Aufatmen bei Pegnitzer Wehr: Keine weiteren Infektionen

23.10.2020, 16:20 Uhr
Aufatmen bei Pegnitzer Wehr: Keine weiteren Infektionen

© Archivbild: Ralf Münch

Bürgermeister Wolfgang Nierhoff (PEG) erklärte am Freitag am Telefon, dass 13 Freiwillige sofort wieder einsatzbereit seien, die anderen 14 Feuerwehrmänner aber noch bis zum 2. November zu Hause bleiben müssten. Bei diesen 14 Aktiven handelt es sich um jene Personen, die zusammen mit dem Infizierten bei den zwei Einsätzen in den Autos saßen, also Erstkontakt hatten.

„Damit ist die Pegnitzer Feuerwehr ab sofort wieder voll einsatzbereit“, freute sich der Bürgermeister über die frohe Kunde vom Gesundheitsamt. Im Notfall stünden aber nach wie vor auch die KSB-Werksfeuerwehr und die benachbarten Wehren aus Trockau, Troschenreuth und Bronn zur Unterstützung parat.

Wie berichtet, hat sich ein Aktiver der Pegnitzer Feuerwehr mit Corona infiziert. Das Fatale: Der Betroffene war am Wochenende bei zwei Einsätzen dabei, weshalb alle Beteiligten getestet werden mussten und deshalb vorübergehend nicht einsatzfähig waren oder sind. 

Was bedeutete das nun konkret für die Feuerwehr Pegnitz und für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger? „Wir sind nur ganz, ganz, ganz bedingt einsatzbereit“, erklärte Kommandant Roland Zahn am Donnerstagnachmittag auf Anfrage unserer Zeitung.

Tagsüber sei die bedingte Einsatzbereitschaft nicht das ganz große Problem, weil die Werksfeuerwehr der KSB in diesem Fall einspringe. Nachts aber gestalte sich die Situation schwieriger. „Da greift die Hilfsfrist. Das heißt, innerhalb von zehn Minuten muss eine Feuerwehr mit einem wasserführenden Fahrzeug, 500 Litern Wasser und mindestens einem Atemschutzträger am Einsatzort sein.“ Das könne eine Werksfeuerwehr wegen der längeren Alarmierungsfristen nicht gewährleisten.

Auch für die benachbarten Feuerwehren Trockau, Troschenreuth und Bronn sei es sehr schwer, die Hilfsfrist einzuhalten. Dennoch stünden die Nachbarwehren für den Notfall bereit, erklärt Zahn.

Der betroffene Aktive sei am Mittwoch positiv getestet worden und habe ihn sofort informiert, betont Zahn. Das Gesundheitsamt habe daraufhin umgehend angeordnet, dass sich alle Kontaktpersonen des Feuerwehrmanns testen lassen müssen. Dies sei mittlerweile auch geschehen.

Zwei Einsätze begleitet

Noch am Wochenende war der Betroffene bei zwei Einsätzen aktiv dabei: beim angenommenen Gefahrstoff in Pottenstein und bei einem Verkehrsunfall auf der A 9. „Allein in Pottenstein waren circa 25 Einsatzkräfte dabei, sie sich jetzt alle testen lassen mussten“, erklärt der Kommandant. 

Auch Kreisbrandrat Hermann Schreck beruhigte die Bevölkerung und bestätigte die Aussage von Roland Zahn: „Der Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger war und ist durch die anderen Wehren wie die von KSB gewährleistet.“ Die aktuelle Situation werde täglich geprüft und bewertet und das werde man in den nächsten zwei Wochen – so lange könnte laut Schreck die Quarantäne der Kontaktpersonen dauern – so beibehalten.

UDO FÜRST

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