Mangelhafte Organisation?

Superbloom-Festival: Scharfe Kritik von Besuchern im Netz - "einmal und nie wieder"

Stefan Besner

Online-Redaktion

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4.9.2022, 15:37 Uhr
 Leony beim Superbloom 2022 Musik Festival in München am 03.09.2022. 

© IMAGO / Michaela Merk  Leony beim Superbloom 2022 Musik Festival in München am 03.09.2022. 

Bereits vor dem ersten Act stand das zweitägige Superbloom Festival, das am 3. September startete, unter keinem guten Stern. Erst sagte ESC-Star Sam Ryder noch vor dem offiziellen Start aufgrund "unerwarteter Ereignisse" seinen geplanten Auftritt ab. Dann kam es am Samstag beim verspäteten Einlass zum Festivalgelände auf dem Olympiapark zu langen Schlangen, wie der Münchner Merkur berichtet. Zudem öffnete der Himmel kurze Zeit später sämtliche Schleusen.

"Einmal und nie wieder"

Aufgrund des heftigen Gewitters wurde das Programm unterbrochen. Die Schlechtwetter-Info verkündete der Veranstalter via Lautsprecherdurchsagen und über seine Social-Kanäle: "Bitte stellt Euch unter und vermeidet metallene Gegenstände. Ihr könnt Euch unter anderem im Umlauf der Olympic Stage unterstellen. Ihr dürft allerdings zur Zeit nicht ins Infield der Olympic Stage, da hier metallischer Untergrund ist und dieser bei Blitzgefahr nicht betreten werden darf." Nicht alle fühlten sich indessen ausreichend informiert, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. "Seit 2 Stunden warten und keine Info unterm Olympiadach. Toiletten überfüllt, ewige Schlangen bei den Versorgungsständen. Gebt uns endlich mal ne Info!!!", kommentierte eine Teilnehmerin bei Facebook. Was weitere Besucher massiv verärgerte, war der Umstand, dass die Essens- und Getränkestände während des Gewitters schlossen.

Schlechte Kommunikation

Zwar legte sich das Unwetter im Verlaufe des Abends, mit Pleiten, Pech und Pannen ging es allerdings weiter. Unklar war lange, ob sich das Programm nach hinten verschieben würde und ob es Ausfälle gibt. Viele Gäste des Festivals bemängelten die fehlende Kommunikation durch den Veranstalter. Auch eine angebliche Mitarbeiterin machte ihrem Ärger über die vorherrschenden Zustände via Twitter Luft: "alter die organisation beim superbloom existiert auch gar nicht ich hatte einfach so ne horrorschicht an der unterbesetzten 50km bar obwohl ich eig beim bändchenaustausch eingeteilt war und das war dort schlimmer als in der allianzarena am kiosk"

Bühne bei Calvin Harris geschlossen

Zum sprichwörtlichen Supergau kam es dann für zahlreiche Fans des internationalen Superstars Calvin Harris. Wer nicht früh genug vor der Bühne im Olympiastadion war, weil er sich zum Beispiel vorher noch andere Künstler ansehen wollte, dem konnte es passieren, dass er vor verschlossenen Toren stand - und wieder gab es zu wenig beziehungsweise zu spät Informationen von Seiten des Veranstalters.

Erst eine knappe Viertelstunde, nachdem Harris Auftritt schon angefangen hatte, erhielten Festival-Besucher die Push-Benachrichtigung, dass das Olympiastadion für den restlichen Abend geschlossen wird. "Aufgrund des hohen Andrangs im Olympiastadion während eines Mainacts haben wir den Einlass gestoppt. Um die Sicherheit der Besucher weiterhin zu gewährleisten, hat die Festivalleitung entschieden, den Einlass im Stadion nicht wieder zu öffnen", erklärte eine Sprecherin gegenüber t-online. "Gleichzeitig haben wir absolutes Verständnis für Eure geäußerte Kritik und werden alles daran setzten, morgen für Euch und mit Euch einen wundervollen zweiten Festivaltag zu schaffen", hieß es in einem Facebook-Post des Veranstalters.

Kritik reißt auch am zweiten Tag nicht ab

Schenkt man den Beschwerden der Festivalbesucher Glauben, machte der Sonntag da weiter, wo der Samstag aufgehört hatte. "Schlechte Kommunikation und katastrophale Organisation. Was die Stadt München wohl davon hält, dass das Olympiastadion nun 'dauerhaft geschlossen' ist? Ich überlege auch noch, ob die Eingänge abgerissen oder zubetoniert wurden, da es ja 'keinen Eingang mehr gibt'... Oooh Mann", schreibt eine Userin auf Twitter. Eine andere Besucherin beschwert sich darüber, dass die Veranstalter offenbar nicht viel aus den Fehlern vom Vortag gelernt hatten.

Neben all dem Unmut, der sich über Securities, Kommunikation, Organisation und die Veranstalter ganz allgemein ergießt, gibt es jedoch im Netz auch ein paar Lichtblicke. Einigen Festivalteilnehmern scheint das Superbloom entgegen der überbordenden Unzufriedenheit zu gefallen. "Weiß gar nicht wieso sich alle über das #superbloom in München aufregen. Hatte gestern so nen nicen Tag da und freue mich mega auf heute", twittert eine Userin.

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