In der 1. Regionalliga Südost

"Besonderes Spiel": VfL-Baskets Treuchtlingen wollen beim Derby in Ansbach "all in" gehen

Uwe Mühling

22.10.2022, 08:15 Uhr
Das Play-downs-Heimspiel im März 2022 gewannen die Treuchtlinger knapp mit 93:92 gegen Ansbach. Es war zugleich die Premiere der VfL-Baskets in der Weißenburger Landkreishalle. Damals herrschte noch Maskenpflicht für die Zuschauer. Das Rückspiel ging dann relativ deutlich mit 86:74 an die hapa-Korbjäger.  

© Uwe Mühling, WT Das Play-downs-Heimspiel im März 2022 gewannen die Treuchtlinger knapp mit 93:92 gegen Ansbach. Es war zugleich die Premiere der VfL-Baskets in der Weißenburger Landkreishalle. Damals herrschte noch Maskenpflicht für die Zuschauer. Das Rückspiel ging dann relativ deutlich mit 86:74 an die hapa-Korbjäger.  

Es ist ein besonderes Spiel, das für alle wichtig ist: für Ansbach nach der überraschenden Niederlage gegen Vilsbiburg; für uns nach der – so nenne ich es mal – komischen Leistung gegen Schwabing“, sagt VfL-Trainer Stephan Harlander vor dem Derby, in das er seine Mannschaft mit einem klaren Auftrag und einer Forderung schickt: „Ich erwarte, dass jeder ,all in‘ geht. Jeder muss stehen wie eine Eins und seine beste Leistung bringen.“

Es wird um Details gehen

In der vergangenen Saison haben die Treuchtlinger in den Play-downs das Derby zu Hause „knapp, aber solide“ (Harlander) gewonnen, in Ansbach gab es eine klare Niederlage, wie auch schon im vorangegangenen Duell in der Bezirkshauptstadt. Das soll diesmal nicht wieder passieren. Oder wie es Stephan Harlander ausdrückt: „Wir wollen den verfluchten Derbysieg.“

Aus Sicht des VfL-Coachs wird es um „ganz kleine Details“ gehen. Oder auch um die Frage, ob die Treuchtlinger ihre Vorteile in Größe und Robustheit nutzen können. „Auf den großen Positionen ist Ansbach dünn besetzt,“ stellt Harlander fest, weiß aber zugleich, dass die hapa-Korbjäger diesen vermeintlichen Nachteil durch ein intensives, sogenanntes „Switchen“ taktisch hervorragend wettmachen. Hier kommt ihnen auch zugute, dass sie, so Harlander, auf den Flügelpositionen sehr stark sind.

Neuer US-Boy für Ansbach

Fehlen wird den Ansbachern um Trainer Martin Ides allerdings „ein Spieler, wie ihn die 1. Regionalliga lange nicht gesehen hat“ (Harlander): Simon Walter ist verletzt und mit ihm müssen die Gastgeber ihren wohl besten Basketballer ersetzen. Umso mehr müssen die VfL-Spieler auf einen anderen achten: Ansbachs US-Boy und Neuzugang Brad Stephon Newman Jr. hat sich bislang als echte Verstärkung erwiesen. „Er spielt sehr stabil und teamorientiert. Er kann uns Probleme bereiten“, findet der VfL-Coach, der seine Mannschaft vor allem am Freitagabend im Abschlusstraining taktisch auf das Match vorbereitet hat.

Unter der Woche gestaltete sich das Training etwas schwieriger, weil am Dienstagabend mehrere angeschlagene Akteure absagen mussten. Gegen Ansbach geht Harlander aber davon aus, dass alle wieder an Bord sind. Vom 15-Mann-Kader wird lediglich Paul Vitzethum verletzungsbedingt fehlen. Als Neuzugang trainiert beim VfL seit Kurzem Lukas Ecke vom TV 1877 Lauf mit. Er schließt sich den Treuchtlingern an, trainiert beim Regionalliga-Team mit, spielt aber erst einmal bei den Herren II in der Bezirksoberliga. Die „Zweite“ ist mit zwei Niederlagen in Altenberg (67:83) sowie zu Hause gegen den TV Fürth 1860 (46:54) gestartet.

Viele Fans werden mitfahren

Doch zurück zur „Ersten“. Die Vorfreude auf das Derby ist riesig – im Ansbacher Lager genauso wie bei den Treuchtlingern. Beim VfL geht man deshalb auch von zahlreichen mitreisenden Fans aus, die ihrer Mannschaft unterstützen wollen. Diesen Anhängern eine Topleistung zu bieten, sieht Harlander als Verpflichtung für sein Team, das bislang zwei Siege (in Rosenheim und zu Hause gegen Nördlingen) und eine Niederlage (zuletzt daheim 74:87 gegen Schwabing) verbucht hat. Ansbach hat bereits viermal gespielt und dabei gegen Nördlingen, Schwabing und Rosenheim gewonnen. Zuletzt folgte die knappe Niederlage gegen Vilsbiburg (80:83) nach Führung bis kurz vor Schluss.

Was Ansbach und Treuchtlingen verbindet: Sie haben diese Saison jeweils in der Verlängerung den TSV Nördlingen geschlagen. Es gibt aber vor allem über die Jahre hinweg viele Erinnerungen an spannende, teils dramatische und stets prickelnde Duelle.
Einzelne Spieler waren auch auf beiden Seiten am Ball: Simon Geiselsöder wechselte von Ansbach nach Treuchtlingen, Moritz Eckert umgekehrt, wobei der Weißenburger auch zum Kader des Zweitligisten Falcons Nürnberg gehört und beim Kooperationsteam in Ansbach Spielpraxis sammelt. Auf jeden Fall gibt es für Eckert ein Wiedersehen mit seinem Ex-Verein, den VfL-Baskets Treuchtlingen.

Der VfL-Kader: Yannick Rapke, Kevin Vogt, Moritz Schwarz, Simon Geiselsöder, Claudio Huhn, Jens Kummer, Stefan Schmoll, Tobias Hornn, Florian Beierlein, Luca Wörrlein, Jonathan Schwarz, Paul Mutterer und Moritz Rettner.

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