Freitag beim Strandkorb Open Air

Pizzera & Jaus: Die österreichischen Senkrechtstarter zwischen EAV und Beethoven

23.7.2021, 09:40 Uhr
Das Duo "Pizzera & Jaus" präsentieren seit 2015 österreichische Mundart der rockigen und poppigen Art.

© PR Das Duo "Pizzera & Jaus" präsentieren seit 2015 österreichische Mundart der rockigen und poppigen Art.

Herr Pizzera und Herr Jaus, Sie haben gerade in Rosenheim beim Strandkorb Open Air gespielt. Wie war’s?

Paul Pizzera und Otto Jaus: Es lief wirklich super. Wenn wir nach Nürnberg kommen, sind wir schon echte Strandkorb-Profis. Hut ab, was die Organisatoren mit diesem Konzept aus dem Boden gestampft haben. Ansonsten hatten wir in diesem Jahr Konzerte im niedrigen zweistelligen Bereich und ausschließlich in Österreich. Jetzt freuen wir uns darauf, unsere Nachbarn akustisch beglücken zu dürfen.

Ihr erster Auftritt in Nürnberg ist das aber nicht, oder?

Pizzera und Jaus: Wir sind zum zweiten Mal in Franken. Nürnberg ist eine wunderschöne Studentenstadt, die mich ein bisschen an meine Heimatstadt Graz erinnert. Wir haben dort gute Erfahrungen gemacht. Weiter nördlich als Wiesbaden sind wir aber bisher nicht gekommen. Allerdings gab es da lauter bayerische Auto-Kennzeichen auf dem Parkplatz. Da wussten wir, dass wir besser im Süden bleiben sollten... (lacht)

Sie sind beide nicht nur Musiker, sondern auch Kabarettisten. Wirkt sich das auf Ihre Auftritte aus?

Pizzera und Jaus: Wir gehen beide selbst sehr gern zu Konzerten und haben gemerkt, dass es bei vielen Bands zwischen den Songs oft einen Leerlauf gibt. So dass man als Zuschauer manchmal fast ein bisschen anschubsen möchte. Da haben wir uns gedacht, wir könnten in unserem Programm ja die Conferencen zwischen den Liedern lustig und humoristisch gestalten, damit es etwas zu lachen gibt. Und danach kommt wieder die Musik.

In Sachen Performance sind Sie beide echte Profis. Einer von Ihnen ist noch dazu ein echter Sängerknabe.

Pizzera und Jaus: Genau. Derjenige, der bei uns hinter dem "&" steht, also der Otto Jaus, war ab seinem neunten Lebensjahr bis 1999 bei den Wiener Sängerknaben. Später hat er dann am Konservatorium der Stadt Wien Schauspiel, Gesang und Tanz studiert. Paul dageben hat sich jahrelang im Poetry Slam geübt.

Das hört man Ihrem Gesang auch an. Legen Sie Wert auf Perfektion?

Pizzera und Jaus: Sagen wir mal: Wir verbringen sehr viel Zeit damit, unser Handwerk zu verbessern. Denn ohne Handwerk funktioniert das Ganze überhaupt nicht. Talent ist gut und schön.

Aber man muss daneben auch üben, arbeiten und ständig am Ball bleiben.

Sie präsentieren Ihrem Publikum seit 2015 österreichische Mundart der rockigen und poppigen Art. Wo liegen Ihre musikalischen Wurzeln?

Pizzera und Jaus: Wir sind beide sehr große Deutsch-Pop- und Austro-Pop-Fans. Von Herbert Grönemeyer bis Austria 3 oder auch Falco ist da ganz viel dabei. Aber halt immer mit a bisserl mehr Strom auf der Gitarre (lacht). Das taugt uns halt, dass da etwas mehr passiert. Wir haben aber auch etwas von der Ersten Allgemeinen Verunsicherung drin, und Mozart färbt genauso wie Bach und Beethoven aufs Programm. Ach ja, Rapper Eminem auch. Es ist wirklich eine bunte Melange, ein schöner Spagat zwischen Neuem und den alten Klassikern.

Wenn man Sie auf Fotos oder auf der Bühne sieht, hat man den Eindruck, dass kein Blatt Papier zwischen Sie beide passt. Täuscht der Eindruck?

Pizzera und Jaus: Wir vertragen uns tatsächlich sehr gut und sind auch privat freundschaftlich unterwegs. Da ist eine große gegenseitige Wertschätzung.

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