Zurück aus Hamburg: Linda Rum im Club Stereo

19.9.2017, 17:08 Uhr
Zurück aus Hamburg: Linda Rum im Club Stereo

© Sophie Adamski

Sie war eine der größten Überraschungen bei der NN-Rockbühne. Und eine der strahlendsten Siegerinnen. 2009 gewann Linda Rum mit ihrer damaligen Band Punch & Nerves den Nachwuchs-Bandwettbewerb, den diese Zeitung seit vielen Jahren veranstaltet. Im darauffolgenden Sommer trat sie bei "Rock im Park" auf. Schon damals war spürbar, dass aus der zierlichen Person etwas werden könnte. Und Linda Rum blieb dran.

Punch & Nerves fanden wenig später zwar ein abruptes und unschönes Ende, doch die Sängerin und Gitarristin ging nahtlos und unbeirrt ihre Solokarriere an. 2013 meldete sie sich mit der Band Linda Rum & The Small Giants zurück und präsentierte sich auf der CD "Dear Amnesia" im melodramatischen IndiePop-/KammerFolk-Format mit satten Streichern und ausgecheckter Produktion. Es folgten ein paar Konzerte, dann wurde es still um Linda. Und plötzlich war sie weg: Verzogen nach Hamburg, wo sie am renommierten "Popkurs" teilnahm. Und gleich da blieb.

Neue Band in Hamburg gefunden

Der "Popkurs Hamburg" ist ein sechswöchiger Workshop, bei dem Musiker aus ganz Deutschland zusammenkommen. Berühmt geworden ist die Veranstaltung unter anderem durch die Band Wir sind Helden, die sich einst dort kennengelernt haben soll. Auch Linda traf dort ihre neuen musikalischen Mitstreiter, mit denen sie seit zwei Jahren unterwegs ist; und wegen denen sie ihre Zelte in Nürnberg abgebrochen hat und in den hohen Norden gezogen ist.

Jetzt also Hamburg. Klar: Das liest sich hipper als Nürnberg, auch wenn man das in Franken nicht gerne hört. Die Frage ist: Bringt es tatsächlich etwas, als Musiker in einer Medienstadt zu leben? "Ich fühle mich mit der Musik einfach wohler in Hamburg", sagt Linda. "Ich habe das Gefühl, dass die Stadt sehr offen ist für Künstler — in jeglicher Hinsicht. Es passiert einfach mehr, man knüpft schneller Kontakte. In Nürnberg gibt es nicht so viele andere Bands, und irgendwann hat man überall gespielt. In Hamburg hingegen findet sich immer noch mal etwas Neues. Aber ich will das gar nicht werten: Man kann in jeder Stadt Musik machen."

Wieder lauter als zuletzt

Von Abschied handeln auch die neuen Songs, von denen es zwei bereits ins Internet geschafft haben: Das wunderschöne "Seefahrerlied", ein inniges, melancholisches Duett von Linda mit Sam Mayes, und eine zweite, treibende Nummer namens "Vampires", in der die Sängerin rät, sich von Blutsaugern aller Art fernzuhalten. "Ich bin weg vom Klavier, zurück an der Akustikgitarre", erzählt Linda. "Ansonsten klingen wir wieder lauter als zuletzt: Mit Schlagzeug, Bass und zwei E-Gitarren, aber auch einem Cello an Bord ..."

Aktuell arbeitet die ausgewanderte Fränkin mit ihrer sechsköpfigen Band an einer neuen Platte. 18 Lieder sind schon fertig, mit denen die Musiker gerade auf Produzentensuche sind. Bis es soweit ist, geht es auf kleine Deutschland-Tournee, die Linda Rum am kommenden Donnerstag, 21. September, in ihre alte Heimat führt. Ab 20 Uhr stellt die IndiePop-Liedermacherin ihre neue Band im Club Stereo, Klaragasse 8, vor. Auch diesmal könnte es wieder ein richtig guter Abend werden. www.lindarum.com

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