"Spätschicht"

Nach falschen Aussagen zu Impftoten: SWR nimmt Lisa Fitz aus dem Programm

19.12.2021, 15:43 Uhr
Nach falschen Aussagen zu Impftoten: SWR nimmt Lisa Fitz aus dem Programm

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Fitz sprach bei ihrem Kurzauftritt in der Sendung, die bereits am 10. Dezember 2021 ausgestrahlt worden war, von EU-weit 5000 Corona-Impftoten.

Nach falschen Aussagen zu Impftoten: SWR nimmt Lisa Fitz aus dem Programm

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Weil es sich um eine falsche Tatsachenbehauptung von Fitz handle, werde die Sendung aus der ARD-Mediathek genommen und auch von allen SWR-Plattformen und -Kanälen entfernt, teilte der Sender nun mit.

"99 Prozent Lemminge"

Fitz spricht mit Blick auf die Politik in der Sendung etwa von einem Prozent Panikmacher, „die 99 Prozent Lemminge“ steuerten.

Die Impfpflicht sei der „feuchte Traum der Pharma“.

„Die Kritik an dieser Ausgabe der „Spätschicht“ trifft uns zu Recht“, sagte Clemens Bratzler, SWR-Programmdirektor Information. „Bei der Konzeption der fraglichen Ausgabe war es das Anliegen der Redaktion, unterschiedlichen und kritischen Meinungen auch zum sensiblen Thema Impfen Raum zu geben.“ Die Meinungsäußerungsfreiheit gelte jedoch nicht unbegrenzt, sondern ende auch in einer Comedy- oder Satiresendung bei falschen Tatsachenbehauptungen. „Die Aussage von Lisa Fitz zur Anzahl der Impftoten ist nachweislich falsch.“

In einer vorherigen Stellungnahme hatte der SWR noch betont, dass die Äußerungen von Fitz zwar in ihrer Wirkung schwierig, aber von der Meinungsfreiheit gedeckt seien. „Meinungsfreiheit ist für uns ein hohes Gut“, betonte Bratzler nun. „Dennoch war die erste Reaktion falsch, weil es hier eben nicht um eine Meinungsäußerung geht.“ Die Debatte schärfe den Blick auf die journalistischen Standards und die Wirkung der Angebote.

Zuvor hatte unter anderem die Berliner Tageszeitung taz über den Auftritt der 70-Jährigen und die erste Stellungnahme des SWR berichtet.

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