Prinzip ja, aber...


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Zersetzung der Demokratien

Zu einem echten Dialog gehören immer zwei. Der Kreml setzt allerdings seit Jahren eher auf subtile Zersetzung der Demokratien in Europa und in den USA, mit Hacker-Attacken, mit Fake News auf diversen Kanälen, mit der Hofierung der AfD hier oder des Front National in Frankreich.

Und nun eine neue Eskalation. Ein allen rechtsstaatlichen Prinzipien Hohn sprechender Schauprozess gegen Kreml-Kritiker Alexej Nawalny, Massenfestnahmen bei den Protesten von dessen Anhängern, jetzt die Ausweisung von Diplomaten...

Alles nur, weil „der Westen“ so aggressiv gegen Moskau vorgeht? Da übertreibt es Schröder mit dem Verständnis für seinen Freund Wladimir.

Die Lobby-Arbeit sei dem Ex-Kanzler ja gegönnt – sie bringt seine außenpolitische Glaubwürdigkeit allerdings gewaltig in Misskredit.

Nord Stream 2 dient Schröders Interessen. Aber auch deutschen?

Nord Stream 2 dient mit Sicherheit Schröders Interessen als Aufsichtsrats-Chef der Ostsee-Pipeline. Ob aber Deutschland das Gas wirklich braucht, darüber wird mit Recht gestritten. Hauptprofiteur wäre jedenfalls ein Land, dessen Präsident sich aktuell selbst mit voller Absicht in ein in der Tat gefährliches Abseits begibt.

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