Muss "Game of Thrones" jetzt neu gedreht werden?

18.5.2019, 18:12 Uhr
Peter Dinklage spielt in Game of Thrones die Figur des Tyrion Lannister. In dieser Rolle gehört er zu den absoluten Lieblingen der Fans.

© Helen Sloan, dpa Peter Dinklage spielt in Game of Thrones die Figur des Tyrion Lannister. In dieser Rolle gehört er zu den absoluten Lieblingen der Fans.

Was, bitte, ist das denn? Das fragen sich viele Zuschauer der Fantasy-Serie "Game of Thrones" (GoT). Am Sonntag wird in den USA die letzte Folge der finalen 8. Staffel ausgestrahlt, ab Montag ist sie dann auch über den Pay-TV-Sender Sky abzurufen. Doch das, was die Fans bislang zu sehen bekamen, lässt viele fassungslos zurück. Und zwar nicht vor Überraschung, wofür die Serie ja eigentlich berühmt ist.

Oder war? Seit 2011 die erste Folge von Staffel 1 gesendet wurde, brillierte GoT mit seinem speziellen Mix aus Drama, Gewalt, Intrigen und viel nackter Haut, in dem die Hauptcharaktere beharrlich ihrer ganz persönlichen Gier nach Ruhm und Macht folgten - und dabei auch schon mal ihren Kopf verloren. Eine Serie, in denen selbst das Leben ihrer Identifikationsfiguren niemals sicher ist? Das zog.

Teilweise schon in der 7. Staffel, spätestens aber jetzt beschleicht viele Fans das miese Gefühl, dass die beiden Drehbuchautoren David Benioff und D.B. Weiss die Geschichte nur noch möglichst schnell zu Ende erzählen wollten. Was über Jahre dramaturgisch entwickelt wurde, wird jetzt einfach nur noch lieb- und fantasielos abgeräumt.

Es sind gleich mehrere Entwicklungen, die die Zuschauer enttäuscht zurücklassen. Da wird seit Staffel 1, Folge 1, der Nachtkönig als Endgegner aufgebaut - um dann in der 8. Staffel in nur einer Folge am Ende einer Schlacht durch eine aus dem Nichts heranfliegende Arya getötet zu werden. Da entdeckt Dany, oh wie unerwartet, doch noch ihr Targaryen-Gen und dreht durch. Da hat Jon Schnee nicht viel mehr zu sagen als immer wieder "Du bist meine Königin."

Eine Fan-Petition auf change.org, die einen Neudreh der 8. Staffel fordert, hatte am Sonntagnachmittag nur wenige Tage nach ihrem Start bereits 977.000 Unterzeichner. Schon in den nächsten Stunden dürfte die Millionen-Marke fallen. "David Benioff und D.B. Weiss haben sich als erbärmlich unfähige Autoren erwiesen, wenn sie kein Quellenmaterial haben (zum Beispiel Bücher), auf die sie sich stützen können", heißt es darin unter anderem.

Der Hintergrund: GoT basiert eigentlich auf der Buchreihe "Das Lied von Eis und Feuer" von George R.R. Martin. Die Serie hat die Handlung der Bücher inzwischen aber überholt. Für viele GoT-Fans fing damit das Unheil an. Auch, wenn Benioff und Weiss immer wieder Kontakt mit Martin hatten.

Petition zu Game of Thrones trifft den Nerv

Bald eine Million Unterzeichner: Das ist eine Botschaft, die auch beim US-Sender HBO gehört werden dürfte, der hinter der Serie steht. Die Initiatoren der Online-Petition machen sich zwar keine großen Hoffnungen. Ihnen gehe es vor allem darum, ein Zeichen zu setzen. Aber wer weiß, vielleicht haben die Serien-Macher ja doch noch ein einsehen. Zumal sich mit einer "8. Staffel 2.0" sicher erneut ordentlich Geld verdienen ließe.

Derweil steigt auch bei den Fans der Star-Wars-Reihe die Unruhe. Denn der Disney-Konzern hat Benioff und Weiss bereits verpflichtet, künftig an der großen Weltraum-Saga weiterzuschreiben. Mit ihrem jüngsten Arbeitsnachweis bei GoT haben sie sich dafür aus Sicht vieler Star-Wars-Anhänger allerdings nicht eben qualifiziert.

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