Kino im Freien

SommerNachtFilmFestival: Das Corona-sicherste Kinovergnügen des Jahres

29.7.2021, 18:15 Uhr
Einer der lauschigsten Spielorte beim SommerNachtFilmFestival: Die Steintribüne im Fürther Stadtpark. Dort startet das Programm am 19. August.

© Simeon Johnke, NN Einer der lauschigsten Spielorte beim SommerNachtFilmFestival: Die Steintribüne im Fürther Stadtpark. Dort startet das Programm am 19. August.

Vier Städte, sieben Spielorte, 79 Filme und und zu zahlreichen Vorführungen reisen Filmemacher und Protagonisten persönlich an: Wer sich wegen der Pandemie noch immer nichts ins Kino traut, der kann beim SommerNachtFilmFestival, dem Open-Air-Highlight des Jahres, aus dem Vollen schöpfen.

Der Startschuss fällt am 1. August in der Katharinenruine in Nürnberg, wo mit Edgar Reitz gleich zum Auftakt einer der wichtigsten deutschen Filmautoren zu Gast ist. Reitz, vielen durch sein international erfolgreiches Langzeit-Projekt "Heimat - Eine deutsche Chronik" bekannt, zeigt sein 1978 entstandenes Werk "Der Schneider von Ulm" über den Schwaben Albrecht Berblinger, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Menschheitstraum vom Fliegen wahr werden lassen möchte.

In der Katharinenruine, die von Filmhaus und Kommkino bespielt wird, gibt es anschließend bis 28. August ein pralles Programm aus Klassikern und neuen Filmen. Das Angebot reicht von Ernst Lubitschs Musical "Eine Stunde mit dir" und Woody Allens "Der Stadtneurotiker" über "Der Rausch" bis zum obligatorischen "Macho Man".


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Das Mobile Kino als Hauptveranstalter startet am 3. August im Stadtteilzentrum Desi, dem Geburtsort des Festivals vor 34 Jahren, mit seinem Programm. Auf das traditionelle Eröffnungsfest muss pandemiebedingt verzichtet werden. Außerdem wird die maximale Besucherauslastung an allen Spielorten auf etwa ein Drittel der üblichen Zuschauerzahlen begrenzt, da auch das Festival den aktuell in Bayern geltenden Hygieneregeln für Veranstaltungen im Freien unterliegt.

Gezeigt wird zum Auftakt die leise schöne Liebesgeschichte „Gaza mon amour“, gefolgt von dem starken Biopic „Jean Seberg – Against All Enemies“ und dem deutschen Drama „Und morgen die ganze Welt“ über eine junge Aktivistin, die sich entscheiden muss, wie weit sie im Kampf gegen Neonazi-Aufmärsche gehen will.


Picknick und Kino gucken: Der Marienbergpark, einer der beliebtesten Spielorte des Festivals, bietet dafür beste Voraussetzungen.

Picknick und Kino gucken: Der Marienbergpark, einer der beliebtesten Spielorte des Festivals, bietet dafür beste Voraussetzungen. © Mobiles Kino, NN

Wer den Picknickkorb packen will, kann ab dem 4. August in den Marienbergpark pilgern. Der größte Spielort im Festival wird diesmal ganze 20 Abende lang beste Kinounterhaltung bieten. Den Anfang macht die Tragikomödie „Gott, du kannst ein Arsch sein!“ mit Til Schweiger in einer der Hauptrollen.

Allen Bergsportbegeisterten legen die Veranstalter den 6. August ans Herz, wenn beim „Bayerischen Outdoor Film Festival“ atemberaubende Geschichten auf der Leinwand für feuchte Hände sorgen werden. Der Besuch der „European Outdoor Film Tour“ steht am 12. August auf dem Programm.

Der Musiker Til Seifert, schon 2019 beim SommerNachtFilmFestival zu Gast, kehrt nach Nürnberg zurück und zeigt im Marienbergpark die Doku "So Weit" über seine Fahrradtour durch Deutschland. Auch sein erster Nürnberg-Besuch kommt darin vor.

Der Musiker Til Seifert, schon 2019 beim SommerNachtFilmFestival zu Gast, kehrt nach Nürnberg zurück und zeigt im Marienbergpark die Doku "So Weit" über seine Fahrradtour durch Deutschland. Auch sein erster Nürnberg-Besuch kommt darin vor. © Nordpolaris, NN

Und angedockt an das 9. Nürnberger Fahrrad-Film-Festival des Casablanca-Kinos finden zwei Filmabende am Spielort Marienberg statt. Dann kehrt auch der Musiker Til Seifert nach Nürnberg zurück, der die Doku "So Weit" über seine Fahrradtour durch Deutschland, von Flensburg bis zur Zugspitze, im Gepäck hat.

Vor der Kulturwerkstatt Auf AEG laufen ab 6. August Filme aus ganz verschiedenen Ecken dieser Welt: Der Anfang macht der dänische Film „Der Rausch“ mit einem glänzend aufgelegten Mads Mikkelsen, am 7. August entführt „Kajillionaire“ in einem bunten Bilderrausch in die USA, und mit „Adam“ kommt am 8. August eine Geschichte aus den Straßen von Casablanca auf die Leinwand. Die Aufführung auf AEG ist die Premiere der deutschsprachigen
Kinofassung, gefeiert wird das in Anwesenheit der Synchronsprecher*innen.

Nach der erfolgreichen Kooperation im ersten Pandemie-Jahr 2020 werden außerdem die Polnischen Filmtage, die pandemie-bedingt zum zweiten Mal nicht stattfinden konnten, vier Abende auf AEG gestalten. In der Auswahl sind dabei gleich drei deutsche Erstaufführungen.

 Der neue Eberhofer-Krimi "Kaiserschmarrndrama" wartet offenbar mit so einigen Überraschungen für den von Sebastian Bezzel gespielten Dorfpolizisten auf. 

 Der neue Eberhofer-Krimi "Kaiserschmarrndrama" wartet offenbar mit so einigen Überraschungen für den von Sebastian Bezzel gespielten Dorfpolizisten auf.  © -, dpa

Die Erlanger Lamm-Lichtspiele als Mitveranstalter eröffnen ihren Spielort An der Bleiche am 4. August mit dem neuen Eberhofer-Krimi „Kaiserschmarrndrama“, der als Preview noch einen Tag vor dem offiziellen Bundesstart gezeigt wird. Weil die ersten beiden Vorführungen bereits ausverkauft sind, gibt´s noch zwei weitere (am 16. und 23. August). Zu den insgesamt sieben Previews, die in Erlangen zu sehen sind, gehören "Der Hochzeitsschneider von Athen“ (12. August) und die französische Komödie „Der Rosengarten von Madame Vernet“ (20. August).

In der zweiten Hälfte des Festivals steigen dann auch der Nürnberger Tiergarten, der Fürther Stadtpark und das Alte Deutsche Gymnasium in Schwabach als weitere Spielorte ein.

Tickets gibt es zum Preis von 10 Euro (keine Ermäßigung möglich) unter www.sommernachtfilmfestival.de. An den Abendkassen wird nur eine begrenzte Zahl an Restkarten verkauft. Unter den aktuellen Corona-Regelungen dürfen die Gäste ohne Impf- oder Testnachweis zu den Veranstaltungen kommen, müssen jedoch ihre Kontaktdaten hinterlassen. Die Masken erst am nummerierten Sitzplatz abgenommen werden.

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