Kommentar

Die Isarphilharmonie muss für Nürnberg Herausforderung sein, seine Kulturbauvorhaben neu zu denken

6.10.2021, 05:55 Uhr
Eineinhalb Jahre Bauzeit, 1900 Plätze, 43 Millionen Euro Baukosten: Die Münchner Isarphilharmonie beeindruckt.

© Sven Hoppe/dpa, NNZ Eineinhalb Jahre Bauzeit, 1900 Plätze, 43 Millionen Euro Baukosten: Die Münchner Isarphilharmonie beeindruckt.

43 Millionen Euro für einen Konzertsaal mit 1900 Plätzen, nur eineinhalb Jahre Bauzeit und eine hoch gelobte Akustik: Die beeindruckenden Daten der Isarphilharmonie München müssen für Nürnberg Anlass sein, seine Kulturbauvorhaben mutiger und innovativer zu denken.

Denn womöglich kann man mit deutlich weniger Geld viel mehr und sogar schneller erreichen. Stichwort Opernhaus: Ist die zukünftige Niederschwelligkeit einer „Oper für alle“ nicht eine Steilvorlage, sich von „Ringstraßen“-Repräsentationsbauten des 19. Jahrhunderts zu lösen?

Stichwort Interim: Muss es wirklich eine so komplizierte und teure Konstruktion wie die Einpassung in die Kongresshalle sein?

Stichwort Konzertsaal: Bedingt die enge Anbindung an die Meistersingerhalle nicht eine viel zu aufwändigen und kostenintensiven Entwurf?

Wenn Nürnberg bei diesen Themen wirklich vorankommen will, müssen diese Diskussionen nochmals neu und viel offener geführt werden. Zwar ist der Münchner Bau ein Provisorium – doch die halten ja bekanntlich lange. Diese Erfahrung wird Nürnberg mit Sicherheit auch noch machen.

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