Fünfte Ausgabe des Kino-Events

Von Sex, Coming-Outs und dem Kampf für gleiche Rechte: Das Queerfilmfestival in Nürnberg

4.9.2023, 10:58 Uhr
Szene aus dem Film "Orlando, meine politische Biographie" von Paul B. Preciados.

© Salzgeber & Co. Medien GmbH Szene aus dem Film "Orlando, meine politische Biographie" von Paul B. Preciados.

Von Donnerstag, 7. September, bis Mittwoch, 13. September, feiern 16 Kinos in zwölf Städten eine ganze Woche lang die Vielfalt des queeren Kinos. In Nürnberg sind das Casablanca (Brosamerstraße 12) und das Cinecittà dabei.

Das diesjährige Programm umfasst 26 Spiel- und Dokumentarfilme, darunter sind Highlights aus Venedig und Toronto, von Sundance Festival und der Berlinale. Eine Retrospektive und ein Spotlight ergänzen online das Kinoprogramm.

Als Eröffnungsfilm ist die verträumte schwule Liebesgeschichte "Hör auf zu lügen" aus Frankreich zu sehen (7. September, 18 Uhr Casablanca, 20.30 Uhr Cinecittà). In Olivier Peyons Verfilmung des gleichnamigen queeren Bestsellers kehrt ein Autor in seine Heimat zurück und erinnert sich an seine erste große Liebe als 17-Jähriger während eines flirrenden Sommers.

Aus Paul B. Preciados Essayfilm "Orlando, meine politische Biografie" über seine eigene Verwandlung und eine Welt, die heute voller Orlandos ist, stammt das diesjährige Festivalmotto: "Power to the People". Die kämpferische Forderung ist eine Reminiszenz an die New Yorker Dragqueen und Aktivistin Marsha P. Johnson, eine der zentralen Figuren des Stonewall-Riots im Sommer 1969 (7. September, 20.30 Uhr, Casablanca).

Eine queere Befreiungsgeschichte erzählt auch Georgia Oakley in ihrem Drama "Blue Jean" (8. September, 20.30 Uhr, Casablanca und Cinecittà), in dem eine lesbische Lehrerin im England unter Margaret Thatcher gegen alltägliche Repressionen kämpfen muss. Auch "Anhell69" (12. September, 18 Uhr, Casablanca und Cinecittà) ist eine Anklage: In seinem poetischem Porträtfilm beschwört Theo Montoya die Geister verstorbener Außenseiterinnen und Außenseiter im kolumbianischen Medellín.

Hannes Hirsch erzählt in "Drifter"(9. September, 20.30 Uhr, Cinecittà) vom zweitem Coming-out eines jungen Mannes in der queeren Partyszene. Der Film ist eine Reise entlang von Einsamkeit und Exzessen, stellt Fragen nach schwulen Körperbildern und nicht-heteronormativen (Wahl-)Verwandtschaften. Hirsch ist am 12. September zur Vorführung um 20.30 Uhr zu Gast im Casablanca und stellt den Film persönlich vor.

Mit einem zweiteiligen Spotlight erinnert das Queerfilmfestival außerdem online an den im vergangenen Jahr verstorbenen britischen Regisseur Ron Peck. Weitere Infos, Filme und Karten unter www.casablanca-nuernberg.de bzw. www.cinecitta.de

(In einer ersten Version unseres Artikels war nur das Casablanca als Spielort genannt, am 7. September 2023 um 10.30 Uhr haben wir das Cinecittà als weiteren Spielort ergänzt.)

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