Schwabach und Roth: So könnte es in den Impfzentren laufen

3.12.2020, 06:00 Uhr
Schwabach und Roth: So könnte es in den Impfzentren laufen

© Foto: Laci Perenyi/imago

Dabei sind im Vorfeld noch viele Fragen zu klären. Die Zahl der Antworten ist bislang rar. Wir versuchen zusammenzufügen, was bisher über die heimischen Impfzentren bekannt ist.

Wo entstehen die Impfzentren?

Für den Landkreis Roth entsteht das Impfzentrum im ehemaligen Aldi-Auslieferungslager im Rother Gewerbegebiet. Es ist verkehrsgünstig gelegen, groß wie eine Messehalle und kann garantieren, dass selbst bei vergleichsweise viel Betrieb die coronabedingt nötigen Abstände eingehalten werden.


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In Schwabach steht das Gebäude wohl schon fest, die Stadt will aber keine Einzelheiten bekanntgeben, solange der Mietvertrag nicht steht. Mieter der Immobilien sind allerdings nicht Stadt oder Landkreis. Eigentlicher Mieter ist der Freistaat Bayern.

Wer betreibt diese Impfzentren?

Zumindest im Landkreis Roth ein sogenannter "Drittanbieter". Also weder der Kreis selbst noch das Gesundheitsamt. Die Ausschreibung läuft derzeit. Der Landkreis hat in dieser Hinsicht mit seiner Teststrecke und der Firma Vitolus ganz gute Erfahrungen gemacht. Diese Teststrecke läuft, nach allem was man hört, eigentlich reibungslos.

Auch Schwabach braucht Partner. Denkbar ist zum Beispiel die Zusammenarbeit mit großen Hilfsorganisationen. Ein endgültiges Ergebnis gibt es aber noch nicht.

Wie viele Leute werden in den Zentren eigentlich pro Tag geimpft?

Das hängt zunächst einmal davon ab, wie viel Impfstoff verfügbar ist. Das Impfzentrum Roth soll mit rund 300 Impfungen pro Tag starten. Weil jeder Impfwillige im Abstand von zwei oder drei Wochen einen zweiten "Piekser" benötigt, schafft man es auf diesem Weg, eine Fünf-Tage-Arbeitswoche vorausgesetzt, pro Woche "nur" rund 750 Bürger zu impfen, pro Monat also 3000, in zehn Monaten gut 30 000.


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Das reicht nicht für eine Herden-immunität. Dafür müssten sich immerhin rund 70 000 der 126 000 Landkreisbürger impfen lassen. Insofern ist davon auszugehen, dass im Laufe der Zeit die Impfkapazitäten erhöht werden.

In Schwabach ist von niedrigeren Zahlen die Rede. Auch hier bräuchte man viele Monate, um zumindest die Hälfte der 41 000 Einwohner zu impfen. Der personelle und zeitliche Aufwand für jede Impfung ist vergleichsweise groß. Denn vor jedem kleinen Pieks muss es zwingend ein persönliches Impfgespräch mit einem Arzt geben. Die Impfung selbst kann auch medizinisches Fachpersonal verabreichen.

Wie lange wird es die Impfzentren geben?

Darüber machen weder der Landkreis noch die Stadt Angaben. Der Mietvertrag in Roth läuft, so sagt die zuständige Sachgebietsleiterin Marie-Christine Fränkel, "weniger als ein Jahr".

Nach und nach sollen ja die Haus-ärzte die Aufgaben des Impfzentrums übernehmen. Einen Zeitplan gibt es dafür aber noch nicht.

Wie können sich Impfwillige für eine Impfung registrieren?

Auch hier ist noch vieles im Unklaren. Relativ sicher ist nur, dass die ersten Impfungen gar nicht in den Impfzentren stattfinden. Vielmehr werden mobile Impfteams unterwegs sein, um in den neun Schwabacher Alten- und Pflegeheimen und in den rund 40 Alten- und Pflegeheimen im Landkreis Roth Hochrisikogruppen und Pflegepersonal zu impfen. Trotzdem werden die Impfzentren schon zu Beginn benötigt: als Basis für die mobilen Teams.


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Was passiert eigentlich mit den vielen Leuten, die sich gar nicht impfen lassen wollen?

Nichts. Niemand wird verpflichtet, niemand wird gezwungen. Das haben Wissenschaftsministerin Karliczek und Gesundheitsminister Spahn jüngst noch einmal klargestellt. Laut Umfragen wollen sich derzeit etwa 50 Prozent der Bürger auf jeden Fall impfen lassen. Etwa 30 Prozent überlegen noch. 20 Prozent sind gegen die Impfung.

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