Modelle zeigen Extremwetter
Droht im Sommer 2025 enorme Hitzewelle? Wetter-Experte spricht von „beängstigenden“ Prognosen
11.05.2025, 05:00 Uhr
Der Sommer 2025 steht möglicherweise unter dem Zeichen extremer Temperaturen. Aktuelle Langfristprognosen deuten darauf hin, dass Deutschland und weite Teile Europas mit einem außergewöhnlich heißen Sommer rechnen müssen.
Laut Vorhersagemodellen des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wetterprognosen liegt die Wahrscheinlichkeit bei bis zu 70 Prozent, dass die kommenden Monate in Deutschland wärmer als üblich ausfallen. Besonders im Juni ist mit viel Sonnenschein und nur wenigen Regentagen zu rechnen. Die aktuelle Entwicklung deutet darauf hin, dass die Hitzewelle sogar bis in den Herbst andauern könnte. Meteorologe Jan Schenl vom „Weather Channel“ stuft die Prognose als alarmierend ein: „So aggressiv war eine Sommerprognose noch nie“, zitiert das Nachrichtenportal „T-online“ den Wetterexperten.
Modelle rechnen mit wenig Niederschlag
Die erwartete Trockenperiode könnte bis in den August hinein anhalten. Gleichzeitig ist mit extrem geringen Niederschlagsmengen zu rechnen. Das hätte zur Folge, dass die ohnehin trockenen Böden weiter austrocknen – mit potenziell gefährlichen Konsequenzen. Besonders Wälder sind gefährdet: Wenn Sträucher und Bäume ausgedörrt sind, reicht oft schon ein Funke – etwa durch achtlos weggeworfene Zigaretten oder absichtlich gelegte Brände, um Waldbrände auszulösen.
Erhöhte Temperaturen laut NOAA-Modell
Auch die US-Wetterbehörde NOAA hat im Rahmen ihres Climate Forecast System (CFS) ein Modell erstellt, das für den Sommer 2025 eine Temperaturabweichung von bis zu +2 Grad Celsius im Vergleich zum Klimamittel der Jahre 1991–2020 prognostiziert. Diese Abweichung könnte den Sommer 2025 zu einem der wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen machen.
Die Vorhersagemodelle werden auch vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen weiter aktualisiert. Ob es in diesem Jahr tatsächlich zu einem Hitzesommer kommt, werden wohl die Daten der kommenden Tage und Wochen zeigen: „Wenn sich die Prognose nächste Woche bestätigen sollte, dann müsste eigentlich ganz Deutschland anfangen, sich auf diese Mega-Hitzewelle vorzubereiten“, wie Schenk weiter erklärt Schenk.
Wie entstehen solche Langfrist-Prognosen?
Aber wie kommen solche Prognosen eigentlich zustande? Das sogenannte CFS-Modell der US-Wetterbehörde NOAA gehört beispielsweise zu den langfristigen Vorhersagemodellen und basiert auf statistischen Wahrscheinlichkeiten. Es analysiert unter anderem weltweite Temperaturverläufe, Meeresströmungen und atmosphärische Zirkulationsmuster, um mögliche Entwicklungen im Wettergeschehen abzuleiten. Allerdings sind diese Prognosen stets mit Unsicherheiten behaftet – denn kurzfristige Wetterumschwünge können die längerfristigen Tendenzen jederzeit verändern.