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Wann ist Erntedank 2024? Datum & Bedeutung

25.10.2023, 17:33 Uhr

Beim Erntedankfest freuen sich die Menschen über den Ernteertrag. © Albrecht Fietz, Pixabay, Lizenz CC

Das Datum des Erntedankfests ist der 6. Oktober 2024. Während die Katholiken das Erntedankfest am ersten Sonntag des Oktobers feiert, wird in der evangelischen Kirche das Erntedankfest am ersten Sonntag nach dem Michaelistag am 29. September zelebriert. Folglich findet das Fest meist am selben Tag statt, hin und wieder kann es aber auch Unterschiede je nach Konfession geben: Wenn der 30. September ein Sonntag ist, feiert die evangelische Kirche früher als die katholische.

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Das Erntedankfest ist kein gesetzlicher Feiertag in Deutschland. Grund dafür ist, dass das Erntedankfest nicht als offizieller Teil des Kirchenjahres gefeiert wird und kein Teil der Heilsgeschichte ist. Da Erntedank immer an einem Sonntag gefeiert wird, macht das für Arbeitnehmer aber keinen Unterschied.

Das Erntedankfest wurde zunächst aus religiösen Gründen gefeiert. Die Menschen dankten Gott für seine Gaben und die gute Ernte des vergangenen Jahrs. Auch wenn der religiöse Hintergrund teilweise in den Hintergrund rückt, sind das Erntedankfest und die Traditionen rund um das Fest immer noch beliebt.

Beim Erntedankfest wird heutzutage nicht nur Gott und der Natur gedankt, sondern auch den Bauern und Arbeitern, welche die gute Ernte mit harter Arbeit einbringen. Das Erntedankfest wird somit nicht nur innerhalb der Kirche, sondern auch auf Bauernmärkten, in den Familien zuhause oder auf Dorffesten zelebriert. Heute erinnert das Fest zusätzlich daran, unsere Nahrung wertzuschätzen. Daher hat das Erntedankfest auch einen wertschätzenden und nachhaltigen Charakter bekommen.

Zusätzlich soll das Fest auch an die Hungersnöte in ärmeren Teilen der Welt erinnern. Im christlichen Werteverständnis sind Teilen und Dankbarkeit eng miteinander verknüpft, weshalb Erntedank-Gottesdienste häufig mit Spendenaktionen für notleidende Menschen verbunden werden.

Fast in allen Teilen Deutschlands werden die Kirchen zum Erntedank mit dem sogenannten "Erntedankschmuck" dekoriert. Damit drücken die Menschen die Dankbarkeit für die Ernte und die menschliche Arbeit aus. Vor allem die Erntedankkrone ist weit verbreitet. Mit dieser bringen die Mitglieder der kirchlichen Gemeinde ihre Erntegaben wie Obst und Gemüse zum Altar.

Die Erntekronen bestehen aus geflochtenen Ähren und werden mit Früchten geschmückt. In manchen Gemeinden gibt es zusätzlich zu den festlichen Gottesdiensten noch Tänze, Umzüge, Festmahle oder das Brauen eines besonderen Erntebiers. Weiterhin sind in Deutschland die folgenden Traditionen verbreitet:

  • Beim Kartoffelhahn essen die Menschen nach der Ernte Hähnchen zusammen
  • Erntepuppe aus den Halmen des Getreides
  • Große Puppen bestehend aus Strohballen schmücken die Ortseingänge
  • Festumzüge mit Spielmannszügen
  • Sammeln von Erntegaben durch Kinder
  • Werfen von Süßigkeiten
  • Jahrmärkte und Kirchweihen - in Fürth zum Beispiel die Michalis-Kirchweih

Obwohl viele Traditionen ortsunabhängig existieren, unterscheiden sich auch manche Bräuche je nach Region. In den Bergen gibt es beispielsweise zeitgleich zum Erntedank den sogenannten "Almabtrieb", bei dem Kühe oder Schafe, mit Blumendekoration geschmückt durch die Berge und Täler getrieben werden. Währenddessen tragen sie riesige Glocken um den Hals, welche die bösen Geister vertreiben sollen.

Es gibt eine Vielzahl an Sprüchen, Zitaten und Bibelversen rund um das Erntedankfest 2024. Die bekanntesten Sprüche sind:

  • "Leider lässt sich eine wahrhafte Dankbarkeit mit Worten nicht ausdrücken." (Johann Wolfgang von Goethe)
  • "Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist." (Psalm 34,9)
  • "Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, der wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, der wird nimmermehr dürsten." (Johannes 6,35)
  • "Reiche müssen darben und hungern; aber die den Herrn suchen, haben keinen Mangel an irgendeinem Gut." (Psalm 34,11)

Die Nahrungsmittel werden nach dem Gottesdienst häufig an Bedürftige, karitative Einrichtungen oder Obdachlosenheime verteilt. Bereits im ersten Buch der Bibel wird das erste "Erntedankfest" beschrieben. In der Geschichte der Bibel brachten die Brüder Kain und Abel die Erzeugnisse ihrer Arbeit dem Herrn und dankten ihm. Abel war Hirte und opferte ein Tier seiner Herde und Kain opferte Früchte.

Aufgrund der klimazonenabhängigen Ernte gab es lange Zeit kein festgelegtes Datum für das Erntedankfest, da die Ernte immer zu unterschiedlichen Zeiten eingebracht wurde. In Deutschland schlug im Jahr 1972 die Deutsche Bischofskonferenz den ersten Sonntag im Oktober als Datum für das Erntedankfest vor.

Die Tradition des Erntedankfestes ist weltweit verbreitet. Besonders bekannt ist das "Thanksgiving" in Amerika. Dieses findet immer am vierten Donnerstag des Novembers statt. Die Amerikaner gedenken hier die erste Ernte ihrer Pilgerväter. Im Vergleich zum deutschen Erntedankfest ist Thanksgiving jedoch kein rein christlicher Feiertag, sondern ein staatlicher Feiertag. In den essen die Menschen traditionell Truthahn mit der gesamten Familie. Neben dem Truthahn gibt es in Amerika traditionell Süßkartoffelpüree, Kürbiskuchen und Preiselbeersauce.