Kommentar

Das Corona-Schutzkonzept der Meistersingerhalle ist eine Gängelei und gehört abgeschafft

26.9.2021, 15:07 Uhr
Die Zeit der Leere nach dem Lockdown ist zum Glück auch in der Meistersingerhalle vorbei.

© Günter Distler, NNZ Die Zeit der Leere nach dem Lockdown ist zum Glück auch in der Meistersingerhalle vorbei.

Die beiden Konzerte am Wochenende brachten es zutage: Das Corona-Schutzkonzept in der Meistersingerhalle ist nicht mehr zeitgemäß.

Seit die 3G-Regel in Kraft ist und darüber hinaus noch Maskenpflicht gilt, ist es nicht mehr einzusehen, weshalb der Auslass nach dem Konzert nur mit einer lautsprechergesteuerten Blockabfertigung erfolgt, die den Charme einer Kasernenhofdurchsage hat. Zumal im gleichen Konzert (Symphoniker am Samstag) die gleiche Anzahl von Zuschauern ohne dieses umständliche Procedere in die Pause gehen darf.

Eine solche gab es – noch ein Widerspruch – am Freitag bei der Staatsphilharmonie nicht. Auch die ganzen Absperrbänder und Pfeile kann man sich in der Meistersingerhalle sparen, ebenso die Regel, Pausenverpflegung nur nach Vorbestellung und an einem zugewiesenen Platz zu sich zu nehmen.

Die Macher dieser umständlichen und in sich widersprüchlichen Konzepte sollten so viel Zutrauen in die Besucher haben, dass diese sich nach über eineinhalb Jahren Pandemieerfahrungen selbstverantwortlich und sicher durch die weiten Räume der Meistersingerhalle bewegen können. Zumal es nach dem Konzert dann als völlig okay erachtet wird, dass sich die gleichen Menschen in eine überfüllte Straßenbahn zwängen.

Nein, spätestens seit der 3G-Regel kann dieses Schutzkonzept nur noch als Gängelei von Konzertbesuchern bezeichnet werden. Sinn macht einzig noch die Einbahnregelung bei den Toiletten, denn dort sind die Treppen bekanntlich so eng, dass auch in Nicht-Coronazeiten zwei Dickbäuchige kaum aneinander vorbei passen.

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