Am Festival-Wochenende
Das Team bei Rock im Park: Wir tickern für euch!
06.06.2025, 05:30 Uhr
Erika Balzer
Endlich! Nicht das erste Mal Rock im Park, aber das erste Mal tickere ich für euch. Rock ist eher weniger meins, deshalb war ich bisher auch nur einen Tag auf dem Festival, 2017 oder 2018 müsste das gewesen sein? Marteria oder Trailerpark waren der Grund, glaube ich (ab einem gewissen Alter verschwimmt das alles ja ziemlich). Ich liebe Festivals und Konzerte, gerade bin ich aber vor allem auf Rap, Hip Hop und Indie aus Zentralasien, Ukraine und Russland hängen geblieben - für Tipps in die Richtung seid ihr bei mir an der richtigen Stelle.
Ich hoffe, dass das Wetter gut wird, dass das alkoholfreie Bier 0,0 ist und dass ich was von Brutalismus3000 mitbekomme - damit das Baby im Bauch auch weiß, was es da musikalisch bald Zuhause erwartet. Wir sehen uns am Samstag und Sonntag, ich freue mich auf euch!

Stefan Besner
Bläulich-graue Wolken hängen tief über dem Zeppelinfeld. Wie ein Omen grollt immer wieder Donner in der Ferne. Der Druck steigt. Es ist eine mächtige Dampfkammer, die sich hier entwickelt – und mich daran erinnert, was gerade in meinem Körper passiert. Die Nase tropft, der Bart wächst unkontrolliert, die Augen liegen tief und verschwiemelt in ihren Höhlen… Es ist schauderhaft. Wenn das so weiter geht, könnte man mich glatt für einen Rock-im-Park-Besucher halten.
Kurz vor Festivalanpfiff hat mich der Männerschnupfen schwer erwischt. Aber keine Sorge, ich bin Profi. Um für euch auch dieses Jahr von vorderster Front auf Nürnbergs Musikveranstaltung der Superlative zu berichten, halte ich mich an eine strenge Diät. Die Dosenravioli habe ich an die Nachbarskatze verfüttert (gelegentlich leuchtet sie noch im Dunkeln, aber ansonsten ist sie wieder ganz die Alte). Das Bier trinke ich lieber selbst, allerdings erst nach fünf Uhr. Außerdem konsumiere ich mehrmals täglich Wick Medinait und Grippostad in Dosen, die selten über das hinausgehen, was ein verantwortungsvoller Arzt einem ausgewachsenen Elefantenbullen verabreichen würde. Denn die Götter des Rock haben gerufen. Und diesem Ruf sollte man Folge leisten! Ohne Wenn und Aber.

Malina Dittrich
Auf Festivals gehöre ich traditionell zu der Sorte Mensch, die genau nicht das Nötigste dabeihat. Ich bin schon mit Plastiktüten in den Turnschuhen durch Matschlöcher gestapft, habe mich durch fremde Dosenravioli geschnorrt und so lange an Glücksrädern gedreht, bis endlich eine Sonnenbrille heraussprang. Dieses Jahr bei Rock im Park soll alles anders werden – zumindest nehme ich mir das fest vor. Und falls doch wieder etwas schiefgeht: Einen Block, einen Stift und ein Handy habe ich auf jeden Fall dabei, um fleißig zu berichten und zu tickern.

Verena Gerbeth
Die Outfits, das Essen und die Leute - darauf freue ich mich schon besonders. Rock im Park ist nicht nur ein Musikfestival, sondern auch ein Kulturevent, das jährlich zehntausende Besucherinnen und Besucher auf das historische Gelände lockt. Die bunte Mischung und ausgelassene Stimmung im Ticker einzufangen, ist jedes Jahr wieder eine tolle Aufgabe.
Auch ein kritischer Blick ist aber auch gefragt: Wie viele weibliche Acts sind am Wochenende vertreten? Wie sieht es mit der Barrierefreiheit aus und welche sicherheitsrelevanten Fragen sind für Besucherinnen wichtig? Also, wir sehen uns in Nürnberg!

Antonia Haberberger
Das Rock im Park ist meine Ticker-Premiere. Eine Rock im Park-Premiere ist es allerdings nicht, denn ich war 2017 schon einmal da. Mit A Day to Remember und Bring Me the Horizon kommen die Stars meiner Tumblr-Jugend auf die Bühne.
Inzwischen bin ich wahrscheinlich eher auf der Orbit Stage zu finden, wo ich den kleineren Indie-Rock-Künstlerinnen und Künstlern zuhöre. Besonders freue ich mich auf die Band Soft Play und darauf, die Festivalbesucherinnen und -besucher mit Fragen zu löchern.

Johannes Handl
Ohne Regen wäre es kein Rock im Park – so lautete die Devise unter den Fans in früheren Jahren, wenn es zuverlässig immer irgendwann ordentlich schüttete. So gesehen dürfte es wieder eine klassische Ausgabe des Festivals werden.
Insgeheim hatte ich zum 30-jährigen Jubiläum auf eine Art Neuauflage des 15-jährigen gehofft. Statt einer neu platzierten vierten Bühne, die vor allem zur Folge hat, dass man nun zumeist sogar drei Acts verpasst, wenn man sich für einen entschieden hat, gab es 2010 einen vierten Tag. Bereits am Donnerstag hatten Rage Against the Machine die Massen elektrisiert, ehe sich Größen wie Rammstein, Kiss und Muse an den Folgetagen als die Ehre gaben.
Auch wenn es im Vorfeld Kritik gab, dass Linkin Park gefühlt auf jedem Festival außer Rock im Park auftreten und sich manche Besucher Oasis gewünscht hätten, scheint das Konzept der Veranstalter aufzugehen. Die Fans sind 2025 offenbar wieder richtig heiß, denn das Festival ist seit Wochen ausverkauft. Ich freue mich vor allem auf The Warning, Feine Sahne Fischfilet, ein x-tes Mal Korn und den Bass von The Prodigy.

Benjamin Jungblut
Die Vorfreude auf meinen dritten Live-Ticker Einsatz bei Rock im Park könnte größer nicht sein. Immerhin hatte es ganze 26 Jahre gedauert, bis sich dieser beinahe alternative Indie-Fanboy zum ersten Mal auf ein größeres Festivalgelände getraut hatte. So mit richtig vielen Menschen, massentauglicher Musik und ranzigen Asia-Nudeln.
Acht Jahre später ist die Begeisterung ungebrochen - was gewiss nicht am ausgeschenkten Bier liegt und wenn ich ehrlich bin auch nur teilweise an der Musik, viel mehr an den großartigen Kolleginnen und Kollegen, mit denen Rock im Park jedes Jahr aufs neue zu einem unvergesslichen Erlebnis wird. Rechnet mal mit der ein oder anderen Liveschalte und kunterbuntem Videocontent. Das wird gut!

Lukas Koschyk
Rock im Park? Brennen da nicht die Zelte und schlafen die Menschen im Dreck? 31 Jahre hat es für den Vollblutfranken gedauert, bis er auf das in seinem Kopf fränkischste aller Festivals (Meddl, Bier und Bradwörschd alder!) kommt. Hat vielleicht auch mit seinen Wurzeln im Hip-Hop zu tun, aber in den letzten Jahren ist in den eigenen Spotify-Playlists ein vermehrter Hang zu CCR, Led Zeppelin oder Black Sabbath zu verspüren.
Wenn man eines Tages feststellt, dass man die Stunde Classic Perlen auf Rock Antenne gar nicht mehr so schlecht findet, wird man entweder alt oder akzeptiert die eigene Anspruchlosigkeit. Deshalb gilt es dieses Jahr: Klischees bestätigen oder widerlegen, Bier aus Plastikbechern trinken, Sonnenbrand holen, musikalischen Horizont erweitern und vor allem: Die Festivalcrowd kennenlernen. "Entschuldigung, wo geht's nochmal zum Animal Park?"

Johannes Lenz
Nach überstandener Feuertaufe im vergangenen Jahr steht für mich Runde zwei bei Frankens größtem Musik-Event an. Und das hat es sicher in sich: Jubiläumsausgabe, ordentliches Line-up – das kann doch nur gut werden! Zumal mit Slipknot und Korn gleich zwei Kapellen am Start sind, die mich in meiner Jugend quasi in Dauerschleife begleitet haben.
Aber auch auf die (meisten) anderen Bands freue ich mich. Genauso wie auf den Wahnsinn auf dem Zeltplatz. Und auf taube Ohren, schmerzende Beine und den obligatorischen Sonnenbrand. Ich merke es schon, ich freue mich auf ziemlich viel. Wie gesagt: Wird sicher gut.

Philipp Rothenbacher
2024 hatte Philipp sich und seinen zahlreichen Fans und Exfrauen in Deutschland, Österreich und der Schweiz geschworen, nimmermehr in die Park-Ticker-Tasten zu hauen. Die seelischen Qualen, irgendetwas annähernd Originelles auch noch zum ödest möglichen Line-up fabrizieren zu müssen, das gefühlt viel zu hohe eigene Alter, die missgünstigen Blicke der Kollegen ob seines trotzdem noch viel zu guten Aussehens, die schamlos steigenden Bierpreise, die garantiert schlimmen Kater danach – all das mag er. Aber hier tickern? Nein, danke.
Nach zwölf Jahren in RiP-Diensten der NN wollte der indierockrenommierte Freund- und Silbenstecher („Love is Noise!“) seinen 19. Park-Besuch endlich wieder zivil genießen: als Privatier in gesellig-neureicher Best-Ager-Runde mit Cohiba im Maul und Cognac in der Hand. Doch es kam anders. Die Redaktions-Oberen machten ihm ein (mutmaßlich sechsstelliges) Angebot, das er nicht ablehnen konnte. Hit me, baby, one more time! Auf welche Bands er sich freut? „Pfff“, nölt Philipp grundsympathisch. Wetten, dass er Weezer, Nerven, Tocos, Drug Church, Airbourne, Me First, Beatsteaks und Idles trotzdem mitnimmt?

Christian Urban
Ich habe wirklich keine Ahnung mehr, mein wievielter Einsatz bei Rock im Park das in diesem Jahr ist, aber letztlich ist das ja auch irgendwie egal. Die Anzahl der Bands, auf die ich mich schon im Vorfeld freue, hält sich diesmal in Grenzen - nämlich Slipknot und The Prodigy (und ich würde mich auch auf Korn freuen, wenn ich am Samstag unseren Liveticker in der Redaktion betreuen müsste). Aber in den vergangenen Jahren habe ich gemerkt, dass es auch immer wieder überraschend gute Bands bei RiP gab, die ich nicht auf dem Schirm hatte - insofern ist das schon okay.
Darüber hinaus freue ich mich einfach darauf, am Freitag und Sonntag auf dem Gelände unterwegs zu sein und kleine und große Absurditäten aufzutreiben, die ich tickern kann. Und schöne Bilder zu machen. Und 823 Barbarenspieße zu essen (WEHE, die gibt es diesmal nicht!). Und überhaupt.
Und erst recht freue ich mich darauf, abends duschen und in meinem eigenen Bett schlafen zu können, denn ich bin einfach ein Warmduscher.

Robin Walter
Action! Das ist das Motto bei Rock im Park, Action auf dem Zeltplatz mit Dosenstechen, Trichter-Helden oder Pfand-Kunstwerken und natürlich auch Action vor den Bühnen. Aber auch vor und hinter der Kamera heißt es bei mir während Rock im Park immer wieder „Und Action“, denn als Videoredakteur fange ich die lautesten, verrücktesten und schönsten Momente bei Rock im Park ein. Die verrücktesten Park-Rocker, die vor meine Linse springen, bekommt ihr hier im Ticker und bei Social Media zu sehen.
Und sobald die Ticker-Schicht zu Ende geht, sehen wir uns bei Korn, K.I.Z oder Feine Sahne Fischfilet. Natürlich ohne Kamera, dafür mit lecker Bierchen.

Jannik Westerweller
Ich bin zwar Ticker-Neuling und doch erfahrener Rock-im-Park-Gänger: Denn gerade in meiner Jugend war das Festival für mich das absolute Highlight des Jahres. Jetzt darf ich mich darauf freuen, an den Ort zurückzukehren, wo vor genau drei Jahren meine journalistische Karriere begonnen hat.
Mein Hauptaugenmerk in diesem Jahr sind die wichtigen Dinge im Leben - Musik, Menschen und merkwürdige Begegnungen auf matschigem Boden. Meine Lieblingsacts: Touché Amoré, Stray from the Path, Fjort und Trophy Eyes. Also: Wenn ihr einen Typen mit zerknittertem Notizbuch, fleckigem Shirt und dem fragenden Blick eines Mannes, der seit zwei Tagen kein Gemüse gesehen hat, durch die Menge torkeln seht – das bin ich.

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