Nachruf auf einen Löwen

Subalis Einschläferung: Ein Akt der Tierliebe

18.8.2021, 05:51 Uhr
Der altersschwache Löwe Subali musste im Tiergarten getötet werden.

© Michael Matejka Der altersschwache Löwe Subali musste im Tiergarten getötet werden.

15 Jahre war der Löwe Subali im Nürnberger Tiergarten alt. Nachdem er offenbar zunehmend unter großen Schmerzen des Bewegungsapparats zu leiden hatte, entschloss sich die Leitung des Tiergartens am Sonntag, ihn einzuschläfern. Das ist in Deutschland kein Willkürakt, denn der Tiergarten muss das genau begründen und darlegen. Es war aber ein Akt der Tierliebe, den Löwen nicht weiter leiden zu lassen. Die Entscheidung, ein Tier einzuschläfern, ist immer ein Abwägungsprozess.

Radikale Tierschützer, die grundsätzlich jede menschliche Verfügungsgewalt über Tiere ablehnen, mögen diese Entscheidung kritisieren. Wenn man dieser Argumentation folgt, dann würde es keinen Tiergarten, der sich um den Erhalt von Arten kümmert, mehr geben, weil er jedes Tier bis zu seinem Tod pflegen müsste.

Das kann nicht die Aufgabe der Einrichtung am Schmausenbuck sein, denn neben der Arterhaltung kümmert sie sich auch um Bildung und sie hat das Ziel, die Tierwelt den Menschen nahe zu bringen. Die Überzeugung, dass die Tiere es ohne Menschen besser hätten, würde bedeuten, dass Subali länger gelitten hätte. Tierschutz ist ohne Menschen nicht mehr denkbar.

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