Verschobener Start

Fränkischer Sommer: Ab 2. Juli spielt die Musik

10.5.2021, 16:31 Uhr
50 Veranstaltungen zählt der Fränkische Sommer in dieser Saison. Und für Abstand und genügend frische Luft soll gesorgt sein. 

© FRANK BOXLER 50 Veranstaltungen zählt der Fränkische Sommer in dieser Saison. Und für Abstand und genügend frische Luft soll gesorgt sein. 

Besser spät als nie - und vielleicht viel schöner als bei einem früheren Start: Auf den 2. Juli hat Intendant Julian Christoph Tölle den Start des Festivals Fränkischer Sommer in diesem Jahr nach hinten verlegt. "Wir haben unsere Spielzeit in der Gewissheit verschoben, dass die pandemische Situation ab dem Sommer eine deutlich andere sein wird", begründet Tölle den Aufschub - und freut sich auf Live-Musik vor möglichst viel Publikum.

Trotzdem werden die "ausgefeilten Hygienekonzepte" eine deutliche Reduzierung des Publikums mit sich bringen. Deshalb finden laut Tölle fast alle Konzerte am gleichen Tag oder Abend zweimal statt, um möglichst viel Publikum die Möglichkeit zu eröffnen, diese Veranstaltungen zu besuchen.

Ein weiß-blauer Himmel ist nicht nur bayerisch  - sondern auch beim "Fränkischen Sommer" beliebt.

Ein weiß-blauer Himmel ist nicht nur bayerisch  - sondern auch beim "Fränkischen Sommer" beliebt.

Gleich drei Projekte plant Tölle mit dem L'Orfeo Barockorchester aus Linz, das beim Festival sozusagen das "orchestra in residence" sein wird. Neben dem Finale mit Händels Oratorium "Saul" (18. September in Nürnberg und 19. September in Erlangen) und einem Mozart Programm, bei dem der Hammerklavier-Spezialist Arthur Schoonderwoerd Klavierkonzerte des Komponisten spielen wird (10. Juli in Ansbach und 11. Juli in Freystadt).

Darüber hinaus wird Tölle mit dem Barockorchester nochmals das Programm der Händel-Arien-CD "The Life. The Light. The Way." mit dem Countertenor Franz Vitzthum aus der vergangen Spielzeit aufführen (16. Juli in Nürnberg, Egidienkirche).


Der letzte "normale" Fränkische Sommer 2019


Den Auftakt macht der Fränkische Sommer mit Quadro Nuevo, die am 2. Juli in Rothenburg ob der Tauber unter dem Titel „Mare“ süffige Folklore und Lieder rund ums Mittelmeer präsentieren. Weitere Höhepunkte sollen von der Besetzung her klein konzipierte Liederabende sein: mit Juliane Banse - sie singt am 4. Juli in Wolframs-Eschenbach Lieder von Hugo Wolf, Manfred Trojahn, Richard Strauss - und mit Marlis Petersen (ihr "Innenwelt"-Programm findet am 29. August in Lehrberg statt).

Nein, mit dem Brückenfestival hat der "Fränkische Sommer" nichts zu tun. Aber die fränkische Landschaft hat eben nicht nur liebliche Seiten.

Nein, mit dem Brückenfestival hat der "Fränkische Sommer" nichts zu tun. Aber die fränkische Landschaft hat eben nicht nur liebliche Seiten. © Frank Boxler

Der Cellist Daniel Müller-Schott und der Pianist Kit Armstrong laden am 17. Juli zum Kammermusikabend nach Erlangen. Und am 6. August ist in der Laufer Kaiserburg Ragnhild Hemsing zu erleben, die neben der Violine auch die nordische Hardangerfiedel spielt.

In mehrere Konzerten vereinen sich Musik und gesprochener Text: So gibt es Lyrik von Rainer Maria Rilke (mit Musik von Erik Satie am 18. Juli in Schwabach) und Hilde Domin (rezitiert von Tölle selbst und kombiniert mit Harfenmusik am 5. September auf der Burg Colmberg) zu hören, ebenso verbindende Worte in der Jazzfassung der Oper "Carmen" (22. August in Roth).

Ganz besondere Pläne gibt es mit Bachs "Musikalischem Opfer". An drei Abenden (30. Juli bis 1. August) wird daraus im Nürnberger Planetarium in Kooperation mit dem Ensemble Kontraste und dem Videokünstler Christoph Brech ein "klanglich-visuelles Gesamtkunstwerk" entstehen.

Der "Fränkische Sommer" hat auch heuer wieder eine Menge origineller Auftrittsorte zu bieten.

Der "Fränkische Sommer" hat auch heuer wieder eine Menge origineller Auftrittsorte zu bieten. © Frank Boxler

Geistliche Vokalmusik kumuliert an einem Juli-Wochenende: Am 23. Juli kombiniert in der Evangelischen Kirche Mögeldorf der von Tölle dirigierte FAU Kammerchor die romantische Es-Dur Messe von Joseph Rheinberger mit Gregorianischen Gesängen. Darüber improvisiert das Duo Axel Wolf (Laute) und Hugo Siegmeth (Saxofon). Und am 24. Juli präsentieren die Vokalsolisten von Singer Pur im Münster von Heilsbronn "geisterfüllte Vokalmusik" aus verschiedenen Kulturen der Welt.

Gut gehopft: Wer Veranstaltungen des "Fränkischen Sommers" besucht, sollte sich auch vor den Reizen der Landschaft nicht verschließen.

Gut gehopft: Wer Veranstaltungen des "Fränkischen Sommers" besucht, sollte sich auch vor den Reizen der Landschaft nicht verschließen. © Frank Boxler

Und trotz - oder vielleicht wegen - aller Entbehrungen, die die Pandemie gerade jungen Menschen abverlangt, installiert der Fränkische Sommer ein neues Nachwuchs-Format: "JuProM" steht für "Junge Profis aus Mittelfranken". Da können sich gebürtige Mittelfranken, die außerhalb der Region ihre Studien erfolgreich abgeschlossen haben und nun am Beginn ihrer Profikarriere stehen, dem - hoffentlich möglichst zahlreich erscheinenden - Publikum präsentieren.


Fränkische Klassik-Festivals spielen auf Zeit


Der Vorverkauf beginnt am 14. Mai, weitere Informationen zum Programm und zum Hygienekonzept finden sich unter www.fraenkischer-sommer.de. Außerdem gibt es eine - kostenpflichtige - telefonische Bestell-Hotline unter 01806/700 733.

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