Klimawandel

Earth Hour 2024: Darum gehen für eine Stunde die Lichter aus

Alexandra Amanatidou

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3.4.2023, 08:33 Uhr
Bei der Earth Hour wird das Licht für eine Stunde ausgemacht.

© Alexander Antropov, Pixabay, LizenzCC Bei der Earth Hour wird das Licht für eine Stunde ausgemacht.

Bei der Earth Hour leuchten große Monumente, wie etwa der Eiffelturm, das Brandenburger Tor und die Akropolis für eine Stunde nicht, um ein klares Zeichen für das Klima zu setzen. Haushalte machen mit und verbringen eine Stunde bei Kerzenlicht. Doch warum machen wir das eigentlich? Welche Bedeutung der Tag hat und wann er genau stattfindet, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Wann ist die Earth Hour?

Die Earth Hour findet 2024 am Samstag, 23. März, von 20.30 Uhr bis 21.30 Uhr statt. Die Aktion wird, wie jedes Jahr, gleichzeitig in mehreren Ländern durchgeführt und feiert 2024 ihr 18. Jubiläum.

Was ist die Earth Hour?

Bei der Earth Hour gehen für eine Stunde alle Lichter aus. Somit wollen Regierungen, aber auch Bewohner und Bewohnerinnen von Städten und Gemeinden zeigen, dass sie den Klimawandel wahrnehmen und sich für Nachhaltigkeit einsetzen möchten. Das Motto für 2024 steht noch nicht fest. 2023 lautete das Motto "Gemeinsam für mehr Klimaschutz".

Natürlich kann jede einzelne Person mitmachen, es reicht aus, eine Stunde das Licht auszulassen. Um allerdings herauszufinden, ob Ihre Heimat bei der Aktion mitmacht, erstellt die WWF vorab jeweils eine Karte, in der alle Gemeinden und Städte, die in Deutschland mitmachen, aufgelistet sind. 2023 waren beispielsweise Erlangen, Fürth, Schwabach, Roth, Ansbach und Bad Windsheim dabei.

Was soll ich während der Earth Hour tun?

Dabei stellt sich natürlich die Frage, was man eine Stunde ohne Strom machen soll. Denn eine Stunde im Dunkel zu fernsehen, bringt natürlich der Umwelt nichts. Was können Sie stattdessen tun?

  • Spazieren: Ein Spaziergang geht natürlich immer. Falls das Wetter mitspielt, kann man Sterne zählen oder den Mond beobachten.
  • Sich entspannen: Eine warme Tasse Tee in der Hand haben, sich mit einer gemütlichen Decke wärmen und im Kerzenlicht einfach die Stille genießen, wäre eine Möglichkeit. Warum nicht ein Bad im Kerzenlicht nehmen?
  • Brettspiele spielen: Von UNO über 6 nimmt bis zu Strategiespielen, alles kann im Kerzenlicht gespielt werden.

Möglichkeiten gibt es also viele, eine Stunde ohne elektrisches Licht auszunutzen.

Earth Hour: Die Geschichte der Aktion

Die Klima-Protestaktion Earth Hour wurde im Jahr 2007 von der Umweltorganisation World Wide Fund For Nature, abgekürzt WWF, ins Leben gerufen. Das Ziel war es, den Menschen auf unnötige Energieverschwendung aufmerksam zu machen.

Die erste Earth Hour fand in Sydney in Australien statt und sollte den Auftakt einer Kampagne gegen den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß bilden. Australien war zu diesem Zeitpunkt eines der Länder mit dem höchsten CO₂-Ausstoß pro Kopf und hatte nicht das Kyoto-Protokoll der Vereinten Nationen unterzeichnet. Das Kyoto-Protokoll war der erste internationale Versuch, Treibhausgase zu sinken und den Klimawandel aufzuhalten.

Die Earth Hour wurde nicht direkt zum internationalen Trend, doch mehrere große Städte in Europa und in den USA beteiligten sich von Anfang an der Aktion. Einige Beispiele sind London, Los Angeles oder San Francisco. Seitdem wiederholt sich die Earth Hour jährlich. Mittlerweile gibt es auch eine feste Uhrzeit, nämlich von 20.30 Uhr bis 21.30 Uhr. Dazu machen jedes Jahr immer mehr Städte, Gemeinden und Länder mit.

Die Earth Hour in Deutschland

In Deutschland fand die Earth Hour zum ersten Mal am 8. Dezember 2007 statt. Es beteiligten sich zahlreiche Kirchen und Monumente, wie etwa der Kölner Dom und das Schloss Neuschwanstein. Damals dauerte allerdings die Aktion keine ganze Stunde, sondern fünf Minuten.

Im Laufe der Jahre beteiligten sich immer mehr deutsche Städte an der Earth Hour. So wurden Berlin und Hamburg 2009 Teil der Aktion. Einen neuen Rekord erzielte die Aktion hierzulande im Jahr 2021. Da machten 575 deutsche Städte und 448 Unternehmen mit. 2023 machten circa 540 Orte und Gemeinden mit.

Earth Hour: Die Kritik

Auch die Earth Hour blieb von Kritik nicht verschont. Insbesondere die "taz" kritisierte am Anfang die Aktion. Grund dafür war vor allem die Kooperation drei großer Umweltorganisationen mit der Boulevard-Zeitung "Bild". In einem "taz"-Artikel berichteten die Organisationen - Greenpeace, WWF und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) - dass sie diese Kooperation als Mittel zum Zweck sahen, da sie so die zwölf Millionen Leser und Leserinnen der Zeitung erreichen würden.

Ein weiterer Kritikpunkt war 2007, dass fünf Minuten ohne Licht keinen entscheidenden Unterschied für den Klimawandel machten. Anders wäre es, so das Argument, wenn diese Haushalte Energiesparlampen anstatt von Glühbirnen verwendeten. Dann würde langfristig etwas Gutes für das Klima passieren. WWF bezeichnet die Earth Hour heute als "symbolische und friedliche Protestaktion", bei der das Energiesparen nur ein Nebeneffekt sei.

Mittlerweile hat sich die Earth Hour als internationale Klima-Protestaktion etabliert. Berichte werden geschrieben und jedes Jahr sehen wir, wie Monumente und Denkmale in Dunkelheit versinken. Mal sehen, wie Deutschland 2024 am 30. März aussehen wird.

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