Zwei Säuren machen's möglich

Erste Studie veröffentlicht: Cannabis könnte vor Corona-Infektion schützen

12.1.2022, 17:53 Uhr
Hilft Cannabis auch gegen das Coronavirus? Eine Studie aus den USA liefert erste Ergebnisse.

© Oliver Berg, dpa Hilft Cannabis auch gegen das Coronavirus? Eine Studie aus den USA liefert erste Ergebnisse.

Wie das Journal of Natural Products berichtet, sollen Cannabinoide den Eintritt des Virus in die Zellen blockieren und somit vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen. Durchgeführt wurde die Studie von Wissenschaftlern der Oregon State University. Demnach würden die Säuren CBGA (Cannabigerolsäure) und CBDA (Cannabidiolsäure) das Spike-Protein binden und den Eintritt von Sars-CoV-2 in die Zellen verhindern.

Entsprechende Präparate mit CBGA und CBDA können laut Studienleiter Richard B. van Breemen über den Mund eingenommen werden und sollen auch bei einer Infektion mit dem Coronavirus die Symptome abschwächen. Der Experte betont jedoch, dass Cannabinoide nicht allein im Kampf gegen Corona ausreichen: Nur in Kombination mit einer Impfung mache die Therapie mit den Ölen Sinn.

Diese Cannabinoidsäuren seien reichlich in Hanf und Hanfextrakten vorhanden, erklären die Forscher in einer Pressemitteilung. Dabei handele es sich um Substanzen, die ein "gutes Sicherheitsprofil" beim Menschen hätten. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die Hanfverbindungen gegen die Variante B.1.1.7 (besser bekannt als Alpha-Variante) und die als Beta-Variante bezeichnete Variante B.1.351 wirksam waren. Noch liegen zwar keine offiziellen Ergebnisse vor, van Breemen zeigt sich aber zuversichtlich, dass die Wirkungsweise auch bei neueren Mutanten gleich wäre.

Der große Vorteil: Die in der Studie beschriebenen Cannabinoide sind bereits verfügbar und könnten - weitere Forschungen vorausgesetzt - schnell zur Behandlung gegen das Coronavirus zugänglich gemacht werden.

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