Aufruf zur Demonstration

Aktionsbündnis fordert: Richard-Wagner-Platz vorm Nürnberger Opernhaus soll umbenannt werden

9.7.2023, 14:38 Uhr
Richard-Wagner-Platz heißt die Adresse des Nürnberger Opernhauses. Die ist umstritten.

© imago images/CHROMORANGE, NNZ Richard-Wagner-Platz heißt die Adresse des Nürnberger Opernhauses. Die ist umstritten.

Der Komponist (1813-1883) ist umstritten, da er mehrfach deutlich Antisemitisches geäußert und ein entsprechendes Buch verfasst hat - manche Passagen darin sind purer, gehässiger Antisemitismus. Nach seinem Tod pflegten wichtige Mitglieder der Familie Wagner während der Weimarer Republik und des "Dritten Reichs" enge Kontakte zu den Nationalsozialisten. Er war zudem der Lieblingskomponist von Adolf Hitler.

Daher stößt manchen der Name Richard Wagner für Plätze und Straßen auf. Nun soll am 14. Juli vor dem Nürnberger Opernhaus eine "Kundgebung für antifaschistische Gedenkkultur" stattfinden. Dabei soll der jetzige Richard-Wagner-Platz symbolisch umbenannt werden in Esther-Bejarano-Platz - nach der 2021 verstorbenen Musikerin, Kommunistin und Überlebenden des KZ Auschwitz-Birkenau Esther Bejarano. Zur Frage der Umbenennung können Sie hier eine Meinung lesen.

Auch Demonstration in Bayreuth geplant

Richard Wagner hatte 1850 einen Aufsatz mit dem Titel "Das Judenthum in der Musik" veröffentlicht und diesen stark erweitert im Jahr 1869 erneut aufgelegt. In seiner Schrift finden sich viele Elemente des Antisemitismus, die später auch die Nazis nutzten, um ihren Massenmord an den europäischen Jüdinnen und Juden ideologisch vorzubereiten.

Zusätzlich soll die Kundgebung in Nürnberg ein Teil der Aktionen im Vorfeld zu den Protesten gegen die Wagner-Festspiele in Bayreuth sein. Ein linkes Bündnis ruft für den 25. Juli, dem Tag der Festspieleröffnung, zur Demonstration in Bayreuth auf.

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