Paris-Abkommen gerissen

„Alarmierendes Signal“: 2024 heißestes Jahr aller Zeiten in Nürnberg - noch über deutschem Schnitt

Jonas Volkert

Online-Redakteur

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16.05.2025, 13:22 Uhr
Der Nürnberger Hauptmarkt gilt mit seiner großflächigen Versiegelung als unrühmlicher Hotspot in der Frankenmetropole.

© Stefan Hippel Der Nürnberger Hauptmarkt gilt mit seiner großflächigen Versiegelung als unrühmlicher Hotspot in der Frankenmetropole.

2024 war das heißeste Jahr in Nürnberg seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Ein „alamierendes Signal“ nannte die Umweltreferentin der Stadt Britta Walthelm das im Rahmen der am gestrigen Donnerstag, 15. Mai, vorgestellten Statistiken. Letztere zeigen neben der deutlichen Erwärmung, die in der Metropolregion bereits jetzt über den im Pariser Klimaabkommen gesteckten Zielen liegt, auch eine Zunahme der Extremwetterereignisse.

Die in der Wetterstation am Nürnberger Flughafen gemessene Durchschnittstemperatur betrug im abgelaufenen Jahr 11,41 °C. Das sind sogar noch einmal 0,5 Grad Celsius mehr als im bundesdeutschen Durchschnitt. Dieser Negativtrend, so die Grünen-Politikerin, „unterstreicht die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen“.

Regen ist nicht gleich Regen

Auch die Tatsache, dass 2024 ein vergleichsweise feuchtes Jahr war, ist nach vorherigen Jahren voller Dürreperioden kein uneingeschränkt positives Zeichen. Vielmehr sind die höheren Niederschlagsmengen auf gehäufte intensive Starkregenereignisse zurückzuführen, wie die Stadt in ihrer Pressemitteilung schreibt.

Im Kontext der Klimakatastrophe sind Schutzmaßnahmen das eine, Anpassungsmaßnahmen aber eine weitere zentrale Stellschraube, deren Wichtigkeit auch Walthelm betont. Vor allem für ältere Menschen, chronisch Kranke und Kinder stellen die immer höheren Temperaturen schließlich auch in Nürnberg eine enorme Belastung dar. Als konkrete Maßnahmen stellt Walthelm daher die verstärkte Begrünung versiegelter Flächen, die Einbeziehung von Klimadaten in die Stadtentwicklung und den Ausbau des städtischen Hitzeaktionsplans samt akuter Schritte wie die Schaffung von gekühlten Orten oder, wie zuletzt am Hauptmarkt enthüllt, neuer Trinkwasserbrunnen vor.

Immer wieder liefen in den Nürnberger Bahnunterführungen bei Starkregen zudem die Straßen voll. Deshalb müsse man, so die Stadt in ihrer Pressemitteilung, auch das „Schwammstadt-Prinzip“ konsequent umsetzen, damit das Wasser effizient versickern könne.

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