Neuer Streit in der Kulturbranche
Reicht 2G für Großveranstaltungen, braucht es zusätzlich einen Test oder sollte man derzeit absagen?
14.11.2021, 15:18 Uhr
Binnen weniger Tage hat sich wegen der Zuspitzung der Corona-Lage die 2G-Regel im Kultur- und Konzertbereich weitgehend durchgesetzt. Die Veranstalter sind damit auch überwiegend einverstanden, fordern aber im Gegenzug, von einem Verbot von größeren Veranstaltungen oder von Begrenzungen der Publikumszahlen abzusehen.
So hat sich der Präsident des Deutschen Bühnenvereins und Hamburger Kultursenator, Carsten Brosda (SPD), für ein striktes 2G-Regime bei Kulturveranstaltungen ausgesprochen. Damit seien diese derzeit angemessen sicher durchführbar“, sagte er. „Entscheidend ist, dass wir die Impfquote hochbekommen, dass sich wirklich alle impfen und boostern lassen, die es tun können. Das bleibt der Weg raus aus der Pandemie“, ergänzte Brosda.
Angesichts steigender Infektionszahlen mit dem Coronavirus wird über neue Einschränkungen diskutiert. Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte am Freitag alle Bürger zu weniger Kontakten aufgerufen. RKI-Präsident Lothar Wieler plädierte dafür, größere Veranstaltungen zu meiden oder ganz abzusagen.

Auf diese Forderung reagiert die Konzert- und Veranstaltungswirtschaft mit Unverständnis „Mehr als die 2G-Beschränkung ist doch derzeit gar nicht möglich“, sagte Jens Michow, Präsident des Bundesverbandes der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV).
Da es eine 100-prozentige Durchimpfung wohl nie geben wird, werde immer in allen öffentlichen Räumen ein Restrisiko bleiben. „Daher werden wir auch immer mit dem Restrisiko leben müssen, dass auch Geimpfte noch infektiös sein können. Natürlich ist auch uns an allererster Stelle am Infektionsschutz unserer Besucher gelegen“, sagte Michow.

Aber die Konzert- und Veranstaltungswirtschaft habe sich soeben auf die Umsetzung des 2G-Modells konzentriert und Veranstaltungen nur noch unter 2G geplant. „Wir sind imstande, die Einhaltung dieser Regel ausnahmslos sicherzustellen. Dass nun auch das 2G-Modell wieder nicht ausreichen soll, ist für uns schwer nachvollziehbar“, so Michow. Notfalls könne die Branche auch mit „2G Plus“ leben, das heißt, die Geimpften und Genesenen müssten zusätzlich noch ein negatives Schnelltestergebnis vorlegen.

Wenn stattdessen Großveranstaltungen abgesagt werden müssten, sei die Branche weiter auf staatliche Hilfen angewiesen.
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