Kommissarin Lucas ermittelte zum ersten Mal in Nürnberg

7.2.2021, 09:06 Uhr
Kommissarin Lucas (Ulrike Kriener, links) ermittelt mit ihrem neuen Kollegen Werner Fitz (Sebastian Schwarz) in Nürnberg. Hier sind die beiden am Neuen Museum zu sehen, das als Polizeipräsidium dient.

© Foto: Barbara Bauriedl/ZDF Kommissarin Lucas (Ulrike Kriener, links) ermittelt mit ihrem neuen Kollegen Werner Fitz (Sebastian Schwarz) in Nürnberg. Hier sind die beiden am Neuen Museum zu sehen, das als Polizeipräsidium dient.

In die Rolle der Fahnderin schlüpfte Schauspielerin Ulrike Kriener (66), die für den Sender zuvor in Regensburg auf Verbrecherjagd gegangen war. Zum Auftakt ließen es Christian Jeltsch (Drehbuch) und Thomas Berger (Regie) gleich mal krachen – und zwar im Wortsinn. Bei ihrer Ankunft in Nürnberg wurde Ellen Lucas in einen Unfall verwickelt, der Fahrer des beteiligten Wagens floh, im Kofferraum fand die Kommissarin eine tote Frau.

Die Spur führte bald zu einer zerrütteten Familie in prekären Verhältnissen, die nicht nur direkt mit dem Opfer verwandt war. Die Mitglieder kamen bald allesamt als Täter infrage.


Interview mit Ulrike Kriener.


Neben Lucas’ neuen Kollegen Werner Fitz (Sebastian Schwarz) und Betty Sedlacek (Claudia Kottal) spielte Heino Ferch etwas steif einen weisen Polizeipsychologen, und Katharina Schüttler setzte sich gut in Szene – als überforderte Mutter mit ziemlich schrägem Fränkisch. Letzteres war abgesehen von vielen Stadtansichten das einzige Zugeständnis an lokale Gegebenheiten. Anbiedern wollte sich dieser – im Vergleich zum Franken-"Tatort" kühlere und urbanere – Krimi jedenfalls nicht. Gut so.

Harte Schale, weicher Kern

Der etwas konstruierte Fall, der in Nürnberg und München gedreht wurde, funktionierte als Sozialdrama ebenso wie als Krimi. Die frauenverachtende "Incel"-Szene, die darin eine Rolle spielt, hätte man – Fiktion hin oder her – allerdings etwas deutlicher erklären können. Vor allem aber ging es in dem Film mit etlichen Wendungen und ohne überflüssige Dialoge um die Einführung der "Neuen".

Krieners Kriminalerin überzeugte als Harte-Schale-weicher-Kern-Typ mit Lebenserfahrung, sie ist taff, stur und zielstrebig, auf den ersten Blick keine Team-Playerin, aber sie hat Charakter. Das gibt Pluspunkte. Zudem war die erste "Kommissarin Lucas"-Ausgabe mit dem Titel "Nürnberg" eine gute Vorlage, um die Figuren weiterzuentwickeln. Die nächste Folge soll schon im Frühjahr gedreht werden.

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