Großer Headliner in 2026
Mega-Stars, Matsch und Makel: Veranstalter ziehen Jubiläums-Bilanz - so lief Rock im Park 2025
10.06.2025, 08:30 Uhr
In diesem Jahr feierte Rock im Park sein großes Jubiläum. Im Jahr 1995 fand die Parallelveranstaltung zu Rock am Ring erstmals statt. Damals traten unter anderem Van Halen, Bon Jovi, Megadeth und Weezer auf. Das war allerdings noch in München, nach Nürnberg zog das Festival erst 1997. Für das 30-jährige Jubiläum kündigten sich unter anderem Slipknot, Rise Against und K.I.Z. an, auch Weezer waren wieder mit von der Partie.
Das Festival war bereits im Vorfeld ausverkauft, rund vier Wochen vor dem Start verkündeten die Veranstalter, alle 88.500 Tickets verkauft zu haben.
Gesperrte Zugänge und verkürzte Shows
Die knapp 90.000 Besucher ließen sich auch vom wechselhaften Wetter die Laune nicht verderben und pilgerten in großen Mengen zu den vier Stages. Tatsächlich war der Andrang auf den verschiedenen Bühnen teils so groß, dass sich lange Schlangen bildeten und die Zugänge vorübergehend sogar ganz geschlossen werden mussten. Einige Besucher berichteten unserer Redaktion, dass es teilweise extrem voll sei und manche Angst vor einer Massenpanik hätten. Der Veranstalter erklärt dazu, dass Hinweise intern geprüft und von den Sicherheits- und Infrastrukturteams bewertet würden. Laut Veranstalter bestand in diesem Jahr jedoch zu keinem Zeitpunkt eine konkrete Gefahrensituation.
Dass die Zugänge zu den Bühnen vorübergehend gesperrt waren, liegt an den Kapazitäten. Diese werden im Vorfeld festgelegt und mittels Echtzeitzählungen kontrolliert. Bei steigender Besucherdichte reagieren die Verantwortlichen mit Durchsagen, Umleitungen und eben auch vorübergehenden Schließungen der Zugänge.
Einige Festivalgänger beschwerten sich außerdem darüber, dass Bands wie "Falling in Reverse" und "Slipknot" nicht über die volle, im Zeitplan vermerkte Zeit gespielt hätten. Dazu erklärt ein Pressesprecher auf Anfrage unserer Redaktion, dass es in Einzelfällen zu Abweichungen vom Timetable kommen könne. Das sein beispielsweise aus technischen oder logistischen Gründen notwendig, es handle sich aber stets um unvermeidbare Ausnahmen.
Gab es zu wenig Campingplätze?
Der große Andrang machte sich natürlich auch beim Camping bemerkbar. Die Veranstalter bestätigen zwar, dass es "im Verlauf der ersten Festivaltage zu starken Belastungsspitzen kommt", in erster Linie durch hohe gleichzeitige Ankünfte. Dass es nicht ausreichend freie Plätze gegeben habe, entspreche nicht den Fakten. "Für alle Gäste mit gültigem Ticket standen ausreichend Campingkapazitäten bereit", erklärt ein Pressesprecher gegenüber nordbayern.de.
Die Fläche am Valznerweiher sei bewusst als Pufferfläche eingeplant gewesen, um bei Bedarf darauf auszuweichen. Das sei Freitagmittag auch geschehen. So seien die Campingbereiche gezielt entlastet worden, am Ende konnten demnach alle Wartenden untergebracht werden.
Neue Herausforderungen für die Sanitäter
Bereits am Sonntag zog der Sanitätswachdienst des Festivals eine Zwischenbilanz. Bei den Einsätzen zeigt sich jedoch ein großer Kontrast im Vergleich zum vergangenen Jahr. Laut Taheri-Sohi, Pressesprecher des Sanitätswachdienstes, mussten sich die Hilfskräfte vor allem um chirurgische Verletzungen wie Schnitt - und Schürfwunden kümmern. Ein Jahr zuvor hatten sie in erster Linie mit hitzebedingte Kreislaufbeschwerden zu tun. Diese spielten in diesem Jahr aufgrund der mäßigen Temperaturen und dem regelmäßigen Regen erwartungsgemäß keine große Rolle.
Auswirkungen hatte das Wetter aber trotzdem. Aufgrund des vielen Matsches mussten die Sanitäter die Wunden vor der Behandlung häufig von Dreck befreien, was sich als deutlich zeitaufwändiger gestaltete. Zwischen Donnerstag und Sonntagmorgen wurden insgesamt 1.900 Hilfeleistungen registriert, etwa 340 weniger als im gleichen Zeitraum in 2024. Außerdem verdoppelten sich die gemeldeten Zeckenbisse von 57 auf 109 Fälle. Während des Festivals waren etwa 1.300 ehrenamtliche Helfer im Einsatz.
Am 'Freitag verhinderte das beherzte Eingreifen mehrere Ersthelfer eine Tragödie. Gegen Abend erlitt eine Person einen Herz-Kreislauf-Stillstand, doch andere Besucher leiteten sofort Reanimationsmaßnahmen ein, ehe sich wenige Minuten später einige Sanitäter der Situation annahmen und Schlimmeres verhinderten. Der Patient wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Erster Headliner für 2026 begeistert
Rock im Park wäre nicht Rock im Park, wenn während des Festivals nicht schon über das nächste Jahr diskutiert würde. Auch in diesem Jahr sorgten die Veranstalter für reichlich Gesprächsstoff, indem sie bereits den ersten Headliner ankündigten. Schon in diesem Jahr wünschten sich viele Fans die US-amerikanische Alternative-Rock-Band Linkin Park, nachdem diese vergangenes Jahr völlig überraschend ihr Comeback ankündigten und gleich ein ganzes Album mitlieferten.
Auch wenn es dieses Jahr nicht geklappt hat, dürfen sich Fans der Band schon bald auf einen Auftritt im Frankenland freuen. Linkin Park steht als erste Band für das Line-up in 2026 fest. Nach dem tragischen Tod des Frontsängers Chester Bennington vor einigen Jahren hat die Band, die zu den erfolgreichsten Gruppen der 2000er-Jahre gehört, mit Emily Armstrong eine neue Sängerin gefunden.
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