Erste Bilanz der Weihnachtsaktion

Fast 2,7 Millionen: Spenden auf dem Niveau vom Rekordjahr 2020

25.12.2021, 09:28 Uhr
Einer der wichtigsten Orte in Nürnberg für Menschen, die mit dem Existenzminimum auskommen müssen: die Straßenambulanz der Caritas in Gibitzenhof. Im Tagestreff finden Besucher Stärkung, Wärme und eine Atmosphäre, die trotz gebotener Distanz ein Gefühl von Angenommensein vermittelt.

© Isabel Lauer Einer der wichtigsten Orte in Nürnberg für Menschen, die mit dem Existenzminimum auskommen müssen: die Straßenambulanz der Caritas in Gibitzenhof. Im Tagestreff finden Besucher Stärkung, Wärme und eine Atmosphäre, die trotz gebotener Distanz ein Gefühl von Angenommensein vermittelt.

Das ist doch wunderbar: Die Weihnachtsspendenaktion „Freude für alle“ kann auch in diesem Jahr mehrere tausend Familien und Alleinstehende in unserer Region unterstützen, die auf Hilfe angewiesen sind - bisher schon knapp 3000, bis Mitte Januar werden es voraussichtlich mehr als 5000 sein.

Denn Leserinnen und Leser wie auch Internetnutzer haben seit dem offiziellen Auftakt Mitte November insgesamt bereits knapp 2,7 Millionen Euro gespendet. Einfach großartig, wie viele Menschen sich mit kleineren wie auch überaus großzügigen Zuwendungen beteiligen. Schade nur, dass Aktivitäten wie Benefizkonzerte oder Adventsbasare diesmal, von wenigen Ausnahmen abgesehen, erneut abgesagt wurden.

Damit ist das im Vorjahr bis Heilig Abend erzielte Ergebnis mindestens erreicht und sogar leicht übertroffen worden; allerdings konnte diesmal auch ein Buchungstag mehr berücksichtigt werden. Im Vorjahr, das auch bei anderen Spendenaktionen als Ausnahmejahr galt, hatte "Freude für alle" mit 2,6 Millionen Euro bis Weihnachten einen Rekord erreicht. Bis zum offiziellen Abschluss Ende Januar kamen sogar erstmals mehr als drei Millionen Euro zusammen.

Im zweiten Jahr der Pandemie ist der Erfolg umso erstaunlicher, als viele Bürgerinnen und Bürger im Jahresverlauf schon einmal im Rahmen einer „Freude für alle“-Sonderaktion kräftig gespendet haben: Für Geschädigte der Hochwasserkatastrophe im Aischtal und Zenngrund und einigen Zuflüssen kamen rund 1,2 Millionen Euro zusammen.

Hochbetrieb bis Mitte Januar

Ein wirklich verlässlicher Vergleich wird erst Mitte Januar möglich sein. Zumal Zuwendungen selbstverständlich auch nach Weihnachten und bis ins neue Jahr hinein möglich und willkommen sind. Parallel dazu nimmt die Abwicklung und Weiterleitung der Spenden ebenfalls noch einige Wochen in Anspruch. Das Aktionsbüro kann daher nur um Geduld und um Verständnis bitten, leider ist auch manche Anfrage noch unbeantwortet geblieben.

Besonders bewegt haben viele Leserinnen und Leser unter anderem die Vorstellung eines Obdachlosen-Schicksals (gleich zum Auftakt) und das Porträt einer jungen Mutter, deren Kind mit verstümmelten Extremitäten zur Welt kam. Dabei hatte man ihr bei allen Schwangerschaftsuntersuchungen stets vollmundig versichert, es sei alles in Ordnung. Zu den ungewöhnlichen „Fällen“ gehört sicher auch der einer Familie, der ein Blitzschlag mitten in der Stadt in einem alten Mietshaus einen Totalschaden an sämtlichen Elektrogeräten bescherte: Spontan halfen Leser mit einem großen Fernseher und zwei Laptops fürs Lernen und die Hausaufgaben aus.

Kritische Hinweise

Selbstverständlich nimmt die Weihnachtsaktion auch kritische Hinweise und Anfragen sehr ernst. Nicht selten geht es um medizinische Probleme, die unterschiedlich bewertet und eingeschätzt werden, wie es diesmal bei einer Patientin der Fall war, die unter Lipödemen leidet. Tipps und Anregungen gibt das Aktionsbüro selbstverständlich gerne an die Betroffenen weiter, ob Klienten gut oder schlecht beraten sind, kann "Freude für alle" aber natürlich nicht beurteilen.

Dabei tritt „Freude für alle“ nach mehr als 50 Jahren unter dem Dach der Nürnberger Nachrichten nun erstmals und mit neuem Logo als Initiative des Verlags Nürnberger Presse auf. Alle Beiträge erscheinen auch in der Nürnberger Zeitung – im Internetangebot von nordbayern.de sind alle Reportagen und Berichte ohnehin schon lange zu finden, auch gebündelt zum Nachlesen.

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