"Was soll ich denn machen?"
Ungewöhnliche Aktion: Wie ein Nürnberger Gastwirt für mehr Personal wirbt
25.12.2022, 05:50 Uhr
Ausbleibende Einnahmen, leere Restaurants und schwindendes Personal: Die Gastronomie hat sich mit zahlreichen blauen Flecken aus der Corona-Pandemie geschleppt. Doch die Probleme bleiben. Immer mehr Gaststätten müssen schließen, weil ihnen die Servicekräfte ausgehen. 1.856.000 Personen waren nach Angaben des DEHOGA-Verbandes in diesem Jahr deutschlandweit in der Branche beschäftigt - zwei Jahre zuvor waren es noch über zwei Millionen. Für etwa 80 Prozent aller Betriebe stellte der Fachkräftemangel im vergangenen Jahr ein ernstzunehmendes Problem dar.
Volles Restaurant, ausbleibendes Personal
Auch der Nürnberger Gastwirt Robert Steiner hat mit dem Personalmangel in der Branche zu kämpfen: Sein Lokal, das Steiner's in der Nürnberger Innenstadt, ist voll, die Gäste sind bereit Geld auszugeben. Doch der Gastronom findet kein Personal. Derzeit sucht er einen Koch oder eine Köchin, Servicekräfte und auch eine Spülkraft.
Inserate, Meldungen beim Arbeitsamt, Stellenanzeigen, Posts auf Instagram und Facebook: Steiner hat schon vieles versucht, um neue Mitarbeiter zu akquirieren - ohne Erfolg. Das brachte ihn jüngst zu einer ungewöhnlichen Aktion: Drei Tage hintereinander lang stand Steiner jeweils drei Stunden lang bei eisigen Temperaturen vor der Lorenzkirche und warb - mit einem großen Schild ausgestattet - für einen Job in seinem Betrieb. "Was soll ich denn machen? Wir finden einfach niemanden. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand", sagt Steiner.
Warum die Gastronomiebranche derart schwer unter dem Personalmangel leidet und mit welchen Herausforderungen Steiner in seinem Restaurant zu kämpfen hat, können Sie im NN-Artikel "Mit dem Rücken zur Wand": Nürnberger Wirt wirbt mit ungewöhnlichen Methoden für mehr Personal" [NN] lesen.
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