Einweg-Vapes
Der Elf Bar-Hype: So schädlich sind die E-Zigaretten für Körper und Umwelt
17.08.2022, 08:29 Uhr.png?f=16%3A9&h=816&m=FIT&w=1680&$p$f$h$m$w=001c25e)
Seit Jahren geht der Trend weg vom Zigarettenrauchen und hin zum Dampfen. Unhandliche Geräte - gefüllt mit Liquid und großen Akkus - dieses Bild haben viele beim Gedanken an E-Zigaretten vor Augen, doch ein neues Produkt erobert gerade den Nikotin-Markt: Einweg-Vapes.
@fein.raus Elf Bar wird gerade richtig gehyped. Hast du auch schon mal die Einweg-Vapes probiert? #elfbar #shisha #umwelt #nachhaltigkeit #fyp ♬ Originalton - fein raus
Mit rund 600 Zügen beladen gibt es die schlanken Geräte beim Kiosk oder an der Tankstelle für rund zehn Euro zu kaufen. Der Nikotin-Vape von Elf Bar, ein Produkt eines chinesischen Herstellers, ist derzeit vor allem bei jungen Menschen voll im Trend und bietet mit Aromen wie "Bananeneis", "Pinke Limonade" oder "Melone" fast für jeden Geschmack eine passende Geschmacksrichtung. Die gesundheitlichen Risiken und den Müll, den die Wegwerf-E-Zigaretten verursachen, werden gerne vergessen: Stattdessen wird im Netz meist über Plagiate diskutiert und geklärt, wo die Einweg Vapes am günstigsten zu kaufen sind.
Suchtgefahr und gesundheitliche Risiken
Die Gesundheitsrisiken, die mit den kleinen Dampfgeräten einhergehen, unterscheiden sich nicht wesentlich von den Risiken beim "klassischen" Dampfen von E-Zigaretten. Bei beiden Produkten wird mit einem Verdampferkopf eine Flüssigkeit aus Propylenglykol, Glycerin, verschiedenen Aromastoffen und Nikotin verdampft und inhaliert. Das Bundesinstitut für Risikobewertung schreibt zur Schädlichkeit von E-Zigaretten: "Im Dampf von E-Zigaretten befinden sich nach derzeitigem Kenntnisstand im Vergleich zum Rauch von Tabakzigaretten deutlich geringere Mengen krebserzeugender und anderer gesundheitsschädlicher Stoffe."
Ungefährlich seien diese jedoch ganz und gar nicht: Es entstünden beim Verdampfen trotzdem potenziell schädliche Stoffe, wie Acetaldehyd oder Formaldehyd, die das Herzkreislaufsystem schädigen und krebserzeugend wirken können. Da derzeit noch keine Langzeitstudien zur Gesundheitsbelastung durch E-Zigaretten existieren, könnten womöglich weitere Risiken für den menschlichen Körper bestehen. Da die meisten Liquids auch Nikotin enthalten, besteht bei den Produkten ebenfalls ein hohes Abhängigkeitspotenzial.
So umweltschädlich ist Elf Bar
Warum sind die Wegwerf-Vapes derzeit so beliebt? Die Einfachheit macht's aus: kein Aufladen, keine Wartung der Geräte, einfach kaufen, auspacken, vapen und wegwerfen - fast schon so einfach zu konsumieren wie eine herkömmliche Zigarette. Doch diese Einfachheit hat eine gewaltige Schattenseite: Da die Einweg-Lösungen von Elf Bar und Co. im Gegensatz zu herkömmlichen E-Zigaretten weder neu mit Liquid befüllt noch geladen werden können, wird der Vape nach rund 600 Zügen zu Sondermüll.
Mit 500 Milliamperestunden entspricht der Akku eines Elf Bar etwa einem Zehntel der Größe eines aktuellen Handy-Akkus. Pro sechs "gerauchter" Elf Bars landet damit ein Akku-Fassungsvermögen vergleichbar mit dem Akku eines iPhone 13 im Müll. Neben den Lithium-Batterien hinterlässt ein Wegwerf-Vape auch noch Plastik oder Aluminium als Müll. Da die Akkus sich nicht aus den Vapes entfernen und damit bei Akku-Rückgaben entsorgen lassen, lautet der letzte Halt der Elf Bars: Elektroschrott.
Jeden Tag landen jedoch auch unzählige leere Vapes im Haushaltsmüll. Damit stellen sie für die Müllentsorgung eine neue Herausforderung dar und die im Akku enthaltenen seltenen Erden können in den meisten Fällen nicht weiter genutzt werden. Der "Telegraph" berichtet, dass allein in Großbritannien zwei Wegwerf-Vapes pro Sekunde im Müll landen. Mit dem in den Akkus enthaltenen Lithium könnten pro Jahr rund 1200 Batterien für Elektroautos gefertigt werden.