Programmänderung

Fußball-WM: Diese Auswirkungen hat sie auf den "Tatort" am Sonntagabend

3.12.2022, 05:55 Uhr
 Max Ballauf (Klaus J. Behrendt, l) und Freddy Schenk (Dietmar Bär, r) mit Rechtsmediziner Dr. Joseph Roth (Joe Bausch, M)

© Martin Valentin Menke, NN  Max Ballauf (Klaus J. Behrendt, l) und Freddy Schenk (Dietmar Bär, r) mit Rechtsmediziner Dr. Joseph Roth (Joe Bausch, M)

„Freddy tanzt“ heißt die solide "Tatort"-Folge aus dem Jahr 2015, die nun wieder zu sehen ist. Den Titel kann man ganz wörtlich nehmen, denn Schenks Hormone legen einen amourösen Tango aufs Parkett. Im Büro sieht’s außerdem aus wie in der Studentenbude und ordentlichen Kaffee kocht auch keiner mehr: Kurzum, Schenk (Dietmar Bär) und Ballauf (Klaus J. Behrendt) sind der Ansicht, dringend wieder eine Frau im Haus zu brauchen.

Beim Fall, der am Sonntag, 4. Dezember, um 20.15 Uhr in der ARD läuft, gilt es aber noch, ohne Assistentin auszukommen. Die Leiche eines obdachlosen Musikers (Matthias Reichwald) wird gefunden. Vor seinem Tod wurde er brutal zusammengeschlagen. Schnell ist klar, dass er vorher in einer Bar mit drei widerlichen Banker-Fuzzis aneinander geraten ist. Doch hat das schnöselige Trio wirklich etwas mit dem Mord zu tun?

Absonderliche Zeitgenossen

Die Spur führt in ein Wohnhaus, in dem sich allerlei absonderliche Zeitgenossen tummeln. Vom beinharten Eishockey-Trainer über die geheimnisvolle alleinerziehende Mutter und Kunstdozentin hin zum schwerhörigen, in erleuchteten Sphären schwebenden älteren Ehepaar. Die Kommissare treffen bei den seltsamen Bewohnern auch nur bedingt auf Kooperationsbereitschaft . . .

Unsere Kritikerin urteilte damals: "Ballauf und Schenks 62. Fall, in dem das WDR-Funkhausorchester seine Tatort-Premiere feiert, streift ein bisschen zu viele Themenkomplexe und bleibt dadurch ziemlich oberflächlich. Trotzdem kriegt der Film gerade noch die Kurve zwischen Klamauk — überzeichnete Figuren, ein klein wenig Slapstick — und Ernsthaftigkeit: Denn eigentlich geht es nicht so sehr darum, wer getötet hat und warum. Sondern ums Wegschauen. Und was das für Folgen hat."

Nico (Emil Belton, r) hat sich die Waffe genommen und bedroht Louis (Max Riemelt) und Anna Bürger (Katia Fellin) in einer Szene des "Tatort: Die Zeit ist gekommen"

Nico (Emil Belton, r) hat sich die Waffe genommen und bedroht Louis (Max Riemelt) und Anna Bürger (Katia Fellin) in einer Szene des "Tatort: Die Zeit ist gekommen" © Michael Kotschi, NN

Gleich im Anschluss an den Kölner Fall läuft "Die Zeit ist gekommen", ein Beitrag aus Dresden aus dem Jahr 2020, der unserem Kritiker damals sehr gut gefallen hat.

Als der Polizist Jan Landrock eines Nachts vor seinem Wohnhaus erschlagen aufgefunden wird, gerät anhand der gesicherten Spuren am Tatort einer seiner Nachbarn, der bereits mehrfach vorbestrafte Louis Bürger (Max Riemelt), unter dringenden Mordverdacht.

Ein folgenschwerer Plan

In der Enge des Verhörraums beteuert der Vater eines 12-jährigen Jungen, der momentan in einem Kinderheim lebt, zwar lautstark seine Unschuld, doch die Beweislast gegen ihn ist erdrückend. Gorniak (Karin Hanczewski) und Winkler (Cornelia Gröschel) bleibt keine andere Wahl. Sie ordnen Untersuchungshaft an. Die Furcht vor einem neuerlichen Gefängnisaufenthalt veranlasst Louis und seine Frau Anna (Katia Fellin), einen folgenschweren Plan zu schmieden...

Unser Kritiker meinte: Der Film "richtet den Scheinwerfer auf zwei junge Menschen, die sich und ihr gemeinsames Kind aufrichtig lieben, aber bei dem Versuch, ihr Leben endlich in den Griff zu bekommen, eine Reihe falscher Entscheidungen treffen. Diese nahegehende Geschichte und die sehenswerte Inszenierung machen aus Stephan Lacants Film, der aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, ein sehr berührendes Familiendrama, das sich vom üblichen Krimi-Einheitsbrei deutlich abhebt."

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