Nach Sturm defekt: "XXL Racer" auf dem Volksfest steht still

24.8.2019, 16:27 Uhr
Schausteller Arnd Bergmann steht vor seinem Vertikal-Karussell "XXL Racer" auf dem Nürnberger Herbstvolksfest. Das Fahrgeschäft steht nach einem Defekt aufgrund des Unwetters am Sonntag weiterhin still.

© Stefan Hippel Schausteller Arnd Bergmann steht vor seinem Vertikal-Karussell "XXL Racer" auf dem Nürnberger Herbstvolksfest. Das Fahrgeschäft steht nach einem Defekt aufgrund des Unwetters am Sonntag weiterhin still.

Für das wohl schlimmste, das einem Schausteller passieren kann, ist Arnd Bergmann eigentlich noch relativ gefasst. Vielleicht vor allem deshalb, weil er gar keine andere Wahl hat. Er steht vor dem großen Schaltkasten hinter seinem Fahrgeschäft "XXL Racer", das heuer erstmals auf dem Nürnberger Volksfest zu Gast ist. "Das ist ja eigentlich mit das schlimmste... Wenn dein Fahrgeschäft überall als Neuheit beworben wird und es dann nicht funktioniert", sagt er.

Rückblick: Arnd Bergmann und sein Team sind mitten im Aufbau. Die Luft ist schwül und unangenehm drückend, plötzlich wird der Himmel schwarz. "Und dann ging alles ganz schnell", sagt Bergmann. Ein kurzes aber heftiges Unwetter fegt über Nürnberg hinweg – und über den Schaltkasten.

"Da lag sogar eine Plane drüber, aber es war so heftig, dass der Kasten anschließend trotzdem unter Wasser stand", so der Schausteller. Nach dem durch die Nässe verursachten Kurzschluss waren nach dem Gewitter einige der empfindlichen Bauteile hinüber.

Nichts als Warten

Das war vor fast einer Woche und die defekten Teile sind freilich längst ersetzt, "aber für die muss jetzt eine neue Software aufgespielt werden", erklärt Bergmann, der sein Handy dabei keine Sekunde aus den Augen lässt, weil er verzweifelt auf einen Anruf des Herstellers wartet.


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"Der Softwarehersteller erzählt mir jetzt aber seit einer Woche, dass nur ein Techniker diese Software aufspielen kann – und der ist noch bis Mittwoch in Griechenland im Urlaub." Bergmann kann momentan also nichts tun, außer zu warten.

Die Software nahezu baugleicher "Racer", die es in Deutschland durchaus gibt, nützt dem Betreiber nichts. "Am Ende ist doch jedes Fahrgeschäft immer ein kleines bisschen anders programmiert."

Zwei Jahre lang um begehrten Platz beworben

Das erste Wochenende - und damit vor allem die für Bergmann publikumstechnisch wichtigen Abende Freitag und Samstag – informiert also ein weißes Din A4-Blatt im Kassenhäuschen die Besucher des Herbstvolksfestes: "Wegen technischer Störung vorübergehend außer Betrieb". Seit zwei Jahren hatte sich Bergmann um einen der begehrten Plätze auf dem Volksfest beworben.

"Ich war früher schon einmal mit einem Laufgeschäft hier. Nürnberg ist immer schön. Das Publikum ist gut, der Platz ist gepflastert.


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Das sind für uns alles wichtige Faktoren, die eine Rolle spielen", sagt er, wohlwissend, dass die "Neulinge" auf dem Platz unter einer gewissen Beobachtung der Stadt Nürnberg stehen, die am Ende entscheidet, wer noch einmal wieder kommen darf und wer nicht. "Ich glaube allerdings nicht, dass sich der Ausfall auf eine neue Bewerbung für das Frühjahrsvolksfest auswirkt. Klar ist es nicht gut, wenn etwas nicht funktioniert, aber in diesem Fall reden wir von höherer Gewalt. Was soll ich machen?!"

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