Schockierendes Video
Hitlergruß und Marschlieder auf sächsischem Oktoberfest – jetzt ermittelt die Polizei
Der X-User (ehemals Twitter) Chris (@chriMaeh) hat am Samstagabend auf seinem Profil ein Video vom Oktoberfest in Zieschütz im säschsischen Landkreis Bautzen geteilt, das derzeit die Runde macht. Der Grund dafür ist schockierend: Auf dem Video zu sehen sind eine Frau und drei Männer in Trachten und Dirndl, die in einem Bierzelt feiern und dabei mehrfach den Hitlergruß zeigen.
Im Hintergrund läuft das Lied "Erika" auch bekannt unter seinem Namen "Auf der Heide blüht ein kleines Blümelein". Dabei handelt es sich um ein im Dritten Reich äußerst populäres Marschlied des NSDAP-Mitglieds und Komponisten Herms Niel, das im Jahr 1938 veröffentlicht wurde und das unter anderem im Rahmen von NS-Propaganda häufig zum Einsatz kam. Das Lied an sich ist zwar nicht verboten, in besagtem Kontext bekommt es allerdings einen besonders bitteren Beigeschmack.
In #Zieschütz bei #Bautzen wird auch #Oktoberfest gefeiert. Selbstverständlich in Tradition von #sogehtsaechsisch@PolizeiSachsen #FCKNZS pic.twitter.com/yKMkLYECEY
— Chris 🇺🇦 (@ChriMaeh) September 24, 2023
Der X-User leitete das Video offenbar über die Social-Media-Plattform an die Polizei Sachsen weiter. Diese reagierte am Montagmorgen:
"Wir haben Ihr Video gesichert und an die zuständige Polizeidirektion gesendet. Der bessere Weg wäre hier aber der direkte Anruf auf dem Revier gewesen. Eine Meldung über X bringt immer unnötigen Zeitverzug mit sich. Trotzdem danke für Ihren Hinweis!"
Ein Sprecher der zuständigen Polizeidirektion Görlitz sagte gegenüber dem "Spiegel", dass wegen des Anfangsverdachts der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt werde. Der Staatsschutz sei in die Ermittlungen mit einbezogen. In der "Bild"-Zeitung distanzierte sich zudem Matthias Braune, der Veranstalter des Zieschützer Oktoberfests von den Besuchern im Video. Man wolle ein "normales Oktoberfest feiern und das künftig auch ohne Wehrmachts-Marschmusik", heißt es in dem Bericht vom Montag.
