Tanz und eine komplette Sinfonie
Programm des Klassik Open Air im Luitpoldhain steht: Wiedersehensfreude nach zwei Jahren
01.07.2022, 12:55 Uhr
"Wir glauben fest, dass das Klassik Open Air in diesem Sommer durchführbar ist", sagte Nürnbergers Kulturbürgermeisterin Julia Lehner am Freitag, 1. Juli, bei der Vorstellung des Programms eines der weltweit größten Freiluft-Klassik-Events im Luitpoldhain. Es wird wie in der Zeit vor der coronabedingten Unterbrechung in den Jahren 2020 und 2021 von der Staatsphilharmonie Nürnberg und den Nürnberger Symphoniker bestritten.
Das Abendkonzert der Staatsphilharmonie Nürnberg am 24. Juli, 20 Uhr, steht unter dem Motto "Tanzen". Entsprechende Werke von Komponisten wie Brahms, Ravel, Tschaikowsky, Strawinsky, Ponchielli, da Falla und Ginastera formen das Programm, das David Afkham, derzeit Chefdirigent des Spanischen Nationalorchesters Madrid leiten wird. Nürnbergs Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz könne das Konzert leider nicht dirigieren, ließ ihr Referent Immanuel Klein ausrichten - zu viel Zeit nehmen die Proben und Aufführungen bei den Salzburger Festspielen in Anspruch, bei denen Mallwitz in diesem Sommer erstmals Mozarts "Zauberflöte" dirigieren wird.
Dagegen zelebrieren die Nürnberger Symphoniker bei ihrem Konzert am 6. August, 20 Uhr, die Verabschiedung ihres Chefdirigenten Kahchun Wong. "Das Beste zum Schluss" lautet das Motto und das Programm bietet nicht nur Dvoraks komplette 9. Sinfonie, sondern auch Wagners "Lohengrin"-Vorspiel sowie die Bearbeitung eines Klassikers durch Kahchun Wong: Er hat Mussorgskis "Bilder einer Ausstellung" um das Instrumentarium eines traditionellen chinesischen Ensembles erweitert.
Außerdem darf das Publikum bei diesem Konzert aus drei Werken ein Wunschstück auswählen. Im Angebot sind hier ein ungarischer Tanz (Brahms), ein slawischer Tanz (Dvorak) und ein italienischer Tanz (Mendelssohn Bartholdy). Dieser Programmpunkt trägt den Namen des Hauptsponsors, der Sparda-Bank.

Das Familienkonzert, zu dem die Staatsphilharmonie Nürnberg am 24. Juli, 11 Uhr lädt, dreht sich unter dem Motto "Darf ich bitten?" ebenfalls um das Thema Tanz und wird von David Afkham geleitet.
Um die vielen Menschen - erwartet werden rund 70.000 Besucherinnen und Besucher zu den Abendkonzerten - gut zum Festivalgelände hin und zurück zu bringen, bietet der VGN zahlreiche Verstärkungs- und Sonderfahrten an. Wer mit dem privaten PKW anreisen will, muss sich auf massive Behinderungen einstellen, die Polizei erwägt sogar komplette Straßensperrungen rund um das Gelände, hieß es bei der Programmvorstellung.
Auf der Kippe steht das beliebte Feuerwerk zum Abschluss des Abendkonzerts am 24. Juli - aus ökologischen Gründen, wie Projektbürochef Andreas Radlmaier erläuterte. Dieses Jahr wolle man aber nochmals daran festhalten - auch um die Wiedersehensfreude nach zwei ausgefallenen Veranstaltungen auszudrücken.
Überlegungen dieser Art sind aber nicht der Grund, wieso das Klassik Open Air sich nun mit dem Untertitel „Europas grünster Konzertsaal“ schmückt. Offensichtlich gibt es für vorherigen Variante „Europas größter Konzertsaal“ keine letztgültige Verifizierung, so Radlmaier.
Angesichts massiv steigender Kosten in puncto Personal und Energie hoffen die Veranstalter auf einen regen Absatz des Vogel-Pins bei den Klassik-Open-Air-Besuchern. Der Pin ist heuer gelb und wird für fünf Euro pro Stück angeboten, es gibt ihn wieder in zwei Varianten für jedes der beiden Abendkonzerte.
Das mediale Interesse am Klassik Open Air ist groß, der Bayerische Rundfunk (BR) bietet einen Livestream an; das BR-Fernsehen und 3sat werden die Aufzeichnung der Abendkonzerte am 21. und 22. August senden.
https://klassikopenair.nuernberg.de
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