Kommentar

Es ist ein schwerer kulturpolitischer Fehler, wenn Nürnberg nicht rasch einen Konzertsaal baut

3.11.2021, 05:55 Uhr
Über fast vollendete Pläne ist der neue Nürnberger Konzertsaal bislang nicht hinausgekommen.

© Visualisierung: Team Johannes Kappler Architektur Über fast vollendete Pläne ist der neue Nürnberger Konzertsaal bislang nicht hinausgekommen.

Nürnbergs Kulturpolitik droht gerade die Weichen falsch zu stellen. Gebannt von der geschätzt 700 oder noch mehr Millionen Euro kostenden Opernhaussanierung samt Interim, gerät die Konzertkultur aus dem Blick.
Gut also, dass die Konzertveranstalter lautstark protestieren und deutlich machen, wie veraltet die Meistersingerhalle inzwischen ist und welche Schäden dem Musikstandort drohen, sollten sie mit dem maroden Bau noch viele Jahre weiterwursteln müssen.
Tatsächlich würde dem Konzertleben der Stadt mit 200 Millionen Euro – oder gar deutlich weniger – für einen neuen Konzertsaal ein kräftiger Modernisierungsschub verabreicht werden.
Der wäre dringend notwendig. Deshalb kann ein neuer Saal nicht warten, bis irgendwann das Opernhaus generalsaniert sein wird. Tatsächlich stehen schon jetzt die immensen Kosten und die fehlende Aufbruchstimmung wegen der lähmenden Dimensionen dieses Projekts in einem krassen Missverhältnis.

Ein neuer Konzertsaal würde für viel weniger Geld viel mehr Innovation für Nürnbergs Kulturleben bedeuten. Diesen Weg nicht zu beschreiten, wäre ein großer Fehler.

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