Sommerserie

Was im Urlaub alles schief laufen kann: Traumblick in den Kellerschacht

11.8.2021, 14:25 Uhr
Zimmer ohne Ausblick: Urlaub im Kellerloch - davon kann man Jahre später immer noch berichten.

© imago images/Butus, NNZ Zimmer ohne Ausblick: Urlaub im Kellerloch - davon kann man Jahre später immer noch berichten.

Es war 1999, ich hatte mir mein erstes Auto gekauft - und es war sogar noch etwas Geld übrig. Und so entwickelte ich einen genialen Plan: Ich fahre meine Schwester und die beste Freundin nach Italien, wir suchen uns ein Hotel und genießen Sonne, Strand und Meer.

Die zwei waren allerdings zunächst wenig begeistert. "Italien im August, da ist doch Hauptsaison", zweifelten sie. Dieses Argument ließ ich nicht gelten: "Ach, Ende August ist doch nicht mehr so viel los!" Mein Optimismus überzeugte sie. Leider.

Lange Suche nach Unterkunft

Denn in Venetien angekommen stellten wir fest: Ende August ist am Meer immer noch sehr viel los. Und ohne Übernachtungsmöglichkeit ist es nicht weit her mit Sonne, Strand und Meer. Es folgte eine stundenlange Odysse von Stadt zu Stadt, von Tourist-Info zu Tourist-Info, von Hotel zu Hotel. Ich sah uns schon im Auto übernachten - doch ein Rezeptionist hatte schließlich Mitleid. Man sei zwar ausgebucht, aber im Keller habe man eventuell ein Zimmer, das man eigentlich nicht vermiete. Wir drei jubelten, allerdings nicht lange.


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Der Rezeptionist war nämlich nicht nur nett, sondern auch ziemlich geschäftstüchtig. Er wollte pro Person 100 Mark pro Nacht haben - ohne Frühstück. Dann traten wir den Weg in den Keller an: Ein dunkler Raum wartete auf uns. Auf einem Bett lagen noch ein Schirm und eine Regenjacke, die irgendwer vergessen hatte. Die Dusche roch muffig. Vom Fenster hatten wir einen wunderbaren Blick auf den Kellerschacht.

Was im Urlaub alles schief laufen kann: Traumblick in den Kellerschacht

© Foto: imago images/Steinach Montage: Roy Schmidt

300 Mark für ein Kellerloch: Die Stimmung war am Tiefpunkt. Doch dann packten wir Luftmatratze und Sonnenschirm. Sonne, Strand und Meer, das war schon was. Abends waren wir lange unterwegs. Erst spät in der Nacht ging es zurück ins Kellerloch, sehr früh am Morgen machten wir uns zum Baden auf. Der Urlaub wurde dennoch sehr lustig, aber das Kellerloch werfen meine Schwester und meine Freundin mir heute noch vor.

Weitere Pannen gesucht

Und bei Ihnen? War der versprochene Pool ein Planschbecken? Haben sich die Kinder am Urlaubsort einen Magen-Darm-Virus zugezogen? Wenn Sie uns an den großen und kleinen Schwierigkeiten der Urlaubszeit teilhaben lassen möchten, freuen wir uns unter lokales@pressenetz.de auf Ihre Zeilen. Und gerne auch die Info, wie Sie mit der Situation umgegangen sind.

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