Das sollten Sie lesen! Unsere Buchtipps für den Februar

3.2.2021, 12:31 Uhr
Ihre Familie mütterlicherseits, "Die Bagage", hat sie bereits letztes Jahr in ihrem erfolgreichen kleinen Roman beschrieben. Jetzt geht es der Vorarlberger Autorin Monika Helfer um ihren "Vati", auch er aus ärmsten Verhältnissen, der Sohn einer Bauernmagd, unehelich geboren. Der aber schon in jungen Jahren die Liebe zu den Büchern entdeckte. Da trifft er sich mit seiner Tochter, die dem vom Leben gebeutelten, aber nicht gebrochenen Mann (im Krieg verlor er ein Bein, die Frau starb früh, Selbstmordversuch) nun eine wunderbar warmherzige, dabei nie kitschige Liebeserklärung widmet. Man könnte auch sagen: eine Rettung. (Hanser, 20 Euro) Wolf Ebersberger
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Ihre Familie mütterlicherseits, "Die Bagage", hat sie bereits letztes Jahr in ihrem erfolgreichen kleinen Roman beschrieben. Jetzt geht es der Vorarlberger Autorin Monika Helfer um ihren "Vati", auch er aus ärmsten Verhältnissen, der Sohn einer Bauernmagd, unehelich geboren. Der aber schon in jungen Jahren die Liebe zu den Büchern entdeckte. Da trifft er sich mit seiner Tochter, die dem vom Leben gebeutelten, aber nicht gebrochenen Mann (im Krieg verlor er ein Bein, die Frau starb früh, Selbstmordversuch) nun eine wunderbar warmherzige, dabei nie kitschige Liebeserklärung widmet. Man könnte auch sagen: eine Rettung. (Hanser, 20 Euro) Wolf Ebersberger © Hanser Verlag/Montage: Sabine Schmid

Auf so einen Romanhelden muss man erst mal kommen: Der amerikanische Schriftsteller T.C. Boyle rückt einen Schimpansen in den Mittelpunkt seines neuen Romans "Sprich mit mir" (Hanser, 25 Euro). Wie ein Menschenkind von einer Studentin behütet, wächst "Sam" bei einem Forscher auf, der beweisen will, dass Primaten eine (Gebärden-)Sprache erlernen können. Spannend und süffig erzählt Boyle davon, wie die Grenze zwischen Mensch und Tier gefährlich verschwimmt, bis es zur Katastrophe kommt. Wenn er die Perspektive des Schimpansen einnimmt, ist das zunächst irritierend, es schafft aber Empathie für die der Natur entfremdete Kreatur. Birgit Nüchterlein
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Auf so einen Romanhelden muss man erst mal kommen: Der amerikanische Schriftsteller T.C. Boyle rückt einen Schimpansen in den Mittelpunkt seines neuen Romans "Sprich mit mir" (Hanser, 25 Euro). Wie ein Menschenkind von einer Studentin behütet, wächst "Sam" bei einem Forscher auf, der beweisen will, dass Primaten eine (Gebärden-)Sprache erlernen können. Spannend und süffig erzählt Boyle davon, wie die Grenze zwischen Mensch und Tier gefährlich verschwimmt, bis es zur Katastrophe kommt. Wenn er die Perspektive des Schimpansen einnimmt, ist das zunächst irritierend, es schafft aber Empathie für die der Natur entfremdete Kreatur. Birgit Nüchterlein © Hanser Verlag/Montage: Sabine Schmid

Er hätte auf der Anklagebank im Nürnberger Justizpalast landen können. Er hätte sich nach Argentinien absetzen können, zu Erich Priebke, Josef Mengele und Klaus Barbie. Doch Otto Wächter starb 1949 in einem Krankenhaus in Rom. Der ranghohe SS-Führer, Stellvertreter des Generalgouverneurs Hans Frank im deutsch besetzten Polen, hatte eine halbe Million Tote auf dem Gewissen. Der englische Völkerstrafrechts-Experte Philippe Sands widmet Wächters Leben und Nachleben in "Die Rattenlinie" eine akribische und persönlich geprägte (Sands verlor weite Teile seiner Verwandtschaft im Holocaust) Recherche, packend und faktentreu anhand von biografischen Miniaturen und Zeitzeugenbegegnungen. Ein Muss für Leser, die sich für den Themenkomplex der NS-Kriegsverbrecherprozesse interessieren. (S. Fischer, 25 Euro) Isabel Lauer
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Er hätte auf der Anklagebank im Nürnberger Justizpalast landen können. Er hätte sich nach Argentinien absetzen können, zu Erich Priebke, Josef Mengele und Klaus Barbie. Doch Otto Wächter starb 1949 in einem Krankenhaus in Rom. Der ranghohe SS-Führer, Stellvertreter des Generalgouverneurs Hans Frank im deutsch besetzten Polen, hatte eine halbe Million Tote auf dem Gewissen. Der englische Völkerstrafrechts-Experte Philippe Sands widmet Wächters Leben und Nachleben in "Die Rattenlinie" eine akribische und persönlich geprägte (Sands verlor weite Teile seiner Verwandtschaft im Holocaust) Recherche, packend und faktentreu anhand von biografischen Miniaturen und Zeitzeugenbegegnungen. Ein Muss für Leser, die sich für den Themenkomplex der NS-Kriegsverbrecherprozesse interessieren. (S. Fischer, 25 Euro) Isabel Lauer © S. Fischer Verlag/Montage: Sabine Schmid

Bei dem grellen Schweinskopf mit der aufgerissenen Schnauze mussten wir doch glatt an einen amerikanischen Präsidenten denken, dessen einmalige Amtszeit uns noch lange beschäftigen wird: Tolles Cover, mit dem der Manesse Verlag nun George Orwell herausbringt, und dies sogar in neuer Übersetzung. Orwells "Farm der Tiere" ist jedenfalls ebenso aktuell geblieben wie seine graue Dystopie "1984". Was als Revolution beginnt, endet in Repression, ein Regime ersetzt das andere. Für die Autorin Eva Menasse, die ein kluges Nachwort beisteuert, ist die schweinische Fabel sogar das bessere Buch - rein künstlerisch gesehen (18 Euro). Wolf Ebersberger
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Bei dem grellen Schweinskopf mit der aufgerissenen Schnauze mussten wir doch glatt an einen amerikanischen Präsidenten denken, dessen einmalige Amtszeit uns noch lange beschäftigen wird: Tolles Cover, mit dem der Manesse Verlag nun George Orwell herausbringt, und dies sogar in neuer Übersetzung. Orwells "Farm der Tiere" ist jedenfalls ebenso aktuell geblieben wie seine graue Dystopie "1984". Was als Revolution beginnt, endet in Repression, ein Regime ersetzt das andere. Für die Autorin Eva Menasse, die ein kluges Nachwort beisteuert, ist die schweinische Fabel sogar das bessere Buch - rein künstlerisch gesehen (18 Euro). Wolf Ebersberger © Manesse Verlag/Montage: Sabine Schmid

Wo beginnt Lust, wo endet Schmerz? Beim Masseur, der tabuisierte Stellen berührt? Beim Spiel mit wilden Hunden? Beim - vermeintlichen - Seitensprung mit einer Studentin? Oder bei der Selbstbezichtigung ihres Professors, die so nicht stimmt? Marco Missiroli hat mit "Treue" (Wagenbach, 23 Euro) einen feinsinnig verfassten Liebes- und Eheroman aus dem Mailand der Gegenwart geschrieben, den dezent gestellte Grundsatzfragen zwischen den Geschlechtern ebenso ausmachen wie ein außergewöhnliches literarisches Gespür für Blicke und Gesten, Verzweiflung und Glück. Christian Mückl
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Wo beginnt Lust, wo endet Schmerz? Beim Masseur, der tabuisierte Stellen berührt? Beim Spiel mit wilden Hunden? Beim - vermeintlichen - Seitensprung mit einer Studentin? Oder bei der Selbstbezichtigung ihres Professors, die so nicht stimmt? Marco Missiroli hat mit "Treue" (Wagenbach, 23 Euro) einen feinsinnig verfassten Liebes- und Eheroman aus dem Mailand der Gegenwart geschrieben, den dezent gestellte Grundsatzfragen zwischen den Geschlechtern ebenso ausmachen wie ein außergewöhnliches literarisches Gespür für Blicke und Gesten, Verzweiflung und Glück. Christian Mückl © Wagenbach/Montage: Sabine Schmid

Berührt und verwirrt legt man Santiago Amigorenas Roman "Kein Ort ist fern genug" (Aufbau, 20 Euro) aus den Händen. Die (erfundene?) Figur des Großvaters Vicente Rosenberg, der in den zwanziger Jahren Warschau gen Buenos Aires verlässt und schweigend zerbricht, weil die Briefe seiner Mutter aus dem Ghetto eine Wirklichkeit aufdrängen, die er selber verdrängen will, bleibt lange im Gedächtnis. Das Verstummen des Mannes wird unerträglich, seine "undeutliche Ahnung, was in Europa vor sich geht" beschreibt Amigorena mit herausfordernd ruhigen Worten: ein Trauma, das auch Liebe nicht mehr heilen kann. Bernd Noack
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Berührt und verwirrt legt man Santiago Amigorenas Roman "Kein Ort ist fern genug" (Aufbau, 20 Euro) aus den Händen. Die (erfundene?) Figur des Großvaters Vicente Rosenberg, der in den zwanziger Jahren Warschau gen Buenos Aires verlässt und schweigend zerbricht, weil die Briefe seiner Mutter aus dem Ghetto eine Wirklichkeit aufdrängen, die er selber verdrängen will, bleibt lange im Gedächtnis. Das Verstummen des Mannes wird unerträglich, seine "undeutliche Ahnung, was in Europa vor sich geht" beschreibt Amigorena mit herausfordernd ruhigen Worten: ein Trauma, das auch Liebe nicht mehr heilen kann. Bernd Noack © Aufbau Verlag/Montage: Sabine Schmid

"Ist der Hahn erkältet, heiser - kräht er morgens etwas leiser."  "Sitzt die Jeans dem Bauern lose - sieht man seine Unterhose." "Fährt der Eber an den Baum - verkleinert sich der Kofferraum": Ein Buch für Kinder? Bauernkinder womöglich?!  "Wenn die Kuh am Himmel schwirrt" nennen Moni Port und der Zeichner Philip Waechter ihre neugedichteten und hinreißend illustrierten Bauernregeln, die auch Erwachsene erheitern. Und die man am besten selber weiterdichtet. Liest das der Bauer - wird er schlauer! (Klett Kinderbuch, 10 Euro). Wolf Ebersberger
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"Ist der Hahn erkältet, heiser - kräht er morgens etwas leiser."  "Sitzt die Jeans dem Bauern lose - sieht man seine Unterhose." "Fährt der Eber an den Baum - verkleinert sich der Kofferraum": Ein Buch für Kinder? Bauernkinder womöglich?!  "Wenn die Kuh am Himmel schwirrt" nennen Moni Port und der Zeichner Philip Waechter ihre neugedichteten und hinreißend illustrierten Bauernregeln, die auch Erwachsene erheitern. Und die man am besten selber weiterdichtet. Liest das der Bauer - wird er schlauer! (Klett Kinderbuch, 10 Euro). Wolf Ebersberger © Verlag Klett Kinderbuch/Montage: Sabine Schmid

Auf komische Weise vom Weltkrieg erzählen, ohne die Tragik der Geschichte zu missachten - Pierre Lemaitre beherrscht das. Mit "Spiegel unseres Schmerzes" beendet der Franzose seine Romantrilogie, die 1918 eingesetzt hatte ("Wir sehen uns dort oben" blieb der stärkste der drei Teile), über Profiteure, Filous, Ehrenmänner und Verführungsopfer in einer politischen Chaoszeit. Vor dem Hintergrund der deutschen Invasion in Frankreich 1940 hat wieder eine patente Frau, diesmal eine junge Lehrerin namens Louise, das Heft in der Hand und löst ein Familiengeheimnis für einen fahnenflüchtigen Soldaten. Originell geschriebene Unterhaltungsliteratur, Figuren mit Charme, und wer will, kann sogar Analogien zu Politik und Propaganda der Jetztzeit herauslesen. (Klett-Cotta, 24 Euro) Isabel Lauer
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Auf komische Weise vom Weltkrieg erzählen, ohne die Tragik der Geschichte zu missachten - Pierre Lemaitre beherrscht das. Mit "Spiegel unseres Schmerzes" beendet der Franzose seine Romantrilogie, die 1918 eingesetzt hatte ("Wir sehen uns dort oben" blieb der stärkste der drei Teile), über Profiteure, Filous, Ehrenmänner und Verführungsopfer in einer politischen Chaoszeit. Vor dem Hintergrund der deutschen Invasion in Frankreich 1940 hat wieder eine patente Frau, diesmal eine junge Lehrerin namens Louise, das Heft in der Hand und löst ein Familiengeheimnis für einen fahnenflüchtigen Soldaten. Originell geschriebene Unterhaltungsliteratur, Figuren mit Charme, und wer will, kann sogar Analogien zu Politik und Propaganda der Jetztzeit herauslesen. (Klett-Cotta, 24 Euro) Isabel Lauer © Klett Cotta/Montage: Sabine Schmid

Es ist nicht nur ein Ort – und wohl einer der schönsten ganz Nordamerikas –, es ist ein Mythos: Big Sur,  jener wilde, vom Wetter umtoste Küstenstreifen Kaliforniens, der lange unzugänglich blieb. Erst in den 1930er Jahren kam der Highway Number 1 und lockte die Gäste an, Künstler, Aussteiger, Weltflüchtige. Darunter Henry Miller, der lange blieb und hier zu innerer Ruhe fand – und durch den die vormals so einsame Gegend berühmt wurde. Aber auch Dichter wie Robinson Jeffers, Komponisten wie John Adams oder Popstars wie Alanis Morissette waren fasziniert. In "Big Sur" (mare, 22 Euro) bündelt Jens Rosteck die Stimmen und fügt schwärmerisch seine eigene hinzu. Wolf Ebersberger
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Es ist nicht nur ein Ort – und wohl einer der schönsten ganz Nordamerikas –, es ist ein Mythos: Big Sur,  jener wilde, vom Wetter umtoste Küstenstreifen Kaliforniens, der lange unzugänglich blieb. Erst in den 1930er Jahren kam der Highway Number 1 und lockte die Gäste an, Künstler, Aussteiger, Weltflüchtige. Darunter Henry Miller, der lange blieb und hier zu innerer Ruhe fand – und durch den die vormals so einsame Gegend berühmt wurde. Aber auch Dichter wie Robinson Jeffers, Komponisten wie John Adams oder Popstars wie Alanis Morissette waren fasziniert. In "Big Sur" (mare, 22 Euro) bündelt Jens Rosteck die Stimmen und fügt schwärmerisch seine eigene hinzu. Wolf Ebersberger © Mare Verlag/Montage: Sabine Schmid

Eine Familiensaga über Generationen hinweg, von der Urgroßmutter in undurchsichtiger Ferne bis zur Urenkelin im heutigen hippen Berlin, erzählt Alena Schröder recht ansprechend und flüssig in ihrem ersten Roman "Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid" (dtv, 22 Euro). Es geht um Restitution jüdischer Besitztümer, aber auch um Emanzipation, um das Nachdenken über Identität und das Überdenken festgezurrter Vorurteile. Deutsche Geschichte wird hier oft schön bissig abgeklopft und zum Vorschein kommen persönliche Verstrickungen und das bisschen Schuld, das wir alle mit uns herumtragen. Bernd Noack
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Eine Familiensaga über Generationen hinweg, von der Urgroßmutter in undurchsichtiger Ferne bis zur Urenkelin im heutigen hippen Berlin, erzählt Alena Schröder recht ansprechend und flüssig in ihrem ersten Roman "Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid" (dtv, 22 Euro). Es geht um Restitution jüdischer Besitztümer, aber auch um Emanzipation, um das Nachdenken über Identität und das Überdenken festgezurrter Vorurteile. Deutsche Geschichte wird hier oft schön bissig abgeklopft und zum Vorschein kommen persönliche Verstrickungen und das bisschen Schuld, das wir alle mit uns herumtragen. Bernd Noack © dtv/Montage: Sabine Schmid

Was ist für uns der unbekanntere Kontinent? Amerika oder die Pubertät? Der junge deutsche Bestsellerautor Benedict Wells ( "Vom Ende der Einsamkeit") hat die Handlung seines leichtfüßig erzählten neuen Romans "Hard Land" (Diogenes, 24 Euro) im Missouri der 1980er Jahre angesiedelt. Für den 15-jährigen Sam ist es die Zeit der ersten Male: Kino, Musik, Liebe. Wells entwirft eine Sommerstory über die flüchtigen Momente zwischen Euphorie und Melancholie, wie man sie nur in der Jugend erlebt. Das Buch erscheint am 24. Februar. Also, vormerken! Christian Mückl
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Was ist für uns der unbekanntere Kontinent? Amerika oder die Pubertät? Der junge deutsche Bestsellerautor Benedict Wells ( "Vom Ende der Einsamkeit") hat die Handlung seines leichtfüßig erzählten neuen Romans "Hard Land" (Diogenes, 24 Euro) im Missouri der 1980er Jahre angesiedelt. Für den 15-jährigen Sam ist es die Zeit der ersten Male: Kino, Musik, Liebe. Wells entwirft eine Sommerstory über die flüchtigen Momente zwischen Euphorie und Melancholie, wie man sie nur in der Jugend erlebt. Das Buch erscheint am 24. Februar. Also, vormerken! Christian Mückl © Diogenes/Montage: Sabine Schmid

Zahllose Legenden ranken sich um das Leben des so genialen wie einsamen Ludwig van Beethoven, der einzig in der Musik so etwas wie Glück fand. Mit "Goldjunge" hat der Münchner Comiczeichner Mikaël Ross dem großen Musiker eine prächtige Graphic Novel gewidmet. Wir erleben Beethovens problematische Kindheit im alkoholgeschwängerten Elternhaus in Bonn, seine Flucht nach Wien und die mühsamen Lehrjahre bei Joseph Haydn. Das farbige, mit energisch-expressivem Tuschestrich gezeichnete Sozialdrama endet 1795 mit seinem ersten großen Auftritt in Wien, bei dem er frenetisch gefeiert wird. Eine gelungene Verbeugung vor dem Superstar. (Avant-Verlag, 25 Euro) Stefan Gnad 
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Zahllose Legenden ranken sich um das Leben des so genialen wie einsamen Ludwig van Beethoven, der einzig in der Musik so etwas wie Glück fand. Mit "Goldjunge" hat der Münchner Comiczeichner Mikaël Ross dem großen Musiker eine prächtige Graphic Novel gewidmet. Wir erleben Beethovens problematische Kindheit im alkoholgeschwängerten Elternhaus in Bonn, seine Flucht nach Wien und die mühsamen Lehrjahre bei Joseph Haydn. Das farbige, mit energisch-expressivem Tuschestrich gezeichnete Sozialdrama endet 1795 mit seinem ersten großen Auftritt in Wien, bei dem er frenetisch gefeiert wird. Eine gelungene Verbeugung vor dem Superstar. (Avant-Verlag, 25 Euro) Stefan Gnad  © Avant Verlag/Montage: Sabine Schmid