Efrat Alony erhält den internationalen NN-Jazzpreis

28.5.2009, 00:00 Uhr
Efrat Alony erhält den internationalen NN-Jazzpreis

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In Nürnberg ist die Künstlerin keine Unbekannte mehr: Beim ersten Stimmenfang-Festival im Jahr 2005 war sie die große Entdeckung, außerdem trat sie unter anderem mit dem «Sunday Night Orchestra« unter der Leitung von Ed Partyka auf. In Nürnberg entstand auch das aktuelle Album von Efrat Alony: «Dismantling Dreams« wurde vergangenes Jahr im Studio Franken des Bayerischen Rundfunks aufgenommen und erschien bei dem renommierten Jazz-Label «Enja Records«.

Die Sängerin, Songschreiberin und Komponistin studierte Jazz- und klassischen Gesang in Israel, den USA und Deutschland und ist Absolventin der Berliner Hanns-Eisler-Musikhochschule. Seit einiger Zeit arbeitet sie im Team mit dem Keyboard-Spieler Mark Reinke und dem Schlagzeuger Christian Thomé.

Spaß am Experiment

Klangexperimente zwischen Jazz, Pop, Folk und Klassik sind typisch für Efrat Alony, die für die Musik Richard Wagners schwärmt, von jüdischer Folklore fasziniert ist und von musikalischen Schubladen nicht viel hält. Auf die Frage, was für eine Art von Musik sie denn spielt, antwortet sie gerne: «Popmusik.« Und das meint sie nicht einmal ironisch.

Die wandlungsfähige, dunkle Stimme von Efrat Alony prägt die Popexperimente auf Jazzterrain, die mitunter an Joni Mitchell, Björk oder Radiohead erinnern. Leichte Kost zum Nebenbeihören ist das jedenfalls nicht. Die zurückhaltende Frau mit dem Lockenkopf hat ihre Liebe zum Jazz erst verhältnismäßig spät entdeckt und gehört inzwischen zu den eigenwilligsten Vokalistinnen ihrer Generation. Ihre sehr persönlichen Songs ergeben so etwas wie den geheimnisvollen Soundtrack zu einem surrealen Film, der im Kopf der Zuhörer abläuft.

Efrat Alony erhält den Internationalen Jazzpreis der Nürnberger Nachrichten, der seit 1998 vergeben wird und mit 5000 Euro dotiert ist, im Rahmen des Preisträgerkonzerts beim Stimmenfang-Festival mit dem Motto «Footprints« im Herbst. Zu den bisherigen NN-Jazzpreisträgern gehören Nils Wogram, Michael Wollny, Lutz Häfner, Rainer Böhm und Jens Thomas.