Stuttgarter Oper soll Richtung Landtag wachsen

14.2.2016, 12:46 Uhr
Stuttgarter Oper soll Richtung Landtag wachsen

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Die millionenschwere Generalsanierung der Staatsoper Stuttgart soll mit einem massiven Ausbau der Bühne einhergehen. Pläne sehen vor, die Seitenfassade des mehr als 100 Jahre alten Gebäudes in Richtung Landtag zu versetzen sowie nach hinten Teile des Kulissengebäudes zu nutzen. „Wir brauchen eine Modernisierung des Gebäudes und eine Ertüchtigung, um wirklich exzellent Oper und Ballett auf der Bühne sehen zu können“, sagte die auch für Kunst zuständige Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne).

Bei einer Sitzung soll der Verwaltungsrat der baden-württembergischen Staatstheater – dem weltgrößten Dreispartenhaus – am Montag seine Entscheidung bekanntgeben. Ein Ziel der rund 342 Millionen Euro teuren Sanierung ist der Einbau einer modernen Bühne. Dafür werden an den Seiten und nach hinten neue Flächen benötigt. Deshalb soll die Fassade verschoben werden.

„Es ist klar, dass eine Oper von solchem Rang deutlich besser ausgestattet sein muss. Die Qualität für künstlerische Spielräume muss spürbar steigen“, betonte Bauer. Geklärt werden müssten in den nächsten Schritten noch die Schließzeiten der Oper und die Frage einer Ausweichspielstätte.

Herzstück der Pläne sei das Kulissengebäude. Geprüft werde, welche Flächen dort für die Bühne, die Werkstätten, das Orchester und die Aufenthaltsräume gewonnen werden könnten. Auch die Zuschauer können durch die Sanierung auf mehr Komfort hoffen. „Es ist hoch kompliziert, weil wir es mit einem denkmalgeschützten Gebäude zu tun haben. Es geht nicht ums Reparieren, sondern ums Ausweiten von Möglichkeiten“, sagte die Ministerin. Bauer lobte die Zusammenarbeit von Stadt und Land als eng und konstruktiv.

Der Musentempel ist mehrfach zum Opernhaus des Jahres gekürt worden. Die Experten gehen von einer siebenjährigen Sanierungszeit aus. Abgeschlossen sein wird sie wohl in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre. Der Verwaltungsrat entscheidet auch über die Nachfolge des Stuttgarter Opernintendanten Jossi Wieler, der 2018 aufhört. Eine Findungskommission empfiehlt Viktor Schoner. Er ist bisher Künstlerischer Betriebsdirektor der Bayerischen Staatsoper München und stellt sich am Montag in Stuttgart vor.

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