Signal der Solidarität
Ukraine-Krise: Friedensbewegung gegen Aufrüstung und Waffenexporte
09.02.2022, 20:21 Uhr
Den russischen Truppenaufmarsch rund um die Ukraine verfolgen Menschen auch in Nürnberg mit größter Sorge. Um nicht bloß tatenlos das Geschehen zu verfolgen, versammelten sich Mitglieder der Friedensbewegung, darunter auch der Linken und von Initiativen wie Omas gegen Rechts, auf dem Platz vor St. Lorenz zu einer Mahnwache.
Mit Transparenten brachten sie ihre Sorge vor einer drohenden Eskalation zum Ausdruck. Und wollten auch jenen deutschen Politikern den Rücken stärken, die sich um Verhandlungen und Vermittlung bemühen.
Denn "niemand von uns Bürgerinnen und Bürgern - auf keiner Seite - hat einen Gewinn durch militärische Aufrüstung oder Gewalt", bekräftigte der bekannteste Nürnberger Friedensaktivist, der frühere Landtagsabgeordnete Hans-Günther Schramm. Und beteuert: "Auch uns beunruhigt, dass Russland mit massivem Militärpotenzial an der Ukraine aufzieht." Doch gehe es um Einfluss- und Weltmachtfantasien sowohl Russland und Chinas wie der USA.
Da sei "Säbelrasseln" als Reaktion mehr als kontraproduktiv, sagte er - und gab sich als Russland-Versteher: Das Vorrücken der Nato an Russlands Westgrenze stelle eine Bedrohung dar. Und so setzten manche bei der Mahnwache dem aggressiven Auftreten des Putin-Regimes auch Parolen wie "Frieden und Zusammenarbeit mit der Russischen Föderation" und ein klares Nein zu Waffenexporten entgegen.
Angesichts der drohenden kriegerischen Auseinandersetzung in Osteuropa sprach Schramm den Teilnehmern mit der Frage aus dem Herzen, was denn etwa der Jugoslawien-Krieg, der Somalia-Einsatz oder zuletzt "das sinnlose Sterben in Afghanistan" gebracht hätten - außer fetten Aufträgen für die Rüstungsindustrie und Ehrenkreuzen für Soldaten. Gerade Deutschland sei gefordert, eine Einsatzgruppe für gewaltfreie Konfliktbearbeitung zu entwickeln und aufzustellen. Aber nicht nur Passanten mögen sich gefragt haben, ob sie angesichts des knallharten Machtpokers des Kremls eine Chance hätte.
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