Ranking: Deutschlands zweitbeliebtestes Museum steht in Nürnberg

3.6.2020, 15:24 Uhr
Das Historische Straßenbahndepot St. Peter ist 2020 in seine 35. Saison gestartet. Ab dem 6. Juni hat es wieder geöffnet.

© Andreas Neuer/VAG Das Historische Straßenbahndepot St. Peter ist 2020 in seine 35. Saison gestartet. Ab dem 6. Juni hat es wieder geöffnet.

Welches sind die beliebtesten Museen im Land? Die Antwort ist so eindeutig wie überraschend: Nicht die großen Häuser, nicht die weltberühmten Kunstsammlungen haben die Nase vorn, sondern die kleinen Häuser, die sich mit Technik befassen.


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Das zeigt das nun veröffentlichte Museumsranking von Testberichte.de, nach eigenen Angaben „Deutschlands größtes unabhängiges Verbraucherportal für kompetente Kaufentscheidungen“. Für die Rangliste hat das Unternehmen alle verfügbaren Google-Rezensionen — insgesamt 640.000 — ausgewertet, wobei nur gut besuchte Museen mit mindestens 100 Bewertungen berücksichtigt wurden.

Deutschlands beliebteste Ausstellungshäuser stehen demnach in Stuttgart (das Mercedes-Benz Museum auf dem Spitzenplatz), Frankfurt (Feldbahnmuseum auf Rang 3), Gütersloh (Miele Museum ebenfalls auf Platz 3) und Nürnberg. Das Historische Straßenbahndepot St. Peter kam mit der „Note“ 4,8 auf Platz zwei unter insgesamt 450 berücksichtigten Einrichtungen in ganz Deutschland. Besucher freuen sich vor allem über die aufmerksamen ehrenamtlichen Mitarbeiter dort und über die „Lebendigkeit“ des Museums, das Fahrten in historischen Straßenbahnen anbietet, heißt es in dem Testbericht.

Germanisches Nationalmuseum auf Platz 120

Am zweitbesten schloss unter den Nürnberger Häusern das Museum für Kommunikation ab (Platz 20), das DB-Museum kommt auf Platz 38, das Memorium Nürnberger Prozesse liegt auf Platz 52 und das Museum Industriekultur auf Rang 71. Und die vermeintlichen Platzhirsche, also die besucherstärksten Häuser am Ort? Das Dokumentationszentum Reichsparteitagsgelände belegt Rang 109, das Germanische Nationalmuseum Platz 120, das Spielzeugmuseum landet ziemlich abgeschlagen auf Rang 221, was man sicherlich auch als Beleg dafür sehen kann, wie wichtig und überfällig die nun angegangene Neukonzeption dieses Hauses ist. Nah beieinander liegen die beiden Einrichtungen aus Fürth: Das Rundfunkmuseum auf Platz 308, das Jüdische Museum Franken auf 318.

Die beiden beliebtesten Kunstmuseen des Landes stehen in Dresden: Das Residenzschloss mit dem Grünen Gewölbe, dem Kupferstichkabinett und der Rüstkammer rangiert auf Platz 8 im Gesamtranking, direkt dahinter die Gemäldegalerie Alte Meister im Zwinger. Das neue Museum in Nürnberg kommt auf Platz 345.

Schlusslicht in der Erhebung ist das Mauermuseum am Checkpoint Charlie in Berlin. Veraltetes Konzept, kein roter Faden, zu lange Saaltexte und viel zu teuer, lautet die Kritik der online-Bewerter. Vorletzter ist das Kindermuseum München (zu klein, nicht altersgerecht), davor rangiert das Deutsche Museum in Bonn (ungepflegt und in die Jahre gekommen).

Zufriedenheit insgesamt sehr groß

In der Studie wurde für jedes Haus eine „Note“ erstellt, besser gesagt eine Anzahl an „Sternen“. Je mehr, desto besser also. Sie liegen zwischen 4,8 und 3,8. „Und damit im Schnitt höher als bei allen anderen Rankings, die wir bisher veröffentlicht haben, etwa zu Kinos, Freibädern oder Zoos“, so Testberichte-Sprecher Niels Genzmer. „Fast 99 Prozent aller ausgewerteten Museen weisen eine Bewertung von mindestens 4,0 Sternen auf. Diese Werte sind sonst deutlich niedriger“, betont er. Was zeigt: Die Besucher sind mit den Museen trotz mancher Kritik insgesamt sehr zufrieden.

Wo ist mein Lieblings-Museum gelandet? Hier geht es zum gesamten Ranking.

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