Wenig Nachfrage
Hochwirksam, aber mit Tücken: Warum bleibt vielversprechendes Corona-Medikament häufig liegen?
03.05.2022, 05:48 Uhr
Mehrere Medikamente, die im Fall einer Infektion mit Covid-19 helfen sollen, wurden bereits entwickelt. Weitere sollen in den nächsten Monaten folgen.
Eine bereits verfügbares Präparat ist Paxlovid. Die Pille des US-Herstellers Pfizer soll die Virusvermehrung im Körper hemmen und wurde bereits im Januar von der EU-Arzneimittelbehörde zugelassen.
Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt inzwischen das Medikament für Patienten, die noch nicht schwer krank sind, aber als ungeimpfte, betagte oder vorerkrankte Menschen das höchste Risiko einer Krankenhauseinweisung haben.
Eine Million Packungen
Auch die Bundesregierung hatte bereits Ende Dezember 2021 eine Million Packungen mit den Tabletten geordert. Doch bisher kommt es nur verhalten zum Einsatz, weniger als 9000 Mal wurde es verschrieben.
Zwar ist das Präparat hochwirksam, wie Professor Joachim Ficker als ärztlicher Leiter der Klinik für Pneumologie am Klinikum Nürnberg und Universitätsprofessor der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität erklärt.
Doch es kann zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen, die etwa bei Herzschwäche, hohem Cholesterin oder Blutdruck gegeben werden.
Schnelle Verabreichung
Zum anderen muss Paxlovid schnell verabreicht werden, laut Ficker innerhalb von drei Tagen nach dem Auftreten von Symptomen. Dennoch seien die Medikamente wichtig, so der Experte. Vor allem mit Blick auf eine neue Corona-Welle, die im Herbst losrollen könnte.
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