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Nach der Sitzung des Ministerrats am Dienstag hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder neue Regelungen für Kulturveranstaltungen bekannt gegeben. So sollen Clubs und Diskotheken ab Herbst wieder öffnen dürfen. Die Vorgaben für größere Events wurden auch verändert. Doch viele Fragen bleiben offen.
Darf bald wieder getanzt werden? Geht es nach Ministerpräsident Söder, sollen im Herbst Diskos und Clubs wieder öffnen können, allerdings nur für vollständig Geimpfte. Söder will bis dahin gezielt junge Menschen umwerben, Impfangebote anzunehmen.
Die Öffnung des Nachtlebens verknüpft er mit einer Bedingung: Nur wenn bis Herbst viele junge Menschen durchgeimpft sind, mache die Lockerung Sinn. Eine Zahl, wie viele junge Menschen geimpft sein müssten wurde nicht genannt, ebenso wenig wurde präzisiert, was in diesem Zusammenhang "jung" bedeutet - unter 20-Jährige, unter 30-Jährige, unter 50-Jährige, die sich jung genug für die Disco fühlen?
Was bedeutet "länderübergreifend"?
Ähnlich vage sind weitere Öffnungsschritte für kulturelle Großveranstaltungen gehalten. Die Fakten: Für länderübergreifende Events mit über 1500 Zuschauern gelten neue Regeln, sofern die Inzidenz unter 35 liegt. Zulässig sind dann maximal 35 Prozent der Gesamtkapazität, höchstens 20.000 Zuschauer. Zwischen den Plätzen gilt ein Mindestabstand von 1,5 Metern. Stehplätze werden nicht zugelassen.
Pflicht sind außerdem personalisierte Tickets und negativer Testnachweis, außer für geimpfte und genesene Personen. Der Verkauf und Konsum von alkoholischen Getränken ist nicht erlaubt. Erkennbar Betrunkene erhalten keinen Zutritt. Es besteht FFP2-Maskenpflicht. Unter freiem Himmel entfällt diese am Sitzplatz.
Was allerdings "länderübergreifend" bedeutet, wurde nicht ganz klar. Es seien damit Bundesländer und Staaten gemeint. Im Sport bezieht sich das etwa auf die Bundesliga und internationale Wettkämpfe - analog solle es auch in der Kultur laufen. Nur was heißt das? Sind Konzerte von internationalen Bands in Stadien unter den genannten Bedingungen wieder möglich? Reicht es, wenn Zuschauer von jenseits der bayerischen Landesgrenzen anreisen? Wer entscheidet, was eine länderübergreifende Veranstaltung ist?
Söder verwies bei der Pressekonferenz darauf, dass Details zu den Kulturveranstaltungen jetzt ausgearbeitet werden sollen. Für Aufführungen mit unter 1500 Besuchern gelten weiter die bisherigen Regeln.