10.961 ehrenamtliche Einsatzstunden
16.03.2013, 16:46 Uhr
Dafür zollte ihnen Bürgermeister Klaus Meier im Namen des Stadtrates bei der Mitgliederversammlung „allergrößten Respekt“. Der galt neben den 63 Brandeinsätzen, 58 (technischen) Hilfeleistungen sowie zehn Sicherheitswachen und 22 Aktionen im vorbeugenden Brandschutz insbesondere auch dem immensen Zeitaufwand für die Ausbildung. Der summierte sich 2012 auf 5411 Stunden. 74 Stunden waren dies für jede Feuerwehrfrau und jeden Feuerwehrmann, wozu noch je 36 Einsatzstunden und 39 bei sonstigen Aktivitäten kamen - in der Summe als 149 Stunden. Die Stützpunktwehr sei gut aufgestellt, führte Meier aus, der ihr bei stetem Personalbedarf noch mehr Aktive wünschte. Die Stadt bleibe bemüht, die optimalen Rahmenbedingungen für den wertvollen ehrenamtlichen Dienst zu schaffen.
Zunächst erfolge dies mit der Anschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeuges mit 5000 Liter Wasser und 500 Liter Schaum „an Bord“, mittelfristig mit einem neuen Feuerwehrhaus. 2017 weihe die Berufsfeuerwehr Nürnberg ihr neues Zentrum ein, Neustadt sollte schneller sein, winkte Vorsitzender Johann Schmidt mit dem Zaunpfahl und war sich mit Kommandant Michael Schöner einig, dass Platznot und Missstände am jetzigen Standort zum Handeln zwängen.
Garant im Landkreis
Höchste Anerkennung erfuhr die Neustädter Feuerwehr als „Garant im Landkreis“ auch von Kreisbrandrat Alfred Tilz. Hier seien Multitalente – gegenwärtig 73 Aktive – im Einsatz, sorgten ehrenamtliche Kräfte für professionelle Hilfe. „Was da geleistet wird, ist mit Geld nicht aufzuwiegen“. In ihrer Rückschau auf ein ereignisreiches 2012 - sowohl was die Vereinsaktivitäten anbelangt, als auch den Dienst in vielfältigen Notfällen bis zur Rettung von Tieren – würdigten Vorsitzender Johann Schmidt und Kommandant Michael Schöner ein „engagiertes Einsatzverhalten“ sowie die „hervorragende unermüdliche Arbeit“. Schöner illustrierte seinen Bericht, was deutlichen machen sollte, wie wertvoll die Stützpunktwehr auch im überörtlichen Bereich wirkt – nicht selten bis „an die Grenzen für Mensch und Maschine“.

Hoher Vertrauensbonus
Schmidt betonte, dass sich die Stadt „hochmotivierter Kräfte bedienen“ könne und rief aus: „Wir Feuerwehrleute sind Spitze...machen einen guten Job“. Die Bevölkerung honoriere dies mit einem Vertrauensbonus von 97 Prozent; Werte von denen Politiker nicht einmal träumen könnten. Der Vorsitzende unterstrich die Bedeutung der Jugendarbeit, ohne die „wir zumachen können“. Vom damaligen Kommandanten Gerhard Dollinger – der Ehrenkommandant und Ehrenkreisbrandrat war ein besonders gewürdigter Gast der Versammlung – als eine der ersten Jugendgruppen in Mittelfranken gegründet, hat die Feuerwehr aus ihr schon viele aktive Kräfte rekrutieren können. Das beste Beispiel dafür sollte Roland Flauger sein, der 1969 unter den ersten Jugendlichen war und heute noch seinen Dienst in der Feuerwehr versieht.
Dies sollte mit der „Goldenen Ehrenamtskarte“ gewürdigt werden, die Kreisbrandrat Tilz überreichte. Alle aktiven Mitglieder sollten ebenfalls Ehrenamtskarten erhalten. Jetzt macht die Feuerwehr Neustadts wiederum Schrittmacherdienst, hat als erste im Landkreis eine Kindergruppe gegründet, um möglichst früh für die Feuerwehr zu interessieren. Dass sich die Jugendgruppe gut entwickelt, berichtete Johannes Krug, der sich „mit der Mannschaft sehr zufrieden“ zeigte. 16 Jugendliche (fünf Mädchen) haben im letzten Jahr „30 Übungen nach Dienstplan“ , 167 Stunden feuerwehrtechnische Ausbildung und 94 in der allgemeinen Jugendarbeit absolviert. Ein Engagement, das für die Zukunft der „Hauptwehr“ zuversichtlich stimmt, in die nun fünf Nachwuchskräfte wechselten.
Großes Jubiläum
Der Blick wird in diesem Jahr auch zurück gerichtet: Und zwar auf 150 Jahre Feuerwehrgeschichte in Neustadt. Das wird Anlass für ein großes Fest (eine Woche nach der Neustädter Kirchweih) sein, das seit knapp drei Jahren vorbereitet wird. Auch für dieses Engagement gab es „Bestnoten“ des Rathauschefs. Für die Feuerwehr bedeutet eine ganze Reihe von größeren Veranstaltungen „eine gewaltige Herausforderung“: Angefangen vom Mittelfränkischen Feuerwehrtag über einen „Blaulichttag“ und Musiknächte (mit „Motion“ und „den Reuschern“) sowie Festkommers bis zu Einsatzdemonstration, Delegiertentag der „Neustadt-Feuerwehren in Europa“ und dem Festzug mit rund 2000 Teilnehmern. „Alle müssen gemeinsam anpacken“, lautete der leidenschaftliche Appell von Johann Schmidt, alle Kräfte für das Jubiläum unter der Schirmherrschaft von Hartmut Beyer zu bündeln, das für den Feuerwehrverein „oberste Priorität“ habe.
Benefizkonzert
Unterstützung im Vorfeld erfährt die Feuerwehr mit einem großen Benefizkonzert der Neustädter Schulen. Es findet am 16. Mai in der Markgrafenhalle statt, in der nach Auskunft der Organisatorin Heike Gareis 1300 Besucher erwartet werden. Die Elternbeiräte aller Schulen werden für das Catering sorgen und auch diesen Erlös der Feuerwehr spenden.
Werbung mit Kunstwerk
Geworben wird für das Jubiläum mit einem außergewöhnlichen Plakat, das von der namhaften Künstlerin Elke Rogler-Klukas gestaltet wurde.Das Gipsrelief mit der Aussage, dass die Feuerwehr die Musik macht, wurde in der Mitgliederversammlung enthüllt. Es wird nicht nur ein „bunter“ Blickfang im Stadtbild sein, sondern den Betrachter auch mit der Symbolik befassen lassen, ist Heike Gareis überzeugt. „Helfern helfen“ ist die Botschaft an die Bevölkerung gerichtet.
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