Ziehen andere nach?

Diese deutschen Städte stellen nachts das WLAN ab - was dahinter steckt

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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19.4.2023, 10:29 Uhr
Zwei deutsche Städte wollen nachts das öffentliche WLAN abstellen. (Symbolbild)

© IMAGO/Wolfgang Maria Weber, IMAGO/Wolfgang Maria Weber Zwei deutsche Städte wollen nachts das öffentliche WLAN abstellen. (Symbolbild)

Das Thema, es ist spätestens wieder mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine in den Mittelpunkt der Gesellschaft gerückt: Die weltweite Energiekrise. Nicht nur die Preise für Lebensmittel schossen in den letzten Monaten teilweise in die Höhe. Auch in Sachen Energie müssen Bürgerinnen und Bürger mittlerweile deutlich tiefer in die Tasche greifen. Um der Energieverschwendung ein wenig entgegenzutreten, schalteten Städte in Deutschland, aber auch Franken und der Region, in den letzten Monaten beispielsweise die Beleuchtung öffentlicher Gebäude oder Wahrzeichen ab. Nürnberg, Fürth oder Erlangen – hier wurde überall nachts der Stecker bei der Beleuchtung von Wahrzeichen oder öffentlichen Gebäuden gezogen.

Zwei Städte in der Bundesrepublik schlagen hier nun zusätzlich einen neuen Weg ein. Konkret geht es dabei um Ravensburg und Wangen im Allgäu. So berichten „itopnews“ und der „SWR“, dass die Behörden demnach entschlossen hätten, künftig ab 23 Uhr das öffentliche WLAN zu deaktivieren. Auch „focus.de“ berichtet mittlerweile darüber. Vorgeschlagen hatte dieses Vorhaben erstmals eine Bürgerinitiative. Wie die Portale weiter erklären, findet die Stadt Ravensburg die Idee so gut, dass man zeitnah mit einer Aktion nachziehen wolle.

Vor allem drei Punkte sollen bei der Entscheidung ausschlaggebend gewesen sein. So solle in erster Linie vor allem Strom eingespart werden. Zudem wolle man aber auch dafür Sorge tragen, dass elektrosensible Menschen nachts besser schlafen können. Als elektrosensibel bezeichnet man Menschen, die laut eigenen Angaben elektrische oder magnetische Felder deutlich intensiver wahrnehmen, als der Durchschnittsbürger. So kann es hier zu starken Kopfschmerzen oder Schlafstörungen kommen, wenn Menschen sich länger in einem Strahlenkreis (beispielsweise einem Funkmast oder Stromzähler) aufhalten – und dafür anfällig sind. Auch ein weiterer Gedanke habe hier bei den Städten eine Rolle gespielt. So erhoffe man sich, dass durch die Abschaltung weniger Menschen nachts auf die Straßen gehen. In der Folge könnte es auch weniger Lärm in Wohngebieten geben – so die Hoffnung.

Gegenüber dem „SWR“ erklärte der Städtetag Baden-Württemberg auf eine Anfrage, es sei bislang nicht bekannt, dass weitere Städte nachziehen und das öffentliche Internet abschalten wollen.Unterdessen gehen in Nürnberg die Lichter nachts nun wieder an: Wie die Stadt vor wenigen Tagen erklärte, werde man künftig wieder Wahrzeichen wie die Burg in den Abendstunden anleuchten.

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