Standort Bismarckanlage

Weißenburg bekommt eine zweite Römermaske

18.6.2021, 11:54 Uhr
Eine kleinere Variante der Römermaske an der B-2-Auffahrt am Römerbrunnenweg soll auch in der Bismarckanlage für die römische Geschichte Weißenburgs werben.  

© Robert Renner, NN Eine kleinere Variante der Römermaske an der B-2-Auffahrt am Römerbrunnenweg soll auch in der Bismarckanlage für die römische Geschichte Weißenburgs werben.  

Damals hatte es im Vorfeld eine intensive Diskussion gegeben, wo man die fast fünf Meter hohe Römermaske am besten aufstellen sollte. Bei der Hörnlein-Kreuzung stellte sich das Staatliche Bauamt quer, der Kreisverkehr bei McDonald‘s fand keine Mehrheit und auch damals hatte es schon die Idee gegeben, sie in der Bismarckanlage zu platzieren.

Das Argument, das damals gegen den Standort sprach: Wer mit dem Zug nach Weißenburg gefahren ist und die Maske beim Verlassen des Bahnhofs sieht, ist ja schon da, doch das zehn Tonnen schwere Kunstwerk von Roland Ottinger sollte ja als eine Art Wahrzeichen dienen, um zusätzliche Besucher anzulocken.

Nun gibt es einen Kompromiss mit dem etwa halb so großen Modell in der Bismarckanlage. Möglich gemacht hat das eine Initiative aus dem Stadtmarketingverein heraus, die mit Kunst im öffentlichen Raum Weißenburg attraktiver machen und die römische Vergangenheit mehr herausstellen möchte.

Die Stadt muss sich nur um die Beleuchtung kümmern

Deshalb ist die neue Römermaske für die Stadt auch eine sehr günstige Angelegenheit, weil Sponsoren und Spender die Kosten übernehmen. Die Stadt soll sich lediglich um die Beleuchtung kümmern. Deshalb landete das Projekt nun auch im Hauptausschuss des Stadtrates.

Angesetzt sind etwa 1000 Euro für die Anschaffung der Leuchtmittel und als fortlaufender Posten der Strom, den diese braucht. Der Standort sei hierfür optimal, weil durch die Straßenbeleuchtung die nötige Stromversorgung schon vorhanden sei, erläuterte Oberbürgermeister Jürgen Schröppel (SPD).


Weißenburg und sein neues Wahrzeichen


Allerdings gab Heinz Gruber (Freie Wähler) zu bedenken, dass auch ein angestrahltes Kunstobjekt Insekten anzieht. Und die Stadt hat ja inzwischen die Beleuchtung markanter Gebäude eingeschränkt, um Insekten zu schützen. Deshalb regte er an, die Beleuchtung nur im Winterhalbjahr einzuschalten, wenn die Insekten nicht unterwegs sind. Der OB meinte, man könne den Strahler an die Schaltung der Straßenbeleuchtung koppeln, um Insekten zu schützen.

CSU-Fraktionsvorsitzender Klaus Drotziger gab zu bedenken, dass ein nicht beleuchtetes Kunstobjekt in diesem Bereich möglicherweise zu Vandalismus einladen könnte, fand den Standort und das Projekt an sich aber insgesamt gut. Eine zweite Römermaske von Roland Ottinger sei ganz im Sinne der „Corporate Identitity“ der Stadt.

"Ein Eye-Catcher"

Max Hetzner, der Fraktionsvorsitzende der Grünen, zeigte sich überzeugt, dass sich eine insektenfreundliche Beleuchtung für die Römermaske leichter realisieren lässt als für ein ganzes Gebäude. Aus seiner Sicht ist die Aufwertung der Bismarckanlage sehr zu begrüßen. „Das ist ein sehr sinnvoller Eye-Catcher.“

Das „weitere optische Signal“ in Sachen Römerstadt und die Aufwertung des „Raumes um den Bahnhof“ lobte Inge Pfitzinger-Miedel (SPD). Aus ihrer Sicht wäre aber die kleine Grünanlage zwischen Bahnhofstraße und Gunzenhausener Straße noch besser geeignet und auch SPD-Fraktionsvorsitzender Andre Bengel hätte sich gewünscht, dass man über die genaue Platzierung noch spricht und sie erst im Stadtrat festlegt.

Neuerliche Standortdebatte

Dem hielt der OB entgegen, dass sich die Geldgeber des Projektes nach intensiver Diskussion ausdrücklich für die Bismarckanlage ausgesprochen hätten. Eine neuerliche Standortdebatte halte er für kontraproduktiv und verzögere das Vorhaben nur, merkte er leicht genervt an. Sowohl Klaus Drotziger als auch Max Hetzner betonten, dass sie den Platz in der Bismarckanlage etwa sechs Meter von der Fahrbahn entfernt gut fänden.

Unnötig sind nach Ansicht Schröppels auch weitere Hinweistafeln zur römischen Geschichte im direkten Umfeld der Maske. Solche hatte Inge Pfitzinger-Miedel angeregt. Der OB erinnerte daran, dass es entsprechende Tafeln seit Jahren auf dem Bahnhofsgelände und damit in unmittelbarer Nähe gibt.

Im Beschlussvorschlag heißt es „Mit der Aufstellung der Römermaske in der Bismarckanlage besteht Einverständnis. Die Mittel für die Beleuchtung (ca. 1000 Euro brutto) werden bereitgestellt.“ Es gab eine breite Zustimmung aus allen Fraktionen, lediglich Inge Pfitzinger-Miedel und Lissy Pecoraro (ebenfalls SPD) stimmten dagegen. Da es sich um einen Senatsbeschluss handelt, wird der Stadtrat lediglich noch in Kenntnis gesetzt.