Die besten alternativen Spielstätten Deutschlands

"Applaus" für diese drei Nürnberger Clubs: Sie haben einen begehrten Preis gewonnen

18.11.2022, 15:00 Uhr
Die besondere Atmosphäre im Z-Bau ist preiswürdig.

© Sophia Kembowski/dpa Die besondere Atmosphäre im Z-Bau ist preiswürdig.

Deutschlandweit sind in diesem Jahr mehr als 100 Musikclubs und Veranstaltungsreihen mit dem Bundeskulturpreis "Applaus" ausgezeichnet worden. Dafür wurden kürzlich in Erfurt Preisgelder in Höhe von insgesamt 2,5 Millionen Euro vergeben, wie die Initiative Musik als zentrale Fördereinrichtung der Bundesregierung und der Musikbranche mitteilte. Die Hauptpreise gingen in diesem Jahr nach München, Leipzig und Frankfurt/Main.

Nürnberger Jazzstudio oder Desi sahnten ab

Aber auch Clubs und Einrichtungen in der Region sind regelmäßig unter den Gewinnern. In der Kategorie "Beste Livemusikspielstätten" sicherten sich diesmal das renommierte, bereits 1954 gegründete Jazzstudio und der seit 2015 als "Haus für Gegenwartskultur" bekannte Z-Bau in Nürnberg eine der mit jeweils 30000 Euro dotierten Auszeichnungen. Die Kategorie zeichne die Clubs und ihre Wirkkraft als Kulturorte aus, heißt es vom Preisgeber. Neben der Programmqualität sei vor allem das "kulturelle Gesamterlebnis" von Bedeutung.

Darüber hinaus gehe es um die besondere Atmosphäre in den Spielstätten. "Die Bühnen des Landes jeden Abend mit Musik zu bespielen, erfordert enormes organisatorisches und technisches Know-how sowie sehr viel musikalisches und zwischenmenschliches Gespür." Außerdem würdigt der Preis die Rolle der Musikclubs in Kulturinitiativen und ihr zivilgesellschaftliches Engagement und richtet den Blick auf Faktoren wie faire Bezahlung, ökologisches Bewusstsein, Chancengleichheit und Weiterbildung.

Beste kleine Spielstätte

Weitere Gewinner des Bundeskulturpreises "Applaus" sind das Stadtteilzentrum Desi in Nürnberg sowie das Jazzforum Bayreuth in der Sparte "Beste kleine Spielstätten & Konzertreihen", die jeweils mit 10.000 Euro gewürdigt werden. Die Auszeichnung gehe an die Clubs, "die mit wenigen Personen und oftmals geringen finanziellen Mitteln außergewöhnliche Programme realisieren".

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) würdigte die Musikclubs in Deutschland als wichtige Kulturorte, die für gelebte, für getanzte Freiheit stünden. "Sie bringen auch Menschen zusammen und schaffen mit ihren Partys und Livemusik-Konzerten unvergessliche Gemeinschaftserlebnisse", so Roth. Immer mehr Clubs würden außerdem zu "Safer Spaces" (geschützten Räumen) für marginalisierte und diskriminierte Gruppen. Der jährlich verliehene Musikpreis des Bundes für unabhängige Musikclubs und Veranstaltungsreihen wurde bereits zum neunten Mal vergeben.

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