Zu wenig fränkische Töne im Radio? BR wehrt sich gegen Vorwürfe

30.6.2020, 17:50 Uhr

Laut Pressesprecher Markus Huber gebe es keine Anhaltspunkte für den pauschalen Vorwurf, der BR vernachlässige Franken in Musik- und Unterhaltungssendungen sowie in weiteren Heimat-Angeboten. Die angemessene Berücksichtigung aller Landesteile im Programm sei dem Sender ein zentrales Anliegen. In den vergangenen Jahren habe der BR sein Angebot aus den Regionen weiter verstärkt, die Zahl der Korrespondentenbüros in ganz Bayern sowie die Zahl der Korrespondentinnen und Korrespondenten seien kontinuierlich gestiegen. Allerdings sei die regionale Ausgewogenheit des Programms nicht immer in Form einer festen Quote umsetzbar.


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Fokussierung sei willkürlich

Für einen Aufsatz in der Zeitschrift "Volksmusik in Bayern" hatte der Würzburger Medienprofessor Kilian Moritz unter anderem einen kompletten Sendetag des Digitalsenders BR Heimat analysiert – und an diesem Tag sei seiner Darstellung nach nur ein Zehntel der gesendeten Musik aus Franken gewesen.

Laut einer BR-Sprecherin sei die Fokussierung auf einen einzigen Tag allerdings willkürlich, die daraus gewonnenen Zahlen seien nicht repräsentativ und daher wenig aussagekräftig. "Hätte Herr Prof. Moritz einen beliebigen anderen Tag ausgewählt, hätte das Ergebnis anders ausgesehen."

So sei die fränkische Volksmusikszene im Programm von BR Heimat durchaus stark vertreten, betonte die Sprecherin. Im Studio Franken gebe es eine eigene Fachredaktion, die mehrere Sendungen mit ausschließlich fränkischer Musik und fränkischen Moderationen bestücke. Moritz sei dazu auch schon länger im regelmäßigen Austausch mit den Fachleuten beim BR.

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