"Grünes Kino"

Bis Ostern: Warum das Metropolis in Nürnberg aktuell geschlossen ist

Alicia Kohl

Volontärin

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23.3.2023, 17:00 Uhr
Bis Ostern laufen im Metropolis keine Filme, das Restaurant hat aber weiterhin geöffnet.

© Katrin Wiersch Bis Ostern laufen im Metropolis keine Filme, das Restaurant hat aber weiterhin geöffnet.

"Das ist unser Beitrag zum Wohl des Planeten", sagt Wolfram Weber, Geschäftsführer des Cinecittà und in Nürnberg Betreiber des Metropolis und der Meisengeige. Das Metropolis solle "ein grünes Kino" werden: Das Programmkino am Stresemannplatz habe eine Förderung von der Bundesregierung für Kultur und Medien bekommen, um von alten Brennstoffen wegzukommen.

Die "fast schon mittelalterlichen Lüftungen" werden aktuell ausgebaut und durch moderne Technik ersetzt. In Zukunft werden dann Wärmerückgewinnung und Wärmepumpen verwendet. "Wir heizen dann nicht mehr mit Gas, sondern mit den Wärmepumpen", erklärt Weber. In der Meisengeige sind diese Umbauten schon abgeschlossen. In beiden Programmkinos sollen außerdem Solaranlagen mit Batteriespeicherung eingebaut werden, sodass sie zum größten Teil mit Eigenstrom betrieben werden können.

Bis Ostern sollen die Arbeiten im Metropolis abgeschlossen sein, dann wird das Kino wieder öffnen.

80.000 Euro kosten die neuen Lüftungsanlagen jeweils, ein großer Teil wird aber von der Förderung, die beide Kinos erhalten haben, gedeckt. In den nächsten Jahren sollen auch die dazugehörigen Wohnhäuser angepasst und mit Fassadendämmung, neuen Fenstern und Zugang zu Fernwärme ausgestattet werden. Langfristig würden hier die Kosten auf die Mieterinnen und Mieter umgelegt werden, durch deutlich niedrigere Energiekosten sollte sich das aber ausgleichen, so Weber.

Auch im Cinecittà hat Weber Großes vor. "Wir wollen aus dem Cinecittà das erste Großkino in Deutschland machen, das keine oder fast keine fossilen Brennstoffe mehr braucht", verkündet der Geschäftsführer. Die Planungen und die Verhandlungen mit den zuständigen Behörden für einen Stromspeicher und ein Flusskraftwerk einen Kilometer entfernt in der Pegnitz laufen bereits. Auch die Wasserrechte hat das Cinecittà bereits erworben. Damit könne das Großkino 70 bis 80 Prozent des nötigen Stroms selbst erzeugen. Eine kleine Förderung von der Gesellschaft "Bayern Innovativ" soll dabei helfen, den Betrag von zwei bis drei Millionen Euro zu stemmen.

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